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Comic-Besprechung - Der verwunschene Wald

Geschichten:

Der verwunschene Wald

Autor und Zeichner: Kengo Kurimoto

Übersetzerin: Melanie Schöni



Story:

Als die junge Poppy ihren Hund ausführt, büxt dieser aus und verschwindet hinter einem Gittertor, das nicht richtig verschlossen ist. Als Poppy ihn verfolgt, gerät sie in einen völlig verwilderten Wald, von dessen Existenz sie noch nicht einmal etwas ahnte. Hier trifft sie auf Rob, der ihr die Schönheit der unberührten Natur vorführt und ihr eine innere Ruhe und Freude vermittelt, die sie dringend nötig hat. Und nicht nur sie, auch ihre Mutter braucht dringend eine Abwechslung, denn seit die Großmutter verstorben ist, herrscht im Haus nur noch Trübsinn. Doch es wird nicht so einfach werden, auch Poppy Mutter von der Faszination des Waldes zu überzeugen.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Hört man den Namen des Autors, Kengo Kurimoto, denkt man bestimmt direkt an Manga — doch damit läge man einigermaßen falsch. Denn dieser Comic, der im etwas ungewöhnlichen Querformat veröffentlicht wird — was ich ehrlich gesagt außer beim Spanier Paco Roca oder einigen Büchern des Franzosen André Juillard selten gesehen habe — erinnert doch viel mehr an die franko-belgische Comickunst als an die japanische. Kurimoto selbst sagt im Nachwort, der Comic basiere auf einer Menge an Skizzen, die er auf seinem täglichen Weg zur Arbeit angefertigt habe, und das merkt man ihnen auch deutlich an: sämtliche Tiere, Pflanzen und auch Gegenstände sind äußert akribisch, detailgetreu und hyperrealistisch gezeichnet, während die Personen schon ab und zu ein bisschen mehr ins comic-hafte tendieren, nicht direkt semi-funny, so weit würde ich nicht gehen, aber doch etwas gröber akzentuiert gezeichnet. Doch das passt sehr gut ins Bild, denn der Wald und seine Bewohner sind die eigentlichen Hauptfiguren in dieser Geschichte, die man fast schon eine Fabel nennen könnte, zumindest eine märchenhafte Geschichte. Und das ist sie durchaus, diese Story von einem Mädchen, das aufgrund der Sorgen ihrer Mutter vor ein Problem gestellt wird, das sie sehr belastet: sich um die Mutter kümmern zu müssen ist im Grunde zuviel für ein kleines Mädchen, das selbst noch seinen Platz im Leben finden muss. Und hier hilft ihr der neue Freund, durch Zufall gefunden, wie vom Schicksal entsendet, und zeigt ihr die Schönheit der Welt anhand der Pflanzen und Tiere, die man beobachten kann, und die man im gewöhnlichen Leben gar nicht explizit wahrnimmt, sie sind einfach da aber man bemerkt sie doch nicht wirklich. 

Kurimoto arbeitet bei seiner Kolorierung ausschließlich mit Brauntönen, was erst einmal langweilig klingt und beim Betrachter auf den ersten Blick wahrscheinlich auch ein gewisses Erstaunen hervorrufen wird. Denn bei einer Geschichte, die im Wald spielt, erwartet man die Farbe Grün. Da wird mir sicherlich jeder zustimmen. Und doch: bereits nach den ersten Seiten hat man diesen Aspekt total vergessen, Kurimoto schafft es, den Leser geradezu hineinzuziehen in seine Bilder, die wie schon gesagt, sehr detailreich und realistisch gezeichnet sind, in denen jedes Tier eine Seele zu haben und jede Pflanze etwas erzählen zu wollen scheint. Das fasziniert ungemein, und so funktioniert seine Erzählung auch in diesen monochromen Farben. 

Aber die Kolorierung passt auch in anderer Hinsicht zur Erzählweise, denn diese kommt (fast) ohne Worte aus. Außer ein paar hinausgerufenen Worten hier und da und ein paar wenigen echten Dialogen kommt die Geschichte ohne Worte aus. Nicht nur sprechen die Bilder für sich, auch die Atmosphäre benötigt keine Worte, denn auch Poppy braucht keine ausführliche Anleitung, um aus ihren Beobachtungen zu lernen — sie ist viel mehr sofort Feuer und Flamme für diese neue Welt und kann durchaus in Stille geniessen und beobachten.

Das alles macht dieses Buch zu einem der charmantesten Comics, die ich in der letzten Zeit lesen durfte. Ich würde es nicht als reines Kinderbuch sehen, sondern auch Erwachsenen zur Lektüre empfehlen. Zu einer Lektüre, bei der man sich herrlich entspannen kann, sich fallenlassen und einfach nur geniessen.



Fazit:

Eine im wahrsten Sinne des Wortes fabelhafte Geschichte von einem jungen Mädchen, dass einen sozusagen verwunschenen Wald entdeckt und mit ihm die Wunder der Natur. Und das, ohne pathetisch oder belehrend daherzukommen, sondern einfach nett und sympathisch. Ein faszinierendes Erstlingswerk, sehr zu empfehlen, und das nicht nur für jüngere Leser!



Der verwunschene Wald - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der verwunschene Wald

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Knesebeck Verlag

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3957288886

ISBN 13:
978-3957288882

216 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ein faszinierendes Erstlingswerk, das fast ohne Worte auskommt.
  • Sehr detailreiche Zeichnungen in einer ungewöhnlichen, aber passenden, monochromen Kolorierung.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 09.03.2025
Kategorie: Alben
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