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Comic-Besprechung - Robert Sax 5: Männer in Schwarz
Geschichten:Robert Sax 5: Männer in Schwarz
Autor: Rodolphe
Zeichner: Louis Alloing
Übersetzerin: Resel Rebiersch
Story:
Parallel zur Lancierung eines neuen Kleinstwagens namens „Die Wespe” („La Guêpe” ist übrigens auch der Originaltitel des Bandes) werden eine Reihe von brutalen Bankrauben und Überfällen verübt. Ist dies nur ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen, oder besteht eine Verbindung zwischen diesen beiden Neuigkeiten? Robert Sax ist sofort misstrauisch, zumal so kleine und wartungsfreie Fahrzeuge irgendwann die Existenz seiner Werkstatt gefährden könnten. Doch sind seine rein persönlichen Ansichten da noch objektiv? Das Team der Werkstatt Sax geht noch einmal in die Vollen.
Meinung:
Dieses Mal geht die Geschichte um den Bohemien und gleichzeitigen Werkstattbesitzer Robert Sax zum ersten Mal so richtig in Richtung Science Fiction, und erinnert mich dadurch noch stärker als bisher an die berühmte Serie „Blake & Mortimer” des Belgiers Edgar Jacobs, die auch vom Zeichenstil her sicher eine Vorlage für Louis Alloing gewesen sein dürfte. Zumal das Duo Rodolphe/Alloing bereits eine Biografie über Jacobs veröffentlicht hat (als „Der Fall E.P. Jacobs” bei Carlsen erschienen) — da sind die Zusammenhänge deutlich.
Ich möchte nicht zuviel verraten, doch auf die technischen Hintergründe zu dieser Geschichte wird zurecht nicht im Text eingegangen, sind sie doch wirklich etwas gewagt für eine Geschichte, die in den Fünfziger-Jahren spielen soll. Doch wie bei Jacobs ist auch hier der Schwerpunkt auf eine Mischung aus Abenteuer und Spionage (im weitesten Sinn) gelegt, das fantastische oder SF-Element dient der Story nur als Aufhänger. Das ist charmant und passt zum Ambiente der Serie, und zum erstmal ist die Handlung auch wirklich rund und ohne größere Ecken und Kanten, an denen der Leser hängen bleiben könnte. Das gleiche gilt auch für die Zeichnungen: Louis Alloing — der bis zum Anfang der Nuller-Jahre (bis auf eine Ausnahme) eher in einem Ligne-Claire-Stil gezeichnet hat, der weniger realistisch geprägt war, und eher an „Tim und Struppi” erinnert hat — hatte anfangs durchaus Schwierigkeiten, zu dem hier verwendeten realistischen Ausdruck à la Jacobs zu finden. Seine Figuren waren zu Beginn der Serie manchmal etwas eckig, die Gesichter nicht immer durchgehend gleich. Doch jetzt scheint er seinen Stil gefunden zu haben (was man im Übrigen auch in der oben erwähnten Serie „Morgen” sehen kann). Auch diesmal hat der Zeichner sich ausgiebig bei der Darstellung zeitgenössischer Fahrzeuge ausgelebt, was den fans sicherlich gefallen dürfte.
Laut Verlagsankündigung ist dies der letzte Band der Serie. Wie endgültig dies sein wird, muss man sehen, denn die Angaben hierzu sind ein bisschen widersprüchlich. In französischen Foren heißt es, das Autorenduo hätte die Serie lediglich ruhen lassen, um sich einer neuen Serie im Bereich der Science-Fiction zu widmen — was ja zum Inhalt dieses Bandes passen würde — und zwar um die neue Serie „Demain” (auf deutsch als „Morgen” bei Splitter erschienen), bei der Rodolphe wieder mit seinem langjährigen Koautor LEO zusammenarbeitet (d.i. der Brasilianer Luiz Eduardo de Oliveira), mit dem er bereits am Kenya-Zyklus um die Detektivin Kathy Austin gearbeitet hatte. „Robert Sax” ist ja in Bezug auf die französische Originalveröffentlichung nicht brandaktuell, der vorliegende Band wurde in Frankreich bereits im Jahr 2020 veröffentlicht, und tatsächlich sind die Autoren bei „Morgen” inzwischen auch bereits bei Band 4 von 5 angekommen. Möglicherweise machen sie danach ja wirklich noch einmal mit „Robert Sax” weiter? Man wird sehen. Bis dahin haben wir uns an den vorliegenden fünf Bänden erfreuen können, und das ist ja auch schon mal was.
Fazit:
Das Finale um den sympathischen Hobbydetektiv erinnert diesmal sehr an die Serie „Blake & Mortimer” von Edgar P. Jacobs, die sicherlich als Vorlage gedient haben sollte. Die Geschichte ist auf eine Science-Fiction-Basis aufgebaut, was man nicht technisch hinterfragen sollte, sondern einfach nur den Charme der Fünfziger-Jahre geniessen: die Gebäude, die Kleidung und die Fahrzeuge wirken wirklich sehr authentisch. Dies ist das (zumindest) vorläufiges Ende dieser Serie, da die Autoren sich einer neuen Arbeit gewidmet haben, doch bis hierhin haben sie uns erst einmal gut unterhalten.

Robert Sax 5: Männer in Schwarz
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
Schreiber und Leser
Preis:
€ 16,95
ISBN 10:
3965821962
ISBN 13:
978-3965821965
48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Eine schöne SF-Story.
- Zeichnungen à la E.P. Jacobs.


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 03.05.2025 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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