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Comic-Besprechung - Thunderbolts: Böse Helden - Die Thunderbolts-Anthologie
Geschichten:Thunderbolts: Böse Helden - Die Thunderbolts-Anthologie
Autor / Zeichner / Inker / Colorist: diverse
Story:
Im Kampf gegen Onslaught starben die Helden. Scheinbar. In die entstandene Lücke sprang eine Gruppe von unbekannten Helden die sich Thunderbolts nannten. Nur waren diese keine Helden, sondern Schurken die unter der Führung von Baron Zemo sich als Helden ausgaben. Sie wollten Vertrauen erringen, um so an Geheimnisse zu erlangen welche ihnen Macht verleihen sollte. Doch einige der Schurken fanden Gefallen an dem Helden-Dasein und wollten sich läutern. Im Laufe der Geschichte wechselte die Besetzung der Gruppe und auch deren Zielsetzung, aber egoistische Interessen und der Wunsch nach Läuterung führten immer wieder zu Spannungen.
Meinung:
Mittlerweile ist es schon Tradition geworden das bei einem neuen Superhelden-Film in den Kinos dieser durch eine voluminöse Anthologie ergänzt wird. Das kann man schnell als Teil einer Verwertungskette wahrnehmen. Andererseits kann man so einen Überblick erhalten und für diejenigen welche die Helden bislang nicht kannten ist es ein guter Einblick. Allerdings kann das auch bei einer ausufernden Kontinuität sowohl bei dem zusammenstellenden Verlag als auch bei der Leserschaft für Komplikationen sorgen.
Bei den Thunderbolts sieht es etwas anders aus. Es ist schon mutig das ein Film zu der Anti-Helden Truppe herauskommt denn gerade außerhalb der USA dürften nur regelmäßige Marvel-Leser diese Gruppierung kennen. Es scheint ein weiteres Indiz für die Planlosigkeit des derzeitigen Marcel Cinematic Universe zu sein das in den letzten Jahren hauptsächlich Filme über Helden herausgebracht wurden die hierzulande keiner innerhalb des Mainstream kennt. Man wundert sich nur noch warum sich dann das Studio über geringe Einnahmen wundert. Auch wenn zu dem Film der Thunderbolts hier noch keine fundierte Prognose abgeliefert werden kann, so macht die Comic-Anthologie doch neugierig.
Für die Zusammenstellung und auch für die Lektüre kommt es hier entgegen das die Serie immer wieder abbrach und pausierte. Mit anderen Worten: da es keine seit Jahrzehnten andauernde Kontinuität gibt, kann man sich in der Lektüre gut zurechtfinden. Es gibt dann auch keinen Kanon wie etwa bei Spider-Man, Captain America, Iron Man, etc. Zudem waren die Thunderbolts immer unterschiedlich besetzt und man kann nur in Einzelfällen von einem Stammpersonal sprechen. Allerdings waren die Thunderbolts meist in den Events oder deren Nachwirkungen eingebettet. Hier sind die redaktionellen Artikel hilfreich. Allerdings stört diese Einbettung wiederum nicht da sie oft dafür genutzt wurden die Schurkentruppe wieder neu zu besetzen und mit einer neuen Hauptaufgabe zu versehen. So gibt es hier auch einige Storys wo Mitglieder für eine neue Inkarnation geworben werden.
Hier liegt meist auch der Fokus und es werden oftmals die Charaktere vorgestellt was die Geschichten auch außerhalb einer Storyline spannend macht da sie dann stark von der Gruppendynamik leben. Zudem ist es ein durchgehendes Konfliktfeld welcher der Schurken sich durch seine Mitgliedschaft wirklich läutern will oder wer weiterhin seine eigenen Ziele verfolgt, was sich dann natürlich wieder auf die Gruppendynamik auswirkt. Insofern ist die Auswahl in diesem Band wirklich gut gelungen. Natürlich gibt es das Debüt aus den 1990ern und gleich mit zwei Kapiteln. Und dann wie sich letztlich der erste Run auflöste und die anderen Inkarnationen. Stellenweise macht das deutlich Lust auf mehr.
Es wird aber auch wieder deutlich wie schlimm manchmal die Zeichnungen in den 1990ern waren. Zwar waren die US-Comics da auf einem Höhepunkt und auch in Deutschland erlebten die Hefte eine enorme Renaissance aber im Rückblick waren die Helden waffenstarrend, anatomisch grotesk übertrieben, es gab eine technische Überlastung und allgemein war die Überzeichnung maßgeblich. War es durchgehend Ironie weil es schon so übertrieben war? Heutzutage wirkt das teils lächerlich. Im Debüt der Thunderbolts kann man das wieder beobachten und es ist interessant wie sehr sich der Stil geändert hat und teils die Ironie einer blutigen Ernsthaftigkeit wich mit durchaus politischen Untertönen. Insofern ist dieser Band auch spannend zu lesen ,wie sich die politischen Entwicklungen in den USA gestalteten. Kurz: eine lohnenswerte Anthologie.
Fazit:
Eine lohnenswerte Antholgie deren Geschichten kaum Vorwissen voraussetzt und wirklich einen guten Einstieg in die Besetzungen der Truppe, der Zielsetzungen und auch der zeichnerischen Stile gibt.

Thunderbolts: Böse Helden - Die Thunderbolts-Anthologie
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 35,00
ISBN 10:
3741641375
ISBN 13:
978-3741641374
324 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- gute Zusammenstellung
- wenig Vorwissen nötig
- hohe Gruppendynamik
- Action

- übertriebener Zeichenstil der 90er Jahre

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 14.06.2025 | ||||||
Kategorie: | Thunderbolts | ||||||
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