Comic-Besprechung - Pilatus sprach zum Pontius: 40 Jahre Verlag Sackmann und Hörndl

Geschichten:

Pilatus sprach zum Pontius: 40 Jahre Verlag Sackmann und Hörndl

Autor: Eckart Sackmann und Peter Hörndl

Story:

Mit diesem dritten Band schließt Eckart Sackmann den Rückblick auf seine Zeit als Herausgeber und Verlagsinhaber ab, und liefert zugleich sowohl den Bericht über die fehlenden fünf Jahre seit dem letzten Buch, als auch weitere Rückblicke in die Zeit vor Sackmann & Hörndl, auf seine Tätigkeiten in der Comicforschung, sowie seine Ausstellungen zum Thema Comic.

Meinung:

Nach den beiden Bänden „Die Comics mit dem große Plus+” und „Alles kommt, wie’s kommen muss” ist dies nun der dritte und abschließende Band zum Lebenswerk der Macher des Verlages Sackmann & Hörndl, vor allem aber ein Einblick in die Triebfedern und Gedanken des Autors Eckart Sackmann, der uns in dieser Trilogie nicht nur die Entstehungsgeschichte und den Geschäftsverkauf des Verlages schildert, sondern vor allem auch seine persönlichen Motivationen offenlegt, also: wieso er überhaupt auf die Idee gekommen ist, Comics zu verlegen, und was ihn über die Zeit bei der Stange gehalten hat. Naturgemäß ist dies in diesem dritten Band nicht mehr ganz so spannend, da die Hauptgeschichte über die Zeitdauer der ersten 35 Jahre der Verlagsgeschichte bereits in den ersten zwei Bänden erzählt wurde, und so holt er diesmal noch ein bisschen weiter aus, und geht auch auf die Zeit vor der Verlagsgründung ein sowie auf die zahlreichen Nebenprojekte, die er betrieben hat, und die eben alle auch mit der Sparte Comics zu tun hatten. 

Dass es dabei nun erstmalig auch Doppelungen bei den erzählten Geschehnissen und Anekdoten gibt, liegt vermutlich in der Natur der Sache, denn wenn nun einiges aus einer anderen Perspektive geschildert wird, als zuvor, gibt es eben Überschneidungen in den Themenbereichen. Dass aber auch einige Illustrationen erneut Verwendung fanden, ist ein bisschen Schade — merkt man aber andererseits vielleicht auch nur, wenn man, wie ich, die Bände nochmal direkt hintereinander liest?

Es ist jedenfalls weiterhin sehr unterhaltsam, hier einen Einblick in das Verlagswesen in Deutschland, vor allem das des Verlegens von Comics, zu erhalten. Wer ansonsten nur als Konsument am anderen Ende der Produktionskette sitzt, kann hier manch erhellende Einsicht bekommen.

Schade fand ich ebenfalls, dass die letzten Töne des Autors — zumindest für mich — doch sehr verbittert klangen. Ich hoffe für Herrn Sackmann, dass dass nur mein Eindruck war, denn er kann durchaus stolz sein auf sein Lebenswerk — ist er doch ganz sicher einer der ganz Großen im Bereich der Förderung, der Erforschung und des Verlegens von deutschsprachigen Comics!

Fazit:

Ein schöner Abschluss der Trilogie über die Geschichte des Verlages Sackmann und Hörndl, der nach 40 Jahren nun offiziell seinen Betrieb eingestellt hat. Eckart Sackmann gibt noch ein letztes Mal einen Einblick in die Welt der Comics und ihrer Verlage, und lässt den Leser teilhaben an den Höhen und Tiefen des Comicgeschäfts in unseren Landen. Und diese Chance sollten sich die Leser nicht entgehen lassen, finde ich.

Pilatus sprach zum Pontius: 40 Jahre Verlag Sackmann und Hörndl

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
comicplus+

Preis:
€ 20,00

ISBN 10:
3894743301

ISBN 13:
978-3894743307

56 Seiten