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Comic-Besprechung - Hit the Road
Geschichten:Hit the Road
Autor: Dobbs, Zeichner: Afif Khaled, Colorist: Josie de Rosa
Story:
USA 1969. Clyde wird wegen eines Verfahrensfehlers aus dem Gefängnis entlassen. Zusammen mit seinem Bruder will er seinen Anteil aus einem Banküberfall von der "Familie" einfordern. Aber er will auch Rache da jemand aus der "Familie" ihn verraten hat. Sie hängen sich an eine junge Frau, um der Spur des Geldes zu folgen. Diese will aus dem Geschäft aussteigen, doch das ist nicht so einfach wenn die Gangsterbande von der eigenen Mutter und Großmutter geführt wird.
Meinung:
Wer einfach mal wieder Lust auf einen Hardboiled-Krimi hat und für einen Roman gerade keine Zeit hat, ist bei dem in sich abgeschlossenen Comic Hit the Road genau richtig. Schließlich ist der Comic Hard Boiled pur. Dabei wird das Rad nicht neu erfunden und die Story gewinnt mit Sicherheit keinen Innovationspreis, aber nicht jede Genreerzählung muss gleich die Regeln verändern, sondern manchmal genügt es einfach diese zu bedienen und damit die Erwartungen der Leserschaft zu erfüllen. Letztendlich ist es auch schwierig bei einer langen Erzähltradition, die bei Hardboiled bis in die 1930er und 1940er zurückreicht, noch wirklich etwas Neues zu erzählen. Dann ist nicht das Was, sondern das Wie besonders wichtig.
1969 wird ein Bankräuber wegen eines Verfahrensfehlers vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Gemeinsam mit seinem Bruder will er nun seinen Anteil an der damaligen Beute einfordern und will Rache für den Verrat weswegen er erst verhaftet wurde. Was genregemäß dann auch sehr blutig ausfallen wird und man so schon viele Male gelesen und gesehen hat. Parallel zu dem ersten Handlungsstrang geht es um eine junge Frau welche die Tochter der Patriarchin des Syndikats ist und aus dem Verbrechen aussteigen will. Da sie von den Brüdern beobachtet wird, um der Spur des Geldes zu folgen, werden die beiden Handlungsstränge geschickt und glaubwürdig miteinander verwoben. Zusätzlich gewinnt die Geschichte dadurch an Dynamik, da man der jungen Frau den Ausstieg gönnt und man sich um sie sorgt, ob sie die Geschehnisse heil überstehen wird.
Dier Story ist also nicht neu, aber das „Wie“ ist sehr gelungen. Schon der Einstieg ist sehr stimmungsvoll, auch wenn man in die Irre geführt wird, da die dort vorgestellten zwei Männer im weiteren Verlauf keinerlei Rolle spielen werden. Aber die Situation führt geschickt die Heldin ein, der dann die Comic-Kamera weiter folgt. Generell ist festzuhalten, dass alles sehr Kinohaft ist. In breiten Bildern entfaltet der Zeichner geradzu Cinemascope Panoramen was dem Comic durchaus gut tut und alles ist genregemäß düster und trist. Auch wenn der Einstieg irritiert, so wird doch der Ton gesetzt und auch eine weitere eingeführte Kurzhandlung hat eigentlich nichts mit der Geschichte zu tun, dient aber dazu den Anti-Helden etwas menschlicher zu machen und zu zeigen das er zu der aussterbenden Gattung des ehrenhaften Diebes gehört. Aber diese kleinen Einwürfe zeigen auch deutlich auf, dass die Geschichte manchmal etwas zerfasert und der Twist am Ende ist eigentlich völlig überflüssig.
Aber man fühlt sich nicht zuletzt durch die Zeichnungen gut unterhalten und lässt sich in das düstere Setting fallen wo es kein Gut, sondern nur Böse und Mehr-oder-weniger-Böse gibt. Zwar wirkt es in den blutigen Actionszenen manchmal etwas statisch aber für den Krimihunger zwischendurch ist man sehr gut bedient.
Fazit:
Ein gelungener Hardboiled-Comic-Krimi für zwischendurch der vor allem durch die atmosphärischen, düsteren Zeichnungen punktet.
Hit the Road
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 16,00
ISBN 10:
3967921476
ISBN 13:
‎ 978-3967921472
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen im Cinemascope Format
- Farbgebung
- Action und Atmosphäre
- Story zerfasert etwas
- unnötiger Endtwist
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 01.04.2022 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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