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Comic-Besprechung - Geschichten aus dem Hellboy Universum 12

Geschichten:

Geschichten aus den Hellboy Universum 12
Lobster Johnson: Eine Kette, geschmiedet im Leben
Autor: Mike Mignola, John Arcudi, Zeichner: Troy  Nixey, Kevin Nowlan, Peter Snejberg, Toni Fejzula, Stephen Green, Ben Stenbeck, Colorist: Dave Stewart, Toni Fejzula

B.U.A.P.: Vertrauter Feind: Messias
Autor: Mike Mignola, Scott Allie, Zeichner: Laurence Campbell, Tim Sale, Colorist: Dave Stewart

Rasputin: Die Stimme des Drachen
Autor: Mike Mignola, Chris Roberson, Zeichner: Christopher Mitten, Colorist: Dave Stewart


Koschej: Der Unsterbliche
Autor: Mike Mignola, Zeichner: Ben Stenbeck, Colorist: Dave Stewart



Story:

Der Vigilant Lobster Johnson bekommt es in den 1930er Jahren mit einer blutigen Weihnacht, Kannibalen, Zombies, asiatischen Dämonen und magischen Kunstwerken zu tun. Zu der selben Zeit wird Rasputin von Himmler rekrutiert, während Trevor Bruttenholm dem Geheimdienst beitritt. Jahrzehnte später steht die B.U.A.P. vor den Trümmern der Zivilisation und der Organisation. Während sie um gefallene Freunde trauern und sich organisieren müssen, taucht schon die nächste Bedrohung am Horizont auf. Hellboy ist währenddessen in der Hölle und lauscht der Biographie seines alten Feindes Koschej.



Meinung:

Nach der Lektüre des letzten dicken Bandes der Geschichten aus dem Hellboy Universum fragte man sich doch was in dem bereits angekündigten Folgeband wohl enthalten sein mochte. Schließlich wurde nicht nur die Solo-Serie von Abe Sapien abgeschlossen, sondern auch der große Zyklus Hell on Earth von B.U.A.P. bei dem es zu einigen großen Verlusten kam und einige der zentralen Figuren der Serie starben.

Aber wie man in dem vorliegenden schon zwölften Band sehen kann, übrigens wieder ziegelsteindick und limitiert, ist das Universum um Hellboy mittlerweile so weit verzweigt das es wohl keine Mühen darstellt weitere Geschichten zu erzählen. Man kann nicht nur in der Geschichte der Figuren zurückgehen und Storys aus der Vergangenheit erzählen, sondern sich auch Nebenfiguren heraussuchen und diese anhand ihrer Geschichte zu komplexeren Leben erwecken.  Vor allem langjährige Fans werden immer wieder Querverbindungen herstellen können und sich über Anspielungen freuen welche erst recht die Komplexität des Hellboy-Universums unterstreichen. Ein gewisses Vorwissen wird aber bei den meisten Geschichten nicht benötigt, denn man kann sie auch so für sich lesen, wobei es ein größeres Vergnügen bereitet wenn man sie einordnen kann. Es geht also vorwärts indem man Rückgriffe vornimmt und bisherige Nebenfiguren näher beleuchtet und so in das Zentrum rücken und damit auch neue Perspektiven auf die Geschichten erlaubt die bereits erzählt worden sind.

Man startet aber erstmal mit Lobster Johnson. Dieser Vigilant ist Mike Mignoas deutlichste Hommage an die Pulp-Geschichten der 1930er Jahre. Nicht nur spielen die Abenteuer in der genannten  Zeit, sondern Lobster könnte auch an einem Stammtisch zusammen mit The Shadow seinen Whisky kippen. Dabei ist der Vigilant nicht gerade komplex, aber rein ikonisch. Sprich: es gibt eigentlich keine Charakterisierung, sondern nur das Symbol, aber die Geschichten die hier enthalten sind stehen alle für sich allein und ergeben keine große einheitliche Linie. Da sie fast alle dem Horrorbereich zuzuordnen sind, sind sie spannend und atmosphärisch und für Freunde des trashigen Horrors und dem Pulp ein wahrer Genuss.

Wer die Abenteuer von Hellboy vom ersten Band an gelesen hat, bekommt nun einen der ersten Erz-Gegner wieder zu Gesicht: Rasputin. Es wird zwar erzählt wie es zu der Kollaboration mit den Nazis kam (wobei hier ein dicker inhaltlicher Schnitzer vorkommt da Himmler in SS Uniform Rasputin aufsucht, zu dem Zeitpunkt aber weder die Nazis die Macht hatten noch die SS in ihrer späteren Funktion existierte),  aber vielmehr geht es darum wie Trevor Bruttonholm, der spätere Ziehvater Hellboys, zu einem Agenten der Organisation wurde  die sich später zu der B.U.A.P. umbilden sollte. Ein actionreiches und spannendes Abenteuer welches sehr gelungen ist.

Fast schon erstaunlich, dass auch ein neuer Zyklus der B.U.A.P. beginnt, aber gerade dieser Beginn ist das Thema. Die Behörde und die überlebenden Agenten stehen vor den Trümmern der Institution und einer verwüsteten Welt und müssen mit dem Verlust von Freunden zurechtkommen. Hier ist das zentrale Thema die Orientierung und das können nur bisherige Leser schätzen da man nur so die Charaktere einordnen kann. Jedenfalls generiert sich ein Großteil der Spannung aus den Animositäten und Verletzungen der Figuren untereinander, was vor allem Kenner einzuordnen wissen. Aber der Cliffhanger hat es jedenfalls in sich.

Die abschließende Geschichte Koschej handelt von einem Gegner Hellboys und ist ein wilder Ritt durch die Mythen und Legenden Russlands. Wer sich auskennt wird viele Figuren aus Märchen erkennen und wie sie hier interpretiert werden. Das macht die Geschichte nicht nur spannend und atmosphärisch, sondern auch sehr reichhaltig, da zu spüren ist wie tief die Folklore reicht. Hier gibt es übrigens auch wieder ein Wiedersehen mit Hellboy. Da auch zeichnerisch alle Geschichten äußerst gelungen sind und es deutlich wird wie weitreichend das Hellboy-Universum mittlerweile ist und aus welchen Quellen die Autoren und Zeichner schöpfen können ist auch dieser Band für wahre Fans wieder ein Pflichtkauf.



Fazit:

Der Band beweist wie weitläufig mittlerweile das Hellboy Universum geworden ist. So können gerade alte Fans hier viele Verweise entdecken, aber man braucht nur bedingt Vorwissen, um diese Geschichten genießen zu können, welche nicht nur dem Pulp, sondern auch russischer Folklore huldigen. Sehr schön.



Geschichten aus dem Hellboy Universum 12 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Geschichten aus dem Hellboy Universum 12

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 50,00

ISBN 10:
3966582864

ISBN 13:
‎ 978-3966582865

500 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action, Spannung, Dramatik
  • Charaktere im Mittelpunkt
  • viele Verweise auf andere Storys
  • Bezüge auf russische Folklore und Märchen
Negativ aufgefallen
  • inhaltliche Schnitzer
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 17.11.2021
Kategorie: Hellboy
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