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Comic-Besprechung - Moonshine 5: Die Quelle

Geschichten:

Moonshine 5: Die Quelle (Moonshine  23-28)
Autor: Brian Azzarello, Zeichner: Eduardo Risso, Colorist: Eduardo Risso, Cristian Rossi



Story:

Pirlo hat seinen Erlebnissen in New Orleans nun endlich New York City erreicht. Dort plant er als Wiedergutmachung einen Schwarzbrenner zu befreien was einen Bandenkrieg auslösen wird. Pirlo sehnt sich nach  Erlösung von seinem Fluch. Doch wird das Wiedersehen mit Tempest nicht alles noch schlimmer machen?



Meinung:

Mit dem fünften Band der Serie Moonshine liegt nun leider schon das Finale vor. Man kann nur hoffen das sich das Dreamteam aus dem Autor Brian Azzarello und dem Zeichner Eduardo Risso sich möglichst bald wieder zusammentun. Schließlich haben sie uns nicht nur das hervorragende 100 Bullets, sondern eben auch Moonshine beschert.

Zeichnerisch ist das von Risso wie eigentlich immer hervorragend gestaltet. Manche Panels würde man sich zu gerne ausschneiden und vergrößert an die Wand hängen. Wie da teilweise mit Schatten, Licht- und Farbreflexen gearbeitet wird ist einfach herausragende und große Kunst. Aber es wäre doch zu schade den Band zu zerschneiden. Dabei sind diese Panels nie ein Selbstzweck, sondern schaffen neben der Atmosphäre auch eine Charakterisierung. Etwa in einem fast gänzlich schwarz gehaltenen Panel in dem nur der nackte Körper von Tempest  hervorsticht und  Äste auf dem Körper ihre Schatten werfen. Oder die Szenen wenn Charaktere auf den Kais im Hafen sitzen, so sind die Farbspiele äußerst beeindruckend. Risso hatte schon immer ein Faible für ausgefallene Perspektiven und ist ein Meister darin, Schatten- und Schwarzflächen zu setzen. Mit den Perspektiven hält er sich hier etwas zurück. Dennoch ist auch dieser Band optisch ein einziger Genuss. Auch schön wenn Tempest in dem Nachtclub singt und vor ihrem inneren Auge ein Massaker stattgefunden hat. Würde es bei Marvel ellenlange Monologe geben, um das Innenleben der Figur zu verdeutlichen, so reicht es hier einfach zu zeigen, die Leserschaft zu  Beginn etwas zu verwirren und sich seinen Reim zu machen. Hier zeigt sich sehr schön wenn ein Autor seinem Zeichner vertraut.

Die Story selbst ist auf der Zielgeraden und es wird dem Stoff angemessen düster und blutig. Pirlo versucht die zwei Schnapsbrennerbanden gegeneinander auszuspielen. Dabei ist zu Beginn etwas unklar was er eigentlich damit bezweckt. Er will nicht davon profitieren und sein eigenes Schicksal scheint ihm egal zu sein. Pirlo will Wiedergutmachung. Nicht in dem Sinne von Rache, sondern sich selber läutern von seinen Fehlern und seinem Fluch. Also tut er das, was er am besten kann: auf Gewalt setzen. Es ist schon eine bittere Ironie das dieses Charlie, einem Gangster, entgegenkommt. Dieser hat mit Lucky Luciano ein realhistorisches Vorbild, auch wenn es nie deutlich gemacht wird. Nur in einem Panel sagt er: „Nenn mich nicht Lucky“, was zusammen mit der Ära ein Hinweis ist.

Neben der vielen Action die in einem Finale obligatorisch ist wird es aber auch durchaus tragisch. Dramatisch ist es weil sowohl Pirlo und Tempest von anderen aufrichtig geliebt werden. Aber diese Liebe und der mögliche Weg zur Erlösung hat keine Chance. Denn die beiden Werwölfe verlieren sich im animalischen und machen sie blind. Zudem drohen die Liebenden im Strudel der Gewalt unterzugehen was eine besondere Spannung schafft. Auch in dem Großstadtambiente kann die Werwolf Thematik gut funktionieren wie hier sehr gut dargestellt wird und nicht nur für Fans ist dieser Band ein Pflichtkauf, sondern spätestens jetzt sollten sich auch andere die komplette Serie aneignen. Es lohnt sich.



Fazit:

Ein starkes Finale und ein Pflichtkauf. Die Zeichnungen sind große Kunst und die Story vereint mühelos scheinbar unvereinbare Elemente.



Moonshine 5: Die Quelle - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Moonshine 5: Die Quelle

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 22,00

ISBN 10:
3986662545

ISBN 13:
‎ 978-3986662547

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen und Farbgebung
  • Spiel mit Schatten- und Farbflächen
  • dramatische Story
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(20 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 10.09.2024
Kategorie: Hefte
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