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Comic-Besprechung - Punisher: Mission Fury

Geschichten:

Punisher: Mission Fury (Get Fury 1-6)
Autor: Garth Ennis, Zeichner: Jacen Burrows, Inker: Jacen Burrows, Guillermo Ortego; Colorist:; Nolan Woodard



Story:

Frank Castle ist bereits das dritte Mal in Vietnam und selbst er sieht den Krieg als verloren an und sehnt sich nur noch danach nach Hause zu kommen und mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Allerdings wird Nick Fury während einer geheimen Mission von dem Vietcong gefangen genommen und die CIA fürchtet das Fury Geheimnisse aufdecken könnte. Also rufen sie Castle zu sich. Doch entgegen seiner Erwartung soll es sich nicht um eine Rettungsmission handeln. Sondern Castle soll Fury töten.



Meinung:

Garth Ennis kehrt als Autor für eine Mini-Serie zu dem Punisher zurück.  Eigentlich reicht schon dieser Satz und man könnte den Rest der Besprechung sein lassen. Wer Ennis und den Punisher schätzt ist jetzt eh schon auf dem Weg zum Comicladen. Wem die Storys  von Ennis zu brutal, obszön sind und mit dem schwarzen Humor nichts anfangen kann, der lässt eh die Finger davon. Aber unbestreitbar hat Ennis in den 1990ern den Punisher gerettet und nachhaltig neu definiert. Insofern ist es schon eine kleine Sensation, dass er wieder eine Geschichte mit Frank Castle schreibt.

Im Grunde erzählt Ennis aber nichts Neues. Er greift auf eine vorherige Geschichte zurück in der Castle und Colonel Nick Fury während des Vietnam-Krieges den Drogenschmuggel der CIA aufdeckten. Diese Story spielt vor den Punisher-Tagen und während des Vietnam-Krieges wobei schon abzusehen ist das der Krieg verloren ist. Castle als menschliche Kriegsmaschine sieht selber keinen Sinn mehr und will nur noch nach Hause. Da bekommt er den Auftrag Nick Fury zu töten der vom Vietcong gefangen genommen worden ist. Man kann die Story losgelöst von der anderen lesen. Was man wissen muss, wird hier nachgereicht.

Ennis hatte immer schon ein Faible für Kriegscomics und selbst in Serien wie Preacher schien das immer auf. Und auch hier wieder wird deutlich das die Sympathien des irischen Autors bei den einfachen Soldaten liegt. Deren Kameradschaft und wie sie mit dem Grauen um sie herum umgehen nötigt ihm Respekt ab. Gegenüber Offizieren die nie an Gefechten teilnehmen und Schreibtischtätern wie hier die CIA Agenten bekommen die ganze Abscheu ab. Sie machen sich nicht selber die Hände schmutzig, sondern verwenden Soldaten einfach als Spielsteine. Wer sich zudem am Krieg bereichert, wird niederträchtig geschildert.  Das ist alles nicht neu und war immer schon ein wiederkehrendes Thema von Ennis. Dabei kommt kein falsches Pathos auf, denn auch die vietnamesischen Soldaten bekommen ein Gesicht und der einfache Soldat wird mit einiger Empathie gezeichnet wohingegen auch deren Offiziere monströs sind.

Dabei ist die Geschichte durchaus spannend. Kommt Castle dem Auftrag nach? Obwohl er in Fury einen Verbündeten sieht.  Entkommen die beiden den Fallen und gelingt ihnen die Flucht? Dabei sind hier wie so oft bei eindimensionalen Titelhelden wie dem Punisher die Nebenfiguren wichtiger und da hat Ennis wieder zwei sehr überzeugende Charaktere geschaffen die für die Dramatik und Spannung sorgen. Dabei geht es in einigen Szenen auch äußerst brutal zu was die Backcover-Warnung erklärt warum eine Leseempfehlung ab 18 Jahren ausgesprochen wird.

Der Realismus, also abseits aller Superhelden, verstärkt das düstere Bild. Fury und Castle sind beide gezeichnet. Fury ist physisch beschädigt und muss hier einiges durchmachen. Dabei ist er als Spion doch dafür, den Status Quo, also den Krieg, beizubehalten. Frank Castle hingegen ist eine abgestumpfte Tötungsmaschine dem Toten nichts mehr ausmacht, das aber erkennt und heim will, um die innere Leere aufzufüllen. Angesichts der gebrochenen Hauptfiguren gibt es hier keinerlei Heldenpathos. Leider hält sich der schwarze Humor auch in Grenzen. Immerhin stellt Zeichner Jacen Burrows eine kleine  Hommage an den verstorbenen Steve Dillon her, indem in manche Szenen er seinen Kollegen gut kopiert. Insgesamt kein ganz großer Wurf, aber Fans bekommen das was sie erwarten und das ist schon mehr als vieles andere.



Fazit:

Nicht so ganz der große Wurf da sich Ennis bequemerweise auf einigen seiner Lieblingsthemen ausruht, aber für Fans sowohl von Ennis als auch vom Punisher lohnt sich der Band auf jeden Fall.



Punisher: Mission Fury - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Punisher: Mission Fury

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3741639117

ISBN 13:
978-3741639111

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gebrochene Helden
  • interessante Nebenfiguren
  • Skrupellosigkeit von Schreibtischtätern
  • Action, Spannung, Dramatik
Negativ aufgefallen
  • kaum schwarzer Humor
  • wenig Neues von Ennis
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 11.03.2025
Kategorie: Punisher
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