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Comic-Besprechung - Das Humboldt-Tier. Ein Marsupilami-Abenteuer

Geschichten:

Das Humboldt-Tier
Autor / Zeichner / Colorist: Flix



Story:

Der Forscher Alexander von Humboldt entdeckt im südamerikanischen Regenwald ein merkwürdiges Tier. Doch erkennt er das Marsupilami nicht als eigene Gattung, sondern hält es nur für einen weiteren Affen. Dennoch betäubt er das Tier und verschifft es mitsamt seinen Eiern nach Berlin. Aufgrund der Menge von Humboldts Zusendungen gerät der Koffer allerdings in Vergessenheit bis in den 1930ern die kleine Mimmi durch Zufall im Naturkundlichen Museum den Koffer findet. Als das Marsupilami erwacht, machen sich die beiden auf die Suche nach den Eiern.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Nach seinem großen Erfolg Spirou in Berlin durfte der deutsche Autor und Zeichner Flix sich nun einer anderen Ikone des Spirou-Universums annehmen und gestaltete ein Abenteuer des Marsupilamis. Lange war das Wundertier nicht im Spirou-Universum unterwegs, da Franquin die Rechte an seiner Erfindung beibehielt und es somit nicht möglich machte, das Spirou und Fantasio nach dem Weggang des Zeichners von der Serie weitere Abenteuer mit dem Marsupilami erlebten. So langsam soll es sich ändern und es wird anscheinend daran gearbeitet das es wieder in die Serie zurückkehren kann.

Das Humboldt-Tier ist somit kein Spirou-Album, sondern eher vergleichbar mit der Spirou Spezial Reihe, jedenfalls wenn man den Band Die Bestie von Frank Pé dazu zählt. Im Vergleich zu Frank Pés Band ist hier aber das klassische Marsupilami zu sehen was die Fans besonders freuen wird. Und auch abseits von der kleinen Sensation dass ein deutscher Zeichner sich dieser Ikone annehmen durfte, kann der Band überzeugen.

Eine ausgefeilte Story  sollte man nicht erwarten. Wie auch, wenn es vorrangig um ein Tier geht? Im Grunde ist es eine reine Actionstory welche die Leserschaft durch eine rasante Städtetour mitnimmt. Als einem Berliner lag es Flix natürlich wieder nahe die Handlung, wie bei Spirou, in Berlin anzusiedeln. Nur ist es diesmal das Berlin der 1930er Jahre. Das atmet viel Lokalkolorit und der aufdämmernde Schrecken des Dritten Reiches wirft schon seine Schatten voraus. Nicht nur durch den tyrannischen Blockwart der sich oftmals selber widerspricht und im Grunde eine Satire auf den Herrschaftswahn darstellt. Es kommt auch der alltägliche Antisemitismus vor, die menschliche Heldin ist Jüdin, und ab und an sieht man auch Schergen der SA durch die Straßen marschieren und Einwohner schikanieren. Das ist inhaltlich aber nicht sonderlich relevant, sondern dient den vielen Anspielungen, dem Zeitkolorit und verdeutlicht nur den Traum der Heldin nach einem Gefährten. Wenn es schon kein Mensch ist, dann wenigstens ein Tier. Wobei das Marsupilami mit seinen Emotionen und seinen Vorlieben ja durchaus menschliche Seiten besitzt wodurch man sich leicht mit ihm identifizieren kann.

Die Story an sich ist etwas dünn. Es beginnt mit einem Prolog bei dem Alexander Humboldt das Marsupilami entdeckt und seine Entdeckung völlig verkennt. Aus irgendeinem Grund fällt das gefangene Marsupilami in tiefen Schlaf und wird durch Zufall Jahrzehnte später im Archiv des naturkundlichen Museums wieder erweckt. Übrigens ein Gedankenspiel aufgrund der Tatsache, dass bis heute manche Kisten von Humboldts Sammellust noch immer der Archivierung harren. Das Marsupilami freundet sich mit seiner Erweckerin an, unterstützt sie und beide zusammen machen sich auf die Suche nach den Eiern des Marsupilamis. Da müssen sie nicht nur die Stadt durchqueren und dabei Abenteuer erleben, sondern sich auch dem Direktor des Museums und seines Angestellten erwehren, welche das Wundertier gerne ausstellen würden. Ausgestopft versteht sich.

Obwohl die Handlung relativ dünn ist, ist sie doch äußerst charmant. Sie ist actionreich was durch die teils reduzierten Zeichnungen sehr dynamisch dargestellt ist, sie ist dramatisch, sehr warmherzig wenn es um das Thema Einsamkeit geht und vor allem äußerst witzig. Es gibt nicht nur Slapstick, sondern auch schöne visuelle Gags wie etwa dem Running Gag der drei Vögel die immer wieder als Beobachter dabei sind. Der zeichnerische Einfallsreichtum ist hervorragend. Es gibt Zitate wie zu Erich Kästners Emil und die Detektive und viel Lokalkolorit. Auch wenn die Zeichnungen auf den ersten Blick recht reduziert gefällig wirken, so laden sie doch zum Verweilen ein und es gibt immer wieder was zum Entdecken.

Ein wunderschöner Band der unterhält und einen eine ganze Palette von Emotionen durchlaufen lässt. Stark.



Fazit:

Ein wunderschöner Band der bei aller Action und Slapstick auch die Emotionen nicht vergisst. Und es wird auch nicht mit historischem Zeitkolorit und Anspielungen gegeizt. Stark.



Das Humboldt-Tier. Ein Marsupilami-Abenteuer - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Humboldt-Tier. Ein Marsupilami-Abenteuer

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3551781680

ISBN 13:
‎ 978-3551781680

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Wechselbad der Emotionen
  • Anspielungen
  • Slapstick und Dramatik
  • dynamische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Story etwas dünn
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 13.10.2022
Kategorie: Marsupilami
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