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Comic-Besprechung - Die vergessenen Welten — Band 1: Der Schädel von Lubaantun

Story:

Die 13jährige Amy Harnett schafft es, ihren Vater dazu zu überreden, sie auf eine archäologische Expedition nach Britisch-Honduras in Mittelamerika mitzunehmen. Kaum dort angekommen, wirft sie sich direkt ins Abenteuer und versucht auf eigene Faust, noch vor ihrem Vater eine sensationelle Entdeckung zu machen.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Die beiden Autorinnen legen mit diesem Band ihr Erstlingswerk vor, das in Frankreich ein echter Überraschungserfolg wurde, denn es war im Jahr 2024 das bestverkaufte Jugendalbum in diesem Bereich. Für Aucha (Ambre Auchbaum) ist dies ein echter Quereinstieg, sie war bisher neben anderem als Lehrerin tätig, und ist hauptberuflich im Bereich Coaching und Lebenshilfe zu Hause. Isabelle Lemaux-Piedfert war bisher im Bereich Zeichentrickfilm tätig, und hat hiermit ebenfalls ihr erstes Album veröffentlicht.

Die Geschichte ist im Grunde eine typische Abenteuergeschichte, diesmal jedoch mit einer pubertierenden Jugendlichen als Hauptperson. Damit wird die Zielgruppe einerseits klar definiert, andererseits aber sicherlich auch sehr gut angesprochen, denn die Figur der Amy bietet zahlreiche Ansatzpunkte, sich mit ihr zu identifizieren: da geht es um Selbstbestimmung, Freundschaft, Erwachsenwerden, ein bisschen sicher auch um jugendliche Revolte, um die erste Liebe und (im Hintergrund) um Sexualität, aber auch um Themen wie Emanzipation und Feminismus, und hier beginnt der Plot für mich ein bisschen zu sehr auszuufern und wirkt (nicht nur leicht) überfrachtet. So, als hätten sich die Autorinnen ein bisschen zuviel vorgenommen für ihr erstes Werk, denn es geht ja auch noch um Archäologie, Fernreisen, Abenteuer und zudem auch noch um den Schmuggel von Kunstschätzen. Vielleicht schätze ich das als Erwachsener ein wenig falsch ein, ist jedoch mein Eindruck. Bei der Geschichte selbst hat Aucha übrigens stark bei „Jäger des verlorenen Schatzes” gewildert, das versöhnt dann wieder ein bisschen mit der älteren Leserschaft — denn wer kennt heute noch Indy?

Isabelle Lemaux arbeitet mit Zeichnungen, die durchaus einerseits an den Trickfilm erinnern, andererseits mit den übergroßen Augen (vor allem der Hauptfigur) ein bisschen an aktuelle Manga angelehnt sind. Die Geschichte selbst wird mit Landkarten und Tagebuchausschnitten verfeinert und eine ganze Reihe ganzseitiger Panels schaffen es, die Story entsprechend zu unterstützen. Die Kolorierung durch Kaori (Aurelia Frémineur) ist dabei sehr farbenfroh und wird sicher vollends den Geschmack der Zielgruppe treffen. Am Ende des Bandes gibt es dann noch ein sechsseitiges Reisetagebuch, das weitere Informationen zu den Maya liefert, was für den jungen Leser sicherlich sehr interessant sein dürfte. 

Der nächste Band ist bei Splitter bereits für Oktober 2025 angekündigt, und jetzt wird mir auch der Titel der Serie etwas klarer: jeder Band führt auf eine Expedition in einen anderen Teil der Welt, und die dort untersuchten Zivilisationen sind eben die „vergessenen Welten”. Wer hier noch Conan Doyle im Hinterkopf hatte, war wie ich auf der falschen Fährte.

Wenn man die Übersetzerin noch hinzuzählt, hat hier ein vierköpfiges und reines Damen-Team ein Buch vorgelegt, dass sich, zumindest in Frankreich, bereits zu einem echten Verkaufsschlager zu entwickeln scheint.



Fazit:

Ein furioser Auftakt zu einer Abenteuerserie für Jugendliche (und vor allem für Mädchen ?), der eine ganze Reihe interessanter Themen aufgreift und zu einer spannenden Geschichte verwebt, die durch diese Fülle allerdings auch ein bisschen überfrachtet wirkt. Doch das Autorenduo hat mit diesem Erstlingswerk einen sehr guten Einstieg in die Comicwelt hingelegt, der auch in Deutschland eine große Aufmerksamkeit verdient hat. Vor allem für jüngere Leser sehr zu empfehlen.



Die vergessenen Welten — Band 1: Der Schädel von Lubaantun - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die vergessenen Welten — Band 1: Der Schädel von Lubaantun

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
toonfish

Preis:
€ 17,95

ISBN 10:
3987217227

ISBN 13:
978-3987217227

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eine spannende Abenteuergeschichte für jüngere Leser.
  • Schöne Zeichnungen zwischen Trickfilm und Manga.
Negativ aufgefallen
  • Die Themenvielfalt wirkt etwas zu überfrachtet.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
6
(1 Stimme)
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Rezension vom: 02.03.2025
Kategorie: Alben
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