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Comic-Besprechung - Zombillennium 5: Schwarzer Freitag

Geschichten:

Zombillennium 5: Schwarzer Freitag
Autor / Zeichner / Colorist: Arthur de Pins



Story:

Die feindliche Übernahme des Vergnügungsparks Zombillennium zeigt blutige Folgen. Die Monster greifen die menschlichen Besucher an. Gretchen und ihre Freunde versuchen so viele zu retten wie nur möglich. Zugleich muss Gretchen versuchen ihre Mutter zu retten.



Meinung:

Parodien bekommen ein Problem wenn sie eine Geschichte erzählen wollen. Oder besser gesagt: eine Geschichte erzählen müssen. Denn wenn der Auftakt ein Erfolg gewesen ist, bestehen die Zwänge des Marktes auf eine Fortsetzung und das merkt man dann der Serie auch an. Wenn Ironie vorhanden ist und satirische Elemente, aber der Kern ernst genommen wird, wie etwa bei den meisten Semi-Funnys wie Percy Pickwick, funktioniert das tadellos. Aber meist funktionieren sie nur als One-Shot weil Parodien dann Erzählmuster aufbrechen und damit aufzeigen, genau wie sie auch Klischees offenbaren indem sie mit ihnen spielen und damit brechen. Wenn nun eine Geschichte erzählt werden soll, oder muss, so bedient man sich wieder der Strukturen die man eigentlich offenbaren wollte und droht in die Klischees zu rutschen oder diese zu verfestigen die man doch eigentlich liebevoll kritisieren wollte. So verliert man nicht nur den parodistischen satirischen Biss, sondern das meist wirtschaftliche Kalkül offenbart sich  dann und schmälert deutlich das Lesevergnügen.

Leider sind diese Entwicklungen bei Zombillennium sehr deutlich der Fall. Die Serie fing so stark an und gerade der erste Band war ein Glanzstück, wenn nicht nur Horrorfilme zitiert wurden, sondern wie auch das Genre vermarktet werden. Zudem wurde eine Kapitalismuskritik eingebracht und die Monster sind nicht nur real, sondern auch Angestellte eines Vergnügungsparks wie etwa Disneyland. Dort werden sie ausgebeutet und müssen Marktgesetzen gehorchen. Die Manager sind hier Teufel im wahrsten Sinne des Wortes. Das war einfach herrlich und trumpfte mit Zitaten, Verweisen, Slapstick, schrägen Charakteren und Satire.

Doch nun gibt es bereits einen fünften Band und der liefert eigentlich nichts anderes als eine Actiongeschichte. Dementsprechend flach ist die Story. Die Monster greifen die Menschen an und es herrscht eine Wette vor die sich einem nicht ganz erschließt. Gretchen und ihre Freunde wollen so viele menschliche Besucher wie möglich retten und es wird geflogen, gekämpft, geflüchtet was in einem Film als Effektgewitter wohl gut funktioniert hätte, hier aber auf Dauer langweilt. Die Kapitalismuskritik geht verloren, auch wenn sie manchmal noch etwas durchscheint (wie etwa in dem Titel der auf den Black Friday Bezug nimmt), die Charaktere bleiben nur durch vorherige Geschichten in Erinnerung da ihre Ausarbeitung hier unwichtig ist und nur ab und an blitzt hier etwas auf, was an die frühen Bände erinnert. Es gibt kleinere Filmzitate, etwa wenn ein Zombie „Here is Johnny“ ruft, was an Die Nacht der lebenden Toten erinnert und die Kombination fliegender Besen und Skateboard ist eine Harry Potter Variante. Es steht mehr der Gothic Rock der 1970er und 1980er im Fokus, aber daraus wird viel zu wenig gemacht. Social Media spielt zwar eine Rolle, ist aber nur Teil der Story und kein Bestandteil von der Satire oder gar Kritik. Nichts wird hier wirklich ausgebreitet oder ausgearbeitet. Abgesehen von den Actionszenen die zwar durchaus rasant sind und auch wieder an Indiana Jones und der Tempel des Todes denken lassen, aber ein Sammelsurium von Zitaten, die hier auch noch geringer ausfallen als bei den Vorgängern, machen noch keine Story. Vor allem weil es nur wenig Gags gibt und die wenigen nicht mal sonderlich zünden. Eine Serie im fortlaufenden Niedergang. Schade.



Fazit:

Eine Serie im Niedergang. Flache Actiongeschichte und wenn mal die Satire und der Witz durchscheint, so zündet es nicht. Enttäuschend.



Zombillennium 5: Schwarzer Freitag - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Zombillennium 5: Schwarzer Freitag

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 17,80

ISBN 13:
9783948057367

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action und Humor
Negativ aufgefallen
  • flache Story
  • Charaktere gehen unter
  • kaum zündende Gags
  • Steilvorlagen nicht genutzt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 23.01.2022
Kategorie: Zombillennium
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