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Comic-Besprechung - Chartwell Manor
Geschichten:Chartwell Manor
Autor und Zeichner: Glenn Head
Story:
Weil seine Noten nicht besonders sind, schicken Glens Eltern den jungen auf eine renommierte Privatschule. In dem Internat soll er nicht nur besser lernen, sondern auch auf das Leben vorbereitet werden. Allerdings ahnen sie nicht, was sie ihrem Kind damit wirklich antun. Denn so gut die Schule auch nach Außen aussieht, so viele erschreckende und grausame Dinge geschehen hinter den Mauern.
Es braucht nicht lange, da erkennt Glen mit Schrecken, in was er geraten ist, denn der Lehrer und Schulleiter ist nur nur ein Sadist, sondern hat es auch auf die Jungen abgesehen. Missbrauch ist an der Tagesordnung und emotionale Abhängigkeit sorgt dafür, das niemand etwas verrät. Auch Glen macht diesen Weg mit, etwas, was ihn für lange Zeit in seinem weiteren Leben zeichnen wird.
Meinung:
Was der amerikanische Underground-Künstler hier erzählt ist keine erfundene Geschichte sondern ein Teil seiner eigenen Autobiographie, mit der er die Erlebnisse im Internat aufzuarbeiten und mit ihnen abzuschließen versucht. Er macht auch keinen Hehl aus dem, was die Jahre des Missbrauchs in der Schule mit ihm gemacht haben.
Der Leser darf aus der Sicht des jungen miterleben, wie der Schulleiter sich die Schüler nach und nach gefügig macht und unter Kontrolle hält. Zwar versucht der ein oder andere immer wieder auszubrechen, aber das mag nicht so recht und nur im Kleinen gelingen.
Zwar endet die Marter für Glen, aber sie hat ihn verändert. Dieser Teil – die Jahre danach nehmen viel mehr Raum ein und schildern, wie der junge Mann die seelischen Wunden los zu werden versucht und das Trauma, selbst aber nicht auf die Idee kommt zu klagen.
Letztendlich bleibt er mit seinen Gefühlen zurück, versucht am Ende nur Genugtuung zu erlangen, was ihn aber auch nicht ganz zufriedenstellt. Fast wünscht man aber, dass die Erzählung jetzt dafür sorgt, dass er einen Schritt weiter gehen kann, um endlich noch mehr los zu lassen.
Die Erzählweise ist derb und direkt, aber die ungeschönte Darstellung in klaren Bildern sorgt auch für die entsprechende Nähe beim Leser, kann er so doch auch eher nachempfinden, wie sich der junge Mann auch Jahre nach der Schule noch gefühlt haben muss.
Fazit:
Chartwell Manor arbeitet eine Missbrauchsgeschichte in derben aber eindringlichen Bildern auf und erzählt auf direkte Weise, welche Narben die Opfer bis heute mit sich herum schleppen, selbst wenn der Schuldige enttarnt und bestraft worden sein mag. Aber auch hier klingt deutlich die Enttäuschung mit, dass die, die Hilfe brauchen, letztendlich allein gelassen werden.
Chartwell Manor
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 26,00
ISBN 13:
978-3551781727Â
248 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Eindringlich und erschütternd erzählt
- Die derbe Erzählweise vertieft die Narben
- Lebensnah und glaubwürdig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 18.01.2022 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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