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Comic-Besprechung - Sammy und Jack Integral 5
Geschichten:Sammy und Jack Integral 5
(Die Killer-Babys, Panik im Vatikan, Gorillas in der Manege, Ma betritt die Bühne)
Autor: Raoul Cauvin, Zeichner / Colorist: Berck
Story:
Sammy und Jack hätten nie geglaubt das sie noch einmal von dem reichsten Mann der Welt hören werden. Schließlich wurde dieser durch das Jugendelixir zu einem Baby. Doch nun hat er wieder den Verstand eines Mannes, steckt aber in dem Körper eines Babys fest. Dummerweise geht es seinem kriminellen Neffen Gedeon und seinen Komplizen ebenso. Wie sollen Sammy und Jack gegen Babys antreten? Auch ein vermeintlich einfacher Auftrag im Vatikan geht turbulent zu Ende wenn Spione aus aller Herren Länder ebenso wie die Gorillas einen Gegenstand aus einem Museum stehlen sollen. Das ist aber erholsam gegen den Einsatz in einem Zirkus. Um sich unter die Artisten zu mischen muss Jack ausgerechnet als Löwen-Dompteur agieren. Auch die bekannten Spione sind in der Manege und fallen einer nach dem anderen einem Saboteur zum Opfer. Wird Jack bestehen? Sein Nervenkostüm liegt insofern blank da seine alte Mutter nach Chicago kommt. Jack tut alles um erfolgreicher zu erscheinen als er ist. Doch seine Mutter ist resoluter als er vermutet. Vor allem da sie verbotenerweise begonnen hat, Alkohol schwarz zu brennen.
Meinung:
Der dicke Integral Band vereint gleich vier albenlange Abenteuer von Sammy und Jack und bietet zudem viele redaktionelle Informationen. Wobei das vierte Abenteuer Ma betritt die Bühne eine Sammlung von Kurzgeschichten darstellt, also keine zusammenhängende Geschichte erzählt. Aber sie sind thematisch gebündelt da die Mutter von Jack in allen eine tragende Rolle spielt.
Doch zunächst geht es weiter mit den detaillierten Blicken auf den Werdegang des Zeichners Berck und des Szenaristen Cauvin. Zeitlich klafft das immer noch auseinander. Also der Zeitraum der in Bercks Biografie abgearbeitet wird, deckt sich nicht mit dem Zeitraum in denen Sammy und Jack ihre Abenteuer erlebten. Da erfährt man also noch keine Hintergründe über die Entstehung der einzelnen Alben. Aber es ist sehr interessant und auch durchaus kritisch wenn etwa über die Fehlschläge und Niederlagen von Berck berichtet wird. Allerdings wird das fast durchwegs den jeweiligen Verlagen und Magazinen angelastet wenn eine von Berck erfundene Figur keinen Erfolg hatte. Das sie vielleicht einfach schlecht war oder bei der Leserschaft nicht gut ankam wird nirgends erwähnt, sondern immer den Redakteuren und Verlegern angelastet. Das betrifft im Übrigen auch Cauvin. Als er in Nachfolge von Fournier zusammen mit Broca Spirou und Fantasio übernahm wurde sehr auf die beiden eingeprügelt. Hier wird detailliert auf die Hintergründe eingegangen und ist damit sehr interessant, wird aber wieder allein der Verlagspolitik angelastet. Dagegen spricht, dass die drei von Cauvin getexteten Abenteuer bis heute als schwache Beiträge zu der Serie gelten. Auch wenn also die Sympathien deutlich bei den Kreativen liegt und man manchmal etwas zwischen den Zeilen lesen muss, sind die Hintergründe durchweg interessant und bieten einen Einblick in die Verlagswelt.
Doch dann geht es in die Vollen und es ist kein Griff in die Windel wenn eine Fortsetzung zu der Geschichte mit dem Jugendelixir erzählt wird. Dabei ist die Grundidee so herrlich abstrus das eigentlich nichts schief gehen kann. Diejenigen die vom Jugendelixir getrunken haben, besitzen wieder den Verstand von Erwachsenen, stecken aber in Baby-Körpern fest. Wie diese damit klarzukommen versuchen und Sammy und Jack sich gegen Babys wehren müssen die automatische Waffen besitzen ist irrwitzig und äußerst lustig.
Panik im Vatikan ist eine reine Actionstory mit viel Situationskomik und gerade zeichnerisch gibt es einige wunderschöne irrwitzige Ideen wenn als Running Gag Agenten die sich in einem Museum befinden immer andere Posen und Konstellationen von Statuen einnehmen, um die wiederholt auftauchenden Museumswächter zu täuschen. Slapstick und Wortwitz wird hier gekonnt mit Action gepaart.
Das Abenteuer in dem sich die Helden als Artisten in einem Zirkus einschleusen, dürfte wohl die beste der hier enthaltenen Geschichten sein und bietet ein Wiedersehen mit den Spionen aus dem Vatikan. Gerade hier funktioniert die Mischung aus Slapstick, Wortwitz, Spannung und Action gepaart mit einigen wundervollen Running Gags in einem hervorragenden Timing. Nach diesen temporeichen Geschichten haben dann die gesammelten Kurzgeschichten im Vergleich wenig Schwung. Jack will seine betagte Mutter täuschen und als erfolgreicher erscheinen als er ist. Dabei nimmt er sie als alt und gebrechlich wahr. Dabei ist die Mutter sehr resolut und durchtrieben und brennt sogar schwarz Alkohol was sie in Konflikt mit Gangstern bringt. Es ist durchaus witzig und es gibt einige schöne Einfälle ist aber auch in der thematischen Kombination etwas zerfahren. Dennoch ist auch der fünfte Integral-Band ein Muss. Wobei Fans wissen sollten dass hier keine deutschen Erstveröffentlichungen vorliegen, aber immerhin neue Übersetzungen. Denn die bisherigen Veröffentlichungen wurden durch den Kauka Verlag vorgenommen der sehr frei in seinen Bearbeitungen vorging.
Fazit:
Irrwitzige Ideen, Action, Slapstick, schöne Running Gags und allgemein ein hohes Gespür für gelungenes Timing machen die Abenteuer zu einem einzigen Vergnügen. Und auch wenn man im redaktionellen Teil etwas zwischen den Zeilen lesen muss, bekommt man dort interessante Einblicke. Nicht nur für Fans eine klare Kaufempfehlung.

Sammy und Jack Integral 5
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Kult Comics
Preis:
€ 39,00
ISBN 10:
3964302546
ISBN 13:
978-3964302540
264 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- irrwitzige Grundideen
- Slapstick, Action, Witz
- gutes Gespür für Timing
- schöne Running Gags

- redaktioneller Beitrag etwas einseitig Pro-Künstler
- Kurzgeschichten zerfasern etwas

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 14.01.2025 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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