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Comic-Besprechung - Second Coming 2: Einziggeborener Sohn

Geschichten:

Second Coming 2: Einziggeborener Sohn (Second Coming 2: Only begotten Son)
Autor: Mark Russell, Zeichner: Richard Pace; Inker: Leonard Kirk, Colorist: Andy Troy



Story:

Sunstar und Jesus sind beide einziggeborene Söhne und sollen eine Bestimmung erfüllen. Da Sunstar nun selber bald Vater wird, hinterfragt er seine Taten und überlegt wie er besser helfen kann. Jesus steht hingegen vor der Herausforderung neue Jünger zu rekrutieren und einen Weg zu finden, seine Botschaft unter das Volk zu bringen. .Als  ein Schurke eine Katastrophe auslöst, verzweifelt Jesus und kehrt in den Himmel zurück. Ist die Menschheit verloren?



Meinung:

Wer in dem zweiten Band von Second Coming einen ähnlich wilden witzigen actionreichen und philosophischen Ritt erwartet wie in dem grandiosen ersten Teil, wird hier leider enttäuscht werden. Dabei hat sich an der Grundsituation nichts geändert. Jesus ist das zweite Mal auf Erden, immer noch unter den Fittichen von Sunstar, dem Superman-Abbild, damit dieses Mal nichts schief geht. Leider ist der Band ein Beleg dafür das Fortsetzungen von grandiosen Erstlingen fast immer schwächer sind. Ja, es gibt Ausnahmen von der Regel, aber Second Coming gehört nicht dazu.

Dabei fängt der Band ziemlich gut an. Sunstar war immer schon eine Kopie von Superman und stellte die modernen Erlöser-Figuren, also die Superhelden, dem Erlöser persönlich  gegenüber. Gerade die Diskrepanzen, die Ähnlichkeiten und die Erwartungen an die Funktionen machten den großen Reiz des ersten Bandes aus. Hier wird zunächst mal die Origin von Superman neu erzählt. Entschuldigung, Sunstar. Was sehr viel menschlicher und damit realistischer ist als bei Superman, aber alles ansonsten gleich bleibt. Das ist witzig, dramatisch und in der Verzweiflung zutiefst menschlich. Wie verbringt man seinen letzten Abend wenn man weiß, dass der Planet untergehen wird? Wie kommt man damit klar, dass das gesparte Geld nur für eine Rakete in Babygröße reichte und den Sohn in eine ungewisse Zukunft schickt? Immerhin sendet man ihn zu dem Planeten der leckere Suppe erfand.

Nach dem furiosen Auftakt lässt der Band schnell nach. Was vor allem daran liegt, dass es so gut wie keine Story gibt. Der erste Band war noch eine Art Buddy-Story. Das fällt jetzt weg da die beiden Hauptfiguren miteinander vertraut sind und ihre Positionen gegenüber klargestellt. Sunstar rückt zudem immer mehr in den Hintergrund. Er wird bald Vater und fängt an, seine Position neu zu überdenken und ob er nicht anders besser helfen kann. Action gibt es dann kaum, abgesehen von einer großen Actionszene die aber nicht zwingend aus der Story hervorgeht. Zudem stört sie auch etwas weil sie eigentlich zu nichts führt und sich eher wie ein Pflichtbaustein anfühlt. Oh, wir hatten lange keine Kämpfe, das muss jetzt mal wieder sein.

Stattdessen rücken die Gedanken des Autors zum Glauben, zur Religion und zu Jesus  in den Vordergrund. Vor allem wird die Kommerzialisierung der Religion kritisiert. Was vor allem ein amerikanisches Phänomen ist wo auch Gottesdienste einen Show-Charakter haben, TV-Prediger Gelder sammeln und allerlei merkwürdiger Merchandising-Kram hergestellt wird. Hier wird es nochmal zündend satirisch. Interessant das der Firmenchef Jesus tatsächlich als Christus erkennt, aber seine Gedanken eher der Vermarktung gelten. Wirtschaft ist alles. Und es werden Parallelen zum Reliquienhandel des Mittelalters gezogen.

Es gibt aber gerade in der zweiten Hälfte durchaus einige intelligente Passagen die einen zum Nachdenken anregen und einen über Glauben, Religion und was die Institutionen daraus machen reflektieren lassen. Der subversive Witz blitzt leider nur noch teilweise auf und auch die Gegenüberstellung vom Superhelden und Jesus findet kaum  noch statt. Die Unterhaltung wird deutlich durch die Botschaft überdeckt und im Gegensatz zum ersten Band findet hier kein Gleichgewicht oder kein Austarieren mehr statt. Immerhin sind die Zeichnungen weiterhin gelungen und zeigen Witz, kuriose Einfälle und Zitate ohne zu kopieren.

Wer es vor der Lektüre schafft seine hohen Erwartungen runterzuschrauben und keine Steigerung oder Wiederholung des ersten Bandes lesen möchte, der bekommt ein durchaus anregendes Lehrstück. Aber die Unterhaltung hält sich etwas in Grenzen.



Fazit:

Leider ist der zweite Band schwächer und die Unterhaltung wird etwas durch die Botschaft erdrückt. Der subversive Witz blitzt nur noch teilweise auf, aber immerhin regt der Band zum Nachdenken an.



Second Coming 2: Einziggeborener Sohn - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Second Coming 2: Einziggeborener Sohn

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Dantes Verlag

Preis:
€ 22,00

ISBN 10:
3946952984

ISBN 13:
‎ 978-3946952985

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • furioser Auftakt
  • intelligente Reflektionen die zum Nachdenken anregen
  • Dramatik
Negativ aufgefallen
  • kaum noch subversiver Witz
  • es entwickelt sich keine Story
  • Sunstar in den Hintergrund gedrängt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(13 Stimmen)
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Rezension vom: 11.06.2024
Kategorie: Alben
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