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Comic-Besprechung - Damn them all 1
Geschichten:Damn them all 1 (Damn them all 1 - 6)
Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Charlie Adlard, Colorist: Sofie Dodgson, Shayne Hannah Cui
Story:
Ellie ist die Nichte des berüchtigten Magiers und okkulten Detektivs Alfie. Als ihr Onkel stirbt ist Ellie alles andere als bestrebt seine Nachfolge anzutreten, da sie nur zu gut weiß welchen Preis die Magie fordern kann. Leider werden 72 Teufel auf die Erde losgelassen und an Münzen gebunden. Wer eine der Münzen besitzt, kann dem jeweiligen Teufel befehlen. Nun ist es an Ellie, die Teufel zu besiegen, hat aber auch genug mit ihren eigenen Dämonen zu tun.
Meinung:
Der Autor Simon Spurrier scheint Hellblazer sehr zu vermissen. Er hat auch mal für die Serie geschrieben, aber so ganz lässt ihn John Constantine wohl nicht los. Nun hat er mit Damn them all seine eigene Story entwickelt und probiert nun etwas aus was ihm anscheinend bei Hellblazer verwehrt geblieben ist.
Die Bezüge jedenfalls zu Hellblazer sind mehr als offensichtlich. Zunächst wirkt es so als sei einfach das Geschlecht ausgetauscht worden. Statt John Constantine nun also eine Frau namens Ellie. Charakterlich ist sie wie ihr Vorbild. Zynisch, bereit über Leichen auch von Freunden zu gehen, ganz auf das Eigenwohl bedacht. Nur ist diese Magierin nicht daran interessiert den Menschen irgendwie zu helfen. Constantine handelte wenn es zu schlimm wurde oder wenn es sein Ehrgefühl ansprach. Ellie lässt sich bezahlen, tut so gut wie nichts umsonst. Ihr verstorbener Onkel Alfie erinnert vom Tonfall und dem Verhalten her sehr an John Constantine und auch optisch kann man Parallelen ausmachen. Da es aber ein anderer US-Verlag ist bei dem Damn them all erschien, nämlich BOOM! Studios, darf aber das Vorbild nicht auftauchen. Aber Alfies Jacke erscheint dennoch als ein gekürzter Trenchcoat. Fans von Hellblazer werden sich jetzt eh schon den Band gekauft haben.
Aber die Serie ist weit mehr als das nur der Magier gegen eine Magierin ausgetauscht worden ist. Ellie ist Handlangerin von Gangstern, zynisch, süchtig und meidet Magie nach Möglichkeit da es ihr zu aufwendig ist und die Kosten ihr zu hoch erscheinen. Mit John hat sie da nur den Zynismus gemein. Aber wozu braucht man Magie, wenn man auch einen Hammer besitzt? Als 72 Teufel aus der Hölle befreit und auf die Erde losgelassen werden, meint man schon zu erkennen wohin die Reise dramaturgisch geht. Schließlich hat man das schon in gefühlt hunderten und tausenden Comics, Romanen und Serien gelesen und gesehen. Also alles sattsam bekannt? Durchaus nicht. Ellie sieht sich zwar gezwungen gegen die Teufel vorzugehen, aber das ist denen nur recht.
Hier kommt nämlich der große Kniff von Spurrier: die Teufel wollen nicht auf der Erde sein. Der Aufenthalt auf einer anderen Realitätsebene ist schmerzhaft für sie und sie wollen zurück. Leider können sie das nicht, da sie an Münzen gebunden sind. Wer eine Münze besitzt kann über den jeweiligen Teufel befehlen. Jeder hat seine Eigenschaften und wird nun von dem jeweiligen Besitzer ausgenutzt. Hier sind die Dämonen also gar nicht die Bösen, sondern die Werkzeuge von Menschen was die Geschichte deutlich komplexer und spannender macht da man nie weiß wie sich die Dämonen verhalten werden. Weniger blutig wird es aber nicht. Was nützt es den Opfern wenn sich der Dämon während des Massakers bei ihnen entschuldigt?
Das Ende ist durchaus überraschend und lässt Assoziationen an den Beginn von Garth Ennis Run zu Hellblazer zu. Constantine schwingt halt immer mit und Charlie Adlard tobt sich zeichnerisch aus, wenngleich die von 3D beeinflussten optischen Effekte an manchen Stellen etwas anstrengend sind. Kann insgesamt aber gerne so weitergehen.
Fazit:
Die Bezüge zu Hellblazer sind offensichtlich, aber die Story kann mit einigen Twists aufwarten die sie über eine Kopie hinauswachsen lässt. Man kann gespannt sein wie es weitergeht.
Damn them all 1
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 22,00
ISBN 10:
3986664866
ISBN 13:
978-3986664862
176 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Bezüge zu Hellblazer welche neuen Blickwinkel erlauben
- unerwartete Twists
- Action und Spannung
- Charaktere mit Ecken und Kanten
- anstrengende 3D Effekte
- Heldin noch nicht sonderlich sympathisch
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 23.07.2024 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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