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Comic-Besprechung - Valerian und Veronique Spezial: Die Rüstung des Jakolass

Geschichten:

Valerian und Veronique Spezial 1: Die Rüstung des Jakolass
Autor / Zeichner: Manu Larcenet, Colorist: Jeff Pourquié



Story:

Der Geist von Valerian wurde von dem Schurken Jakolass in einen anderen Körper versetzt und kann sich nicht an sein abenteuerliches Leben erinnern. Veronique und Albert erkennen  in dem Erdbewohner Rene ihren Valerian. Doch Rene ist ein arbeitsloser Alkoholiker der zwar zeit seines Lebens vom All träumt, um seinen Verhältnissen zu entkommen, aber ist er wirklich in der Lage einen fanatischen Massenmörder zu besiegen?



Meinung:

Die Reihe Valerian und Veronique Spezial ist vergleichbar mit der Reihe Spirou Spezial. Losgelöst von der eigentlichen Reihe werden von wechselnden Teams in sich abgeschlossene Geschichten erzählt, die zwar die bekannten Figuren nutzen, aber eben auf eine gewisse andere Art und Weise, was auch eine neue Perspektive erlaubt. Weil man sich von der Serie in gewisser Hinsicht löst, kann man auch satirischer werden und hat im Grunde mehr Freiheiten.

Bei dem Band Die Rüstung des Jakolass merkt man das deutlich. Manu Larcenet, vor allem bekannt durch Der alltägliche Kampf und Die Rückkehr aufs Land, kommt eher aus der Cartoon-Ecke. Sowohl was die Zeichnungen betrifft, deren Charaktere immer recht überzogen ausfallen als auch inhaltlich, denn seine bekanntesten Werke gehören eher dem lustigen Bereich an. Streifen aber dennoch gesellschaftliche Strömungen und bringen auch Sozialkritik unter. Larcenet ist im Grunde von seinem bisherigen Oeuvre nicht die allererste Wahl für eine klassische Science-Fiction-Serie wie Valerian und Veronique. Sowohl stilistisch als auch inhaltlich gibt es im Grunde keine Überschneidungen. Nur die Sozialkritik deckt sich, nur halt jeweils anders inhaltlich verpackt.

Dennoch ist Larcenet ein Glücksgriff, denn es gelingt ihm im Grunde eine Metaerzählung über Eskapismus. Valerians Geist wurde durch einen Schurken und Massenmörder in einen anderen Körper versetzt und kann sich selber nicht mehr daran erinnern. Veronique und Albert meinen in einem arbeitslosen Alkoholiker auf der Erde ihren Valerian ausgemacht zu haben. Dieser unwahrscheinliche Held träumte immer schon vom All, doch muss er nicht nur seine Sucht besiegen, sondern auch feststellen, dass der Gedanke an Abenteuer spannender sein kann als das eigentliche Geschehen. Denn letzteres ist beschwerlich, schmerzhaft und gefährlich. Im Grunde ist es also all die Mühen nicht unbedingt wert und die Träume davon angenehmer. Dennoch wächst der Held über sich hinaus, aber das wird sogar noch auf eine andere Art gespiegelt. Denn Veronique und Albert haben sich geirrt. Valerian kann sich durchaus erinnern und lässt einen anderen an seiner Statt die Abenteuer erleben, denn er braucht auch einen Eskapismus. Und zwar nicht in das Abenteuer um den tristen Dasein zu entfliehen, sondern aus dem Abenteuer hinaus in einen Alltag.

Das ist sogar nicht die einzige Metaebene des Bandes, denn Larcenet bringt auch noch religiösen Fanatismus zur Sprache und streift nebenbei noch diverse Vertreter des Genres. Nicht das er ständig zitiert, aber immer wieder werden Assoziationen geweckt. An Star Wars natürlich, aber auch Dune. Daneben bietet er viel Witz aber auch Action und Gastzeichner die jeweils außerirdische Wesen zeichneten. Kenner des franko-belgischen Comics können sich also auf die Suche machen und raten welche Kreatur welchem Zeichner zugeschrieben werden kann. Auch wenn die karikaturhaften Zeichnungen Freunde des klassischen franko-belgischen Comics fremdeln lassen dürften, so liegt hier doch ein durchwegs gelungener Band vor, der gleich auf vielen Ebenen funktioniert.



Fazit:

Eine ironische, witzige, spannende und actionreiche Ausgabe, die sogar eine intelligente Metaebene erschafft. Lohnenswert.



Valerian und Veronique Spezial: Die Rüstung des Jakolass - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Valerian und Veronique Spezial: Die Rüstung des Jakolass

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3551029598

ISBN 13:
‎ 978-3551029591

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ironische Brechung
  • viele inhaltliche Ebenen
  • intelligente Metaebene über Eskapismus
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 23.05.2023
Kategorie: Valerian und Veronique
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