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Comic-Besprechung - Lehrreiche Lektionen einer philippinischen Kindheit

Geschichten:

Lehrreiche Lektionen einer philippinischen Kindheit
Autor: Bambi Eloriaga-Amago, Zeichner / Colorist: Roland Amago



Story:

In schwülen Sommernächtem erzählt die Großmutter gerne Geschichten. Ihr Enkel und seine Freunde lauschen gebannt ihren Erzählungen denn die Legenden und Mythen sind allesamt unheimlich. Ob sie nun von Hexen, Aswang oder der Weißen Frau handeln: spannend sind sie ja. Doch sind es wirklich nur Geschichten?



Meinung:

Wie man diesen Comic aufnimmt, hängt sehr von den Erwartungen ab. Wer ein neues Trese erwartet wird herbe enttäuscht werden. Wer jetzt dachte, dass sich Lehrreiche Lektionen einer philippinischen Kindheit Mythen und Legenden der Philippinen annimmt, liegt teilweise richtig. Von der Ankündigung her hätte man fast erwarten können das in jedem Kapitel ein Mythos, eine Legende thematisiert wird und so eine Anzahl von Märchen oder Horrorgeschichten vorkommen.

So falsch ist das auch nicht, aber der Band richtet sich vor allem an Kinder. Sehr lobenswert ist die Huldigung an mündliche Überlieferungen und Traditionen. Märchen wurden nicht nur im westlichen Kulturraum am abendlichen Feuer erzählt und boten neben Unterhaltung und Grusel auch moralische Lektionen wie man es vor allem von den Grimms Märchen kennt. Um dieser Tatsache zu huldigen erzählt in diesem Comic die Grußmutter Kindern kurze Geschichten oder Erlebnisse welche immer ein Wesen der philippinischen Folklore zum Thema hat.

Diese Wesen sind an sich durchaus beängstigend. Wie etwa die Aswang oder die sogenannte Weiße Frau. Allerdings sind die Geschichten kindgerecht aufgemacht und dürfen insofern nicht allzu gruselig ausfallen. Und blutig schon gar nicht. Wer diese Aspekte haben will, sollte zu Trese greifen, wo diese Volkserzählungen derber und modernisierter vorkommen. Ebenso gibt es hier keinen tragischen Ausgang und es wird sehr darauf geachtet das alles ein Happy End hat. Eben auf Kinder ausgerichtet. Wohltuend ist der Verzicht auf starke moralische Lektionen und der Comic bietet schon einen interessanten Einblick in den Kulturkreis. Wie bei Dantes Verlag mittlerweile üblich sei auch hier die redaktionelle Aufarbeitung und die Fülle an Anmerkungen sehr lobenswert hervorgehoben. Aber auch im Original wurden schon einige Erläuterungen nachgeschoben.

Leider gibt es keine richtige Dramaturgie und es kommt sogar vor das in einem Kapitel, also in einem Original-Heft, mehrere Wesen und Mythen vorkommen. Da nicht jede Geschichte von der Großmutter erzählt wird, wird auch dieser rote Faden gekappt. So gibt es keinerlei Klammer mehr und es wirkt willkürlich. Für kurzes Reinlesen oder für eine kurze Einschlafgeschichte mag es funktionieren, aber bei einer durchgehenden Lektüre fällt das negativ auf. 

Zeichnerisch ist alles in einem Manga-Stil gehalten inklusiver Speedlines, übertriebener Mimik und Albernheiten die zumindest ich nicht lustig fand. Der Stil ist Geschmackssache und man kann es als anbiedernd empfinden, dass gerade mit dem Zeichenstil die Kinder abgeholt werden wollen. Die Stärken des Manga, etwa das Verhältnis zur Zeit, werden hier nicht eingesetzt.
Generell hatte ich Probleme mit dem Comic. Zum einen hatte ich etwas anderes erwartet, zum anderen bin ich zu weit davon entfernt um beurteilen zu können wie Kinder die Lektüre aufnehmen würden. Für Erwachsene jedenfalls ist es weder Fisch noch Fleisch. Ob es für Kinder geeignet ist, mögen andere beurteilen, ich greife jetzt noch mal zu Trese.



Fazit:

Ob sich der Band für die Zielgruppe Kinder eignet, kann hier ebenso wenig beurteilt werden wie die mögliche Aufnahme durch die Zielgruppe. Für Erwachsene ist der Comic jedenfalls weder Fisch noch Fleisch und so bleibt die Wertung eher neutral.



Lehrreiche Lektionen einer philippinischen Kindheit - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lehrreiche Lektionen einer philippinischen Kindheit

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Dantes Verlag

Preis:
€ 17,00

ISBN 10:
3689020204

ISBN 13:
‎ 978-3689020200

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Einblick in einen anderen Kulturkreis
  • Huldigung der mündlichen Traditionen
  • interessante Legenden
Negativ aufgefallen
  • keine Dramaturhie geschweige denn ein roter Faden
  • kindgerecht
  • Manga-Stil wirkt etwas anbiedernd
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 05.11.2025
Kategorie: Alben
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