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Comic-Besprechung - Winter in der Oper
Geschichten:Winter in der Oper
Autor: Philippe Pelaez
Zeichner: Alexis Chabert
Übersetzerin: Tanja Krämling
Story:
Das neue Abenteuer des Inspektor Amaury Broyan führt ihn diesmal in die Opera Garnier, eines der vielen Opernhäuser der französischen Hauptstadt. Dort beginnt (und endet schließlich auch) eine obskure Mordserie, deren inneren Zusammenhang Broyan erst einmal herausfinden muss. Denn wieder scheint es eine teils politische Verschwörung zu sein, gewürzt mit Intrigen, Geheimgesellschaften und dem für diese Zeit typischen Maß an Spiritismus.
Meinung:
Es wundert mich ein wenig, dass sowohl der Originalverlag (Bamboo Édition) als auch Splitter (die wahrscheinlich notgedrungen) die Bände um den Inspektor Broyan nicht direkt als Serie kennzeichnen, sondern als Einzelbände anpreisen. „Herbst in der Bucht der Somme” und „Winter in der Oper” deuten doch überdeutlich auf ein Konzept hin, ich wäre verwundert, wenn die nächsten Bände nicht „Frühling…” und „Sommer…” heißen würden, und der Zyklus dann mit vier Bänden beendet wäre. Doch so sei es.
Es geht hier jedenfalls weiter mit unserem Inspektor, der den frühen (und absolut überflüssigen) Tod seiner Tochter nicht verwunden hat, und immer noch in diese Richtung ermittelt. Und wie es der Zufall will, sind auch die Figuren des neuen Falls in irgendeiner Weise mit dem Tod der Tochter verknüpft, sodass auch diese Untersuchung wieder sehr schnell persönliche Züge annimmt. Damit geht im Grunde die Handlung aus dem ersten Band fast direkt weiter, und das ist gut gemacht, wie auch der gesamte Handlungsaufbau wieder sehr geschickt konstruiert ist und den Leser direkt in seinen Bann zieht. Und genauso, wie Alexis Chabert bereits im ersten Band seine Zeichnungen im Stil der zeitgenössischen Malerei gestaltet hatte — was er jetzt weiterhin tut — hat sich Philippe Pelaez die Aufgabe gestellt, diesmal eine Hommage an einen der größten und bekanntesten Romane der damaligen Zeit, „Das Phantom der Oper” von Gaston Leroux, zu konstruieren (der jedoch erst zwölf Jahre nach der Handlung in diesem Buch veröffentlicht wurde: hat Leroux etwa abgeschrieben?). Doch Scherz beiseite, Pelaez’ Version ist wirklich gut durchdacht. Er macht zwar zahlreiche Anleihen an das Original, was Ort, Handlung, Personen und Motive angeht, doch er verändert im Grunde die ganze Geschichte, indem er Personen vertauscht oder weglässt, aber auch neue hinzufügt. Auch wird nun die Geschichte mehr zu einem Kammerspiel, das hauptsächlich in der Oper und Umgebung spielt — die ausufernden Handlungsorte des Originals werden diesmal vermieden, was die Geschichte strafft und ihr ungemein guttut. Und während „Das Phantom…” doch eher als ein typischer Schauerroman seiner Zeit charakterisiert wird, ist „Winter…” eher ein geheimnisvoller Krimi. Und das hat mir sehr gut gefallen. Ich kann die gesamte Serie sehr empfehlen, und bin gespannt, wie es weitergehen wird und ob Inspektor Broyan irgendwann seinen Frieden finden wird.
Der Band enthält übrigens eine sehr gute und umfassende Zusammenfassung des vorhergehenden Bandes, sodass man auch mit diesem Band einsteigen könnte. Aber besser beide lesen!
Fazit:
Eine sehr gute Fortsetzung von „Herbst an der Bucht der Somme”, der im Jahr 2023 ebenfalls bei Splitter erschienen ist. Die Hommage an „Das Phantom der Oper” ist gut gelungen, denn es macht Spaß, Gleichheiten zu entdecken, während die Autoren andererseits alles getan haben, um doch eine ganz eigene Geschichte zu entwerfen — was sie geschafft haben. Sehr zu empfehlen, nicht nur für Opernfreunde!
Winter in der Oper
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 19,80
ISBN 10:
3987214082
ISBN 13:
978-3987214080
72 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Spannender Plot à la Phantom der Oper.
- Fantastische Zeichnungen im zeitgenössischen Stil.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(22 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 12.09.2024 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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