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Comic-Besprechung - Das dritte Auge: Akt I - Die Stadt der Lichter
Geschichten:Das dritte Auge: Akt I - Die Stadt der Lichter
Autor: Olivier Ledroit
Zeichner: Olivier Ledroit
Übersetzer: Harald Sachse
Story:
Der junge Glasmaler und Restaurator Mickaël Alphange ist Synästhet, das heißt in seinem Fall, dass er Töne als Formen und Farben wahrnehmen kann. Nach einem Selbstexperiment unter Drogeneinfluss setzt er eine Veränderung seines Geistes in Kraft, die ihn und seine Wahrnehmung der Welt komplett verändert. Ein befreundeter Psychologe hilft ihm dabei, einen Initiationsritus zu absolvieren, der ihn zu einem Krieger „auf dem königlichen Weg” macht, um mit Hilfe eines magischen Schwertes seine Mission erfüllen zu können.
Meinung:
Es geht In diesem ersten Band einer Trilogie um Magie und Okkultismus. Und obwohl der Künstler Jean-Michel Nicollet, selbst bekannt als Illustrator von Science-Fiction Büchern und als Comiczeichner, in seinem Vorwort ausdrücklich betont, dass „Das dritte Auge” von Ledroit nichts mit dem gleichnamigen, eher obskuren Okkultismus des überführten Schwindlers Cyril Henry Hoskin (aka. Lobsang Rampa) zu tun habe, ist dieses Buch doch von einigem Obskurantismus durchzogen.
Olivier Ledroit zeichnet in großartigen, meist großformatigen Panels geradezu eine Hymne auf die Stadt Paris. Hierzu verwendet er einen Zeichenstil, der an eine Mischung aus Kreide- und Pastellzeichnung erinnert, was sehr gut die Stimmung wiedergibt, die Ledroit erreichen will: dass der Held überall um sich herum leuchtende Formen, Nebel und auch Wesen sieht, die aus der „wirklichen” Realität stammen, die hinter unserer üblichen Wahrnehmung der Welt verborgen liegen. Dabei bildet Paris für ihn offenkundig das Zentrum der Welt, mit seinen Avenuen und der Champs Élysées als zentraler Achse, und den markanten Bauwerken der Stadt als magische Knotenpunkte, wie dem Louvre, dem Arche de la Défense, dem Arc de Triomphe oder dem Obelisken auf der Place de la Concorde. Hierbei werden die Standorte dieser Bauwerke als uralte Sternentore beschrieben, auf denen die Menschheit, ob bewußt oder unbewußt, immer wieder repräsentative Bauwerke erstellt hat, nicht zuletzt auch die Kathedrale Notre Dame. Über den Obelisken wird eine innere Verbindung von Paris und Ägypten hergestellt, die wohl eher zufällig existiert, und die Herkunft des Namens „Paris” wird etwas abenteuerlich als ägyptisch hergeleitet (was nicht stimmt). All diese Elemente machen diese Geschichte aus, und es passt alles zusammen — aber es ist eben auch sehr obskur und vor allen doch letztendlich düster, und das muss man mögen, um am Ende nicht enttäuscht zu werden. Alles zusammen erinnert dies doch stark an die mystischen Drogenfantasien eines Carlos Castaneda oder an die Alpträume eines Daniel Hulet.
Die Handlung erschöpft sich im wesentlichen in der sehr ausführlichen Darstellung des Initiationsritus des Helden, der durch ein in mystische Farben und Formen gehülltes Paris wandert, ein paar Gesprächsszenen, zwei Kämpfen gegen Dämonen und einer Eingangsszene, die wohl erst nach der Initiation spielen soll. Aber dies ist erst der erste Band der geplanten Trilogie, man darf hoffen, dass es in den Folgebänden etwas mehr Handlung geben wird.
Fazit:
Insgesamt ein etwas durchwachsenes Werk. Man muss den Okkultismus mögen, dann funktioniert die Geschichte sehr gut. Entgegen der Ankündigung im Vorwort wird die Handlung doch immer düsterer, was sich bereits in der Eingangsszene ankündigte. Die Folgebände sind steigerungsfähig.

Das dritte Auge: Akt I - Die Stadt der Lichter
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 22,00
ISBN 10:
3967923681
ISBN 13:
978-3967923681
112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Sehr schöne Zeichnungen, die die gewünschte Atmosphäre treffend darstellen.

- Am Ende entgegen der Ankündigung doch recht düster.
- Wenig Handlung.

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 25.07.2022 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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