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Comic-Besprechung - Trese 2: Nicht aktenkundige Morde

Geschichten:

Trese 2: Nicht aktenkundige Morde
Autor: Budjette Tan, Zeichner: KaJo Baldisimo



Story:

Alexandra Trese hilft weiterhin der Polizei von Manila wenn Fälle scheinbar mit dem Übernatürlichen zu tun haben. So führt ein Mord an einer Schauspielerin zu eigentlich hiflreichen Pflanzenwesen. Waschechte Zombies hingegen verstärken den Zeitdruck bevor alles aus dem Ruder gerät, während Opfergaben an ein Blitzwesen nur einmal im Jahr stattfindet. Doch nichts ist verstörender als die Wesen welche unter einem Kaufhaus ihr Unwesen treiben. Sind das alles nur Einzelereignisse, oder hängt vielleicht doch alles zusammen?



Meinung:

Der erste Band von Trese konnte einen schon flashen. Man konnte nicht genau wissen was einen erwartet. Zwar gibt es in der Pop-Kultur mittlerweile Ermittler die sich mit dem Übersinnlichen beschäftigen wie Sand am Meer, aber hier kam der Exotenbonus dazu.  Zwar haben  philippinische Autoren und Zeichner schon lange vorher den US-Markt erobert aber dort sind deren Erzählungen nicht direkt dem Kulturkreis zuzuordnen, sondern bedienen westliche Muster. Neu ist aber der Einbezug der philippinischen Mythen, Sagen, Legenden und deren Monsterfundus gewesen.

Da man  nun vor dem Lesen des zweiten Bandes weiß was man  erwarten kann ist man weit weniger geflasht und geht also etwas vorbelastet heran. Was nicht heißen soll das der Band schlecht ist oder schlechter als der erste. Sondern nunmehr gibt es eine Erwartungshaltung und die bekommt man auch erfüllt.

Wieder gibt es vier Kurzgeschichten in denen Alexandra Trese der Polizei von Manila bei den Fällen hilft bei denen das Übersinnliche eine Rolle spielt. Man erfährt immer noch nicht viel über die Titelheldin. Sie bleibt charakterlich und vom Hintergrund sehr unscharf. Aber das verleiht ihr auch eine geheimnisvolle Aura und damit wirkt sie manchmal genauso bedrohlich und undurchschaubar wie ihre Gegner. Weiterhin bekommt die Leserschaft Einblicke in die philippinische Sagenwelt, deren Mythen, Legenden, Volksglauben, urbanen Legenden und Monstern. Die werden dabei modernisiert und in die Jetzt-Zeit versetzt.  Damit werden jahrhundertalte Überlieferungen in einem Krimisetting der Moderne eingebettet. Da hilft der wie üblich exzellente Anhang um alle Anspielungen, Verweise und Hintergründe verstehen zu können. In dieser Hinsicht ist Dantes Verlag einfach vorbildlich. Nur langsam scheint sich hier übrigens ein übergeordneter Handlungsfaden aufzubauen. In der letzten Kurzgeschichte wird eine Anspielung fallen gelassen das sich etwas zusammenbraut und die bisherigen Einzelfälle wohl Teil eines größeren Ganzen sind. Zugleich ändert sich leicht der Zeichenstil was aber auch an der Reifung des Künstlers liegen kann und nicht unbedingt der Story geschuldet sein muss. Ein dritter Band wird also definitiv kommen.

Das ist auch gut so, denn die vier Geschichten wissen an sich zu überzeugen. Wenn man mal von einigen vermeintlich lustigen, aber sehr platten Sprüchen von Treses Helfern absieht. So gibt es eine Zombiestory die aber mehr von dem ursprünglichen inspiriert ist, sprich dem Voodoo, und weniger von George A. Romero und seinen Epigonen. Opfergaben an gierige Möchtegerngötter spielen in einer Geschichte eine Rolle die auch sehr gesellschaftskritisch ist. Wie übrigens alle eine kritische Ader durchzieht. Bei den Zombies geht es um Korruption und die Geschichte um die Mischung aus einem Golem und einer Mandragora um Konkurrenzkampf und vor allem die Geschichte um Baby-Monster ist wahrlich verstörend und hat eine Moral die man ablehnen kann, was aber nichts an dem Schrecken nimmt. Alles ist zeichnerisch in einem harten schraffurartigen Schwarz-weiß gehalten was hervorragend zu den Storys passt. Wer bislang noch nicht in die fremde Grusel-Welt eingetaucht ist, hat hier also eine weitere Möglichkeit die man nutzen sollte.



Fazit:

Auch diese vier Kurzgeschichten wissen zu überzeugen und bieten neben der Modernisierung von Mythen und Legenden auch einiges an Gesellschaftskritik. Der harte Schraffurstil passt hervorragend zu den Horrorstories. Wer noch nicht reingelesen hatte, sollte es jetzt tun.



Trese 2: Nicht aktenkundige Morde - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Trese 2: Nicht aktenkundige Morde

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Dantes Verlag

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3689020034

ISBN 13:
‎ 978-3689020033

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gesellschaftskritik im Verbund mit Horror
  • Schraffurstil
  • Einblick in Mythenwelt fremder Kultur
Negativ aufgefallen
  • Heldin unscharf
  • manch platte unnötig witzig sein wollende Sprüche
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(7 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 29.01.2025
Kategorie: Alben
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