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Comic-Besprechung - Lou Smog - Integral 1

Geschichten:

Lou Smog - Integral 1

1.) Das Monster von Port Keenie (46 S.)

2.) Carrera Panamerikana (46 S.)

3.) Das Rätsel (6 S.)

4.) Die eisige Jagd (12 S.)

Autor: Georges van Linthout

Zeichner: Georges van Linthout

Farben: George van Linthout & Stibane

Dossier: Charles-Louis Detournay

Übersetzer: Frederik E. Scherer



Story:

Die Geschichten in diesem Band spielen in den USA der 50er Jahre. Der Kriminalbeamte Lou Smog ermittelt zusammen mit seinem Partner Lefty O’Farell in einigen mysteriösen Fällen, denn er hat eine Spürnase für Ungereimtheiten, und kann seinen Boss immer wieder überzeugen, das Team an die ungewöhnlichsten Orte zu entsenden. Hierbei werden sie zunächst in einer einsamen Bucht in Maine tätig, wo die Leiche eines Mannes auftaucht, und danach reisen sie inkognito zur Carrera Panamericana nach Mexiko, um ein verschwundenes Flugzeug wieder zu finden. In zwei Kurzgeschichten geht es dann noch um einen Mord an einem Industriellen in seinem Gewächshaus, sowie um eine Verfolgungsjagd per Hundeschlitten im verschneiten Kanada, diesmal ganz offiziell entsandt.



Meinung:

Diese erstmalig in Deutschland veröffentlichten Geschichten aus diesem Band stammen, wenig überraschend, aus dem Beginn der Karriere von Georges van Linthout, nämlich aus dem Jahr 1990, die Kurzgeschichte „Das Rätsel” datiert sogar schon aus 1987. Wie man dem sehr informativen Dossier entnehmen kann, hatte er schon seit jüngster Kindheit den Wunsch, Comiczeichner zu werden und entsprechend viel geübt, sodass bereits seine ersten offiziell eingereichten Zeichnungen begeistert aufgenommen, jedoch teilweise noch nicht sofort veröffentlicht wurden, da sie in eine geplante neue Zeitschrift für ein erwachsenes Publikum sollten, deren Launch dann aber doch nicht erfolgte. Doch van Linthout hatte „auf Vorrat” weitergearbeitet und sich stets verbessert, und so sind bereits seine ersten tatsächlich veröffentlichten Geschichten von einer ungewöhnlichen Qualität, wie man an diesem Band sehen kann. Er zeichnete zuerst Kurzgeschichten für die Journale Spirou und Tintin, bevor lange Alben folgten, die ersten zwei davon in diesem Band. Zusätzlich sind hier noch zwei der vier kürzeren Storys enthalten, die in Frankreich in Band 3 der Serie gesammelt wurden — der Hinweis auf der Rückseite, dass drei Alben enthalten seien, ist somit nicht ganz korrekt. Doch im Zuge dieser Gesamtausgabe werden sie sicherlich in einem der folgenden Bände veröffentlicht werden.

Van Linthout zeichnet in einem Ligne-Claire-Stil, vielleicht mit dem von Philippe Berthet (Der P.I. von Hpllywood) oder André Taymans (Caroline Baldwin) zu vergleichen, und auch seine Geschichten haben einen ähnlichen Charme. Die Protagonisten werden nicht allzu umfassend charakterisiert, nur soweit es für das Vorankommen der Handlung erforderlich ist. Ansonsten bedient er sich gerne an Stereotypen wie dem mexikanischen Banditen, der Femme fatale oder dem etwas beschränkten Dorfpolizisten — und schon kann es weitergehen. Doch das passt schon alles gut zusammen, die Geschichten sind gut choreografiert und ausreichend kompliziert, um Platz für die eine oder andere Wendung zu haben. In „Das Monster von Port Keenie” schließt der Autor die Geschichte zwar für meinen Geschmack mit einer allzu ausführlichen Erklärung der Zusammenhänge ab (als hätte man bisher nicht mitgelesen), dafür ist die zweite lange Geschichte „Carrera Panamericana” von der Handlung her weitestgehend voraussehbar. Doch man muss bedenken, dass die hier enthaltenen Seiten bereits gut 30 Jahre alt sind, und auch wenn man die verwendeten Kriminalstoffe heute zur Genüge zu kennen meint — bei ihrer Erstveröffentlichung waren sie sicher durchaus originell. Der Kolorist der Serie ist übrigens sein Zwillingsbruder Luc, der unter dem Pseudonym Stibane veröffentlicht.

Der Autor ist ein erklärter Autoliebhaber, was man den gezeichneten Fahrzeugen durchaus anmerkt, und auch das von ihm geliebte Dakota-Transportflugzeug kommt gleich in zwei der Geschichten zum Einsatz. Die Fans von Auto-Comics kennen ihn in Deutschland vielleicht auch bereits aus der Serie Brian Bones, in der in jedem Band ein Oldtimer in den Mittelpunkt gesetzt wird. Hiervon sind von den bisher in Frankreich vorliegenden vier Bänden zwei bereits in Deutschland erschienen, ebenfalls bei Kult-Comics.

Der voliegende Band wurde in dem bei Kult üblichen, etwas kleineren Format veröffentlicht als sonst bei Alben anderer Verlage üblich, auf glattem, aber dennoch mattem Papier. Das passt zum Inhalt, die Zeichnungen sind auch bei dieser Verkleinerung gut lesbar (falls es eine ist). Das vorangestellte Dossier ist sehr unterhaltsam und informativ, ohne den Leser gleich zu erschlagen. Darüber hinaus sind neue und alte Titelbilder abgedruckt, sowie Entwürfe und Ex-Libris. Eine rundum gelungene Veröffentlichung, die sehr zu empfehlen ist.



Fazit:

Ein gelungener Auftakt des ersten Bandes einer Gesamtausgabe dieser unterhaltsamen Detektivserie aus den Neunzigerjahren, gut gealtert und deshalb auch neuen Fans durchaus zu empfehlen.



Lou Smog - Integral 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lou Smog - Integral 1

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Kult Comics

Preis:
€ 30,00

ISBN 10:
3964302368

ISBN 13:
978-3964302366

136 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Unterhaltsame Detektivserie.
  • Gelungene Zeichnungen in einem Debütwerk aus den 90ern.
  • Sehr informativer Bonusteil.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 12.02.2023
Kategorie: Alben
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