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Comic-Besprechung - Die blauen Boys: Kurzgeschichten
Geschichten:Die blauen Boys Kurzgeschichten
Autor: Thierry Gloris, Sti, Munuera, Renaud Collin,Olivier Dutto, Aimee de Jongh, Denis Lapiere, Olivier Schwartz,Clarke, Lapuss, Joris Chamblain, Zidrou, Blutch, Zeichner: Denis Bodart, Denis Goulet, Munuera, Renaud Collin, Olivier Dutto, Aimee de Jongh, Pau, Olivier Schwartz, Clarke, Baba, Olivier Frasier, Maltaite, Blutch, Colorist: Hamo, Denis Goulet, Sedyas, Renaud Collin, Ben BK, Aimee de Jongh, Pau, Laurence Croix, Cerise, Tartuff, Olivier Frasier, Isabelle Merlet
Story:
Chesterfield und Blutch haben schon so manches gemeinsam durchgestanden. Und auch wenn es sich beide eher etwas unwillig eingestehen, so sind sie doch enge Freunde. Was nicht heisst das diese Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Etwa wenn Blutch zu den Scharfschützen wechselt, eine Ladung Büchsenfleisch an die Front gebracht werden soll oder wenn Sprengladungen an einer Brücke entfernt werden müssen. Aber die Freundschaft zeigt sich wenn Chesterfield es sich zur Aufgabe macht ein indianisches Mädchen zu retten oder wenn Blutch seine ewige Ankündigung der Desertion wahr macht.
Meinung:
Die versammelten Kurzgeschichten die unter dem Titel Die blauen Boys Kurzgeschichten erscheinen, stammen nicht von Lambil und Cauvin, auch wenn man es anhand des Titels vermuten könnte. Aber die Kurzgeschichten der Serienschöpfer erscheinen schon in den Gesamtausgaben der eigentlichen Serie. Vielmehr stammen die vorliegenden Kurzgeschichten von verschiedenen Kreativteams. Anlass ´für die Veröffentlichungen war das sechzigste Album der Serie. Zur Feier desse erschienen in Spirou im Laufe mehrerer Ausgaben diese Hommagen. Allerdings war das schon 2016 und es ist doch erstaunlich, dass es so lange gedauert hat bis dieser kleine Schatz geborgen wurde. Dabei wählen die 19 Autoren und Autorinnen die unterschiedlichsten Ansätze. Eine Hommage sind alle, als Parodie kann man sie weniger bezeichnen. Schließlich sind Die blauen Boys ja auch schon, teilweise jedenfalls, als Parodie zu lesen.
Da schon die Grundserie humoristisch angelegt ist, ist es fast schon unmöglich die Grundcharaktere parodistisch zu demontieren. Das ist auch nicht der Fall, sondern bei näherem Hinsehen entpuppen sich alle Geschichten mehr als Hommage und die wechselnden Kreativteams nutzen die Figuren für ihre ganz eigenen Erzählungen. Sind sie dadurch stilistisch schon völlig unterschiedlich, so ist es auch der Tonfall. Besitzt schon die Grundserie ernste Untertöne bezüglich des Kriegs, entsteht der Humor mehr durch die Charaktere und die Einbindung historischer Fakten und wie Chesterfield und Blutch damit umgehen. Das wird auch hier zelebriert und Fans finden also alles was sie an der Serie lieben.
Aber sie müssen sich auch auf manche Überraschungen gefasst machen. So wird Chesterfields blinder Gehorsam ordentlich auf die Probe gestellt wenn es um Scharfschützen geht die aus sicherer Distanz töten was ihm nicht ehrenhaft vorkommt. Überraschenderweise gibt es aber auch einige Geschichten wo gar kein Humor vorkommt. In einer Geschichte wird durchgespielt wie es realistisch wäre wenn Blutch tatsächlich seine ewige Ankündigung wahr machen und desertieren würde. Eine düstere Geschichte aber auch sehr schön in der die Freundschaft zwischen den beiden aufgezeigt wird. In einer anderen Geschichte bekommt Blutch einen ungewöhnlichen Helfer und lässt Assoziationen an die Geschichten von Ambrose Bierce zu.
Andere sind hingegen völlig albern was auch an den arg reduzierten karikaturhaften Zeichnungen liegt. Aber auch die haben Charme und entwickeln teils eine Meta-Ebene. Etwa wenn die Helden sich am Lagerfeuer beschweren das es immer nur Bohnen zu essen gibt. „Das ist Tradition“. „Ich wünschte, ich wäre in einem Spaghetti-Western“. Trotz des Humors und auch mancher Albernheiten wird nie die Tragik des Krieges vergessen und immer wieder ist die teils widerwillige Freundschaft der beiden Helden ein Thema das hier durchgängig durchexerziert wird.
Es wird also alles abgedeckt was die eigentliche Serie so liebenswert macht. Die stilistische Bandbereit stößt zwar manchmal an die Grenzen der persönlichen Vorlieben indem sie zu kindlich wirken, aber es funktioniert und es gibt tatsächlich keine einzige wirklich schlechte Geschichte. Ein wahres Must Have für Fans der Serie.
Fazit:
Bei unterschiedlichen Kreativteams dürfte stilistisch nicht jeder Geschmack getroffen werden, aber die Tonalität stimmt und manche Stories sind erstaunlich ernst bis düster. Aber es ist alles enthalten was die Serie so liebenswert macht und in den Hommagen wird die Freundschaft der Helden untersucht. Für Fans ein absolutes Muss.
Die blauen Boys: Kurzgeschichten
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Piredda Verlag
Preis:
€ 30,00
ISBN 10:
3949968059
ISBN 13:
978-3949968051
120 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Freundschaft der Helden durchexerziert
- Tonalität der Serie beibehalten
- manche Storys erstaunlich ernst und bewegend
- abwechslungsreich
- stilistisch teils gewöhnungsbedürftig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(16 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 30.10.2024 | ||||||
Kategorie: | Die Blauen Boys | ||||||
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