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Comic-Besprechung - Ins kalte Wasser
Geschichten:Ins kalte Wasser
Autorin: Séverine Vidal
Zeichner: Victor L. Pinel
Übersetzerin: Sophie Beese
Story:
Die 80-jährige Yvonne verkauft einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes den Hof, auf dem sie sechzig Jahre gewohnt hat, um in ein Altersheim zu ziehen. Die Autoren zeigen die Einsamkeit und Tristesse der alten Menschen in solchen Heimen, doch Yvonne findet eine Gruppe Gleichgesinnter, die noch nicht bereit sind aufzugeben, oder sich zumindest dazu aufstacheln lassen. Und so starten sie, langsam aber sicher, zu einem letzten Abenteuer.

Die sehr berührende, aber auch charmant erzählte, Geschichte von Séverine Vidal beruht nach eigener Aussage sowohl auf eigenen Erfahrungen, als auch auf einer ausgedehnten Recherche unter „Betroffenen”. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Sinn für Details wird hier ein ernstes Thema doch mit einer gewissen Leichtigkeit und einer Prise Humor behandelt, sodass die Lektüre nicht schwermütig macht, aber ohne in Oberflächliches abzudriften. Die Charaktere sind sympathisch und glaubhaft, angefangen vom hilfsbereiten Nachbarn, über den Lieblingsenkel und den einfühlsamen Pfleger, bis hin zu den „Komplizen” im Heim, mit ihren über lange Jahre angeeigneten Macken und Marotten, die sie aber allesamt liebenswert machen. Vom Flair der Erzählung her erinnert mich das Buch an Serien wie „Schöne Sommer” oder „Die Adoption”, mit ihrem Blick auf das Wesentliche: die Menschen und ihre Gefühle.
Für die Französin Séverine Vidal aus Bordeaux und den Spanier Victor L. Pinel aus Madrid ist dies nicht die erste Zusammenarbeit, doch für beide ihre erste Veröffentlichung in Deutschland. Nach Teil drei der Serie „Les petites mareés” und dem One-Shot „La Maison de la Plage” ist dies ihre dritte Zusammenarbeit. Séverine Vidal hat bisher vermehrt im Bereich der Jugendliteratur gearbeitet, aber auch Romane für Erwachsene Leser veröffentlicht sowie Schreibkurse abgehalten. Seit 2012 ist sie auch im Bereich der Bandes Dessineés unterwegs und veröffentlicht seit 2016 vermehrt in diesem Bereich. Victor L. Pinel hat bisher hauptsächlich im Bereich des Trickfilms gearbeitet und veröffentlicht seit seiner ersten Zusammenarbeit mit Séverine Vidal im Jahr 2016 auch Comics. Auch hier arbeiten die beiden sehr harmonisch zusammen, die Zeichnungen transportieren die Geschichte sehr gut, mit sicherem Strich und dem richtigen Blick dafür, wann eine Detaillierung des Hintergrunds notwendig ist, und wann sie nur ablenken würde. Auch die Verwendung eher pastellartiger (aber nicht poppiger) Farbtöne passt zur Geschichte.
Zum Ende des Bandes bekommen wir, wie inzwischen sehr oft bei Splitter, noch ein sehr umfangreiches Skizzenbuch von 16 Seiten mit ausführlichen Charakterstudien zu Yvonne und den anderen Figuren, mit der Entwicklung von der Skizze bis zum fertigen Blatt für drei der Buchseiten, sowie mit Vorskizzen und einigen Ausarbeitungen zum Cover. Sehr gelungen und insgesamt eine Veröffentlichung, die sehr zu empfehlen ist.
Fazit:
Insgesamt eine charmante Erzählung über ein trauriges Thema, aber mit Humor und einer gewissen Leichtigkeit geschrieben, die dies zu einer angenehmen Lektüre machen. Sehr zu empfehlen.

Ins kalte Wasser
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 22,00
ISBN 10:
3987210400
ISBN 13:
978-3987210402
80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Charmante Erzählung über ein trauriges Thema.
- Passende Zeichnungen.
- Schöner, umfangreicher Bonusteil.


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 23.01.2023 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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