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Comic-Besprechung - Lady S. Gesamtausgabe 3

Geschichten:

Lady S. Gesamtausgabe 3
(DNA, Der Bruch, Kräfteverhältnis, Kriegsverbrechen)
Autor / Zeichner: Philippe Aymond, Colorist: Sebastien Gerard



Story:

Shania, die nun ihren alten Namen trägt, ist nicht mehr erpressbar und hat sich somit den Geheimdiensttätigkeiten entziehen können. Zwar darf sie nicht mehr in die USA einreisen, doch eine Tätigkeit bei einer NGO gibt ihr Erfüllung. Als ein juristischer Kniff ihr erlauben kann in die USA zu reisen, braucht sie allerdings die DNA ihres Vaters. Doch das wirft ein altes Familiengeheimnis auf und prompt sieht sich Lady S wieder in geheimdienstliche Aktionen verstrickt welche sie sogar nach Guantanmo führen und einen Kriegsverbrecher jagen lässt.



Meinung:

Der letzte Band der Gesamtausgabe von Lady S. hatte einen runden Abschluss. Alle losen Fäden wurden verwoben und Shania war sich nicht nur ihrer Identität sicher, sondern entsagte auch der Geheimdiensttätigkeit. Sie war nicht mehr erpressbar und auch wenn sie nicht mehr in die USA zurückkehren konnte, so war sie doch sicher und besaß  ein stabiles persönliches Fundament für die Zukunft.

In der Tat ging man auch damals davon aus, dass die Serie beendet wäre, Nicht nur bei der Leserschaft, sondern vor allem vom Autor Jean Van Hamme der nicht nur aufgrund seines hohen Alters kürzer treten wollte. Er gab manche Serien ab, beendete andere und konzentrierte sich nur noch auf wenige einzelne. Van Hamme war schließlich einer der meist beschäftigten und auch erfolgreichsten Comicautoren. Dennoch blieb die Heldin Lady S. in den Köpfen lebendig und so übernahm der Zeichner Phillipe Aymond letztlich auch die Szenarios. Schon nach der vermeintlich letzten Story von Lady  S. hatte er selber eine Serie als Autor und Zeichner in Personalunion geschaffen, was ihm das Vertrauen von Van Hamme und dem Verlag einbrachte, die Geschicke der schönen Agentin künftig auch allein durchzuziehen. Da Aymond aber als Szenarist nicht so viel Erfahrung hatte wie Van Hamme verzichtete er auf Handlungsstränge die sich über mehrere Alben erstreckten da man dort eine sichere Hand braucht, sondern entwarf in sich abgeschlossene Einzelgeschichten was ihm mehr Sicherheit gab. Und für Gelegenheitsleser durchaus freundlicher ist da man sich nicht nur durch die persönlichen Verflechtungen, sondern vor allem bei den verschiedenen Geheimdiensten zurechtfinden musste.

Inhaltich ergab sich aber dennoch ein Problem. Shania war nicht mehr Agentin, wie also soll man sie in internationalen Verwicklungen verflechten? Vor allem da sie nicht mehr erpressbar ist?  Irgendwie musste sie sich ja glaubwürdig auf das  internationale Parkett begeben. Die Lösung ist gut ausgefallen: Aymond macht sie zu einer Mitarbeiterin einer NGO wo sie auch dolmetschen kann. Da wirkt es am Anfang noch etwas bemüht, sie als Agentin wieder aufleben zu lassen, was aber immerhin dazu passt, dass sich Shania selber dagegen sträubt. Später tritt sie dann der CIA bei, wird aber herbe enttäuscht und hat trotz ihres neuen offiziellen Status dennoch nicht die kritische Distanz aufgegeben, was  erholsam ist. So sind nicht nur die Fälle an sich sehr spannend, sondern auch das Sträuben der Heldin die einen Insiderblick auf die Geheimdienste hat, sie aber ablehnt. Zwar gibt es einige bemühte Sequenzen, aber die Spannung generiert sich auch aus dem Spanungsfeld zwischen Shania und ihrer Umgebung. Der realistische und elegante Zeichenstil  passt gut, da sie den Storys eine zusätzliche Glaubwürdigkeit verleihen.

Schließlich sind die Geschichten durchaus zeitgeschichtlich einzuordnen und greifen reale Aspekte auf, die sich während der Entstehungszeit begaben. So etwa Guantanamo und dem fehlenden Rechtssystem in der Enklave, Kriegsverbrecherprozesse, unsaubere Geheimdienstaktionen und biologische Kriegsführung. Zudem gibt es bei allen aktuellen Bezügen auch dramatische Ereignisse welche die Heldin immer im Zentrum belassen.
Man sollte hier also durchaus zugreifen. Es lohnt sich. Vor allem weil man auf den nächsten Band der Gesamtausgabe noch warten muss. In Frankreich sind erst zwei weitere Abenteuer erschienen welche einen weiteren dicken Band noch nicht füllen werden. Fans werden aber auch so aufgerufen, den Kauf zu tätigen denn hier sind auch Storys enthalten die als deutsche Erstveröffentlichung auf den Markt kommen.

Für Fans liegt also ein Pflichtkauf vor, aber auch Gelegenheitsleser können sich hier einen guten Einblick verschaffen in eine der besten Spionageserien die auf Science-Fiction oder phantastische Elemente verzichtet, sondern stattdessen ganz auf Realismus baut.



Fazit:

Eine hervorragende Spionageserie welche ganz auf Realismus setzt und neben der Spannung auch die Charaktere nicht vergisst. Auch wenn manches etwas bemüht wirkt, so ist der Band spannend, dramatisch, düster und actionreich.



Lady S. Gesamtausgabe 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lady S. Gesamtausgabe 3

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
All Verlag

Preis:
€ 39,80

ISBN 10:
3968040724

ISBN 13:
978-3968040721

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Realismus
  • Spannungsverhältnis Charaktere, Realgeschehen
  • Spannung, Dramatik, Action
Negativ aufgefallen
  • manches wirkt etwas bemüht
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 21.01.2022
Kategorie: Alben
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