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Comic-Besprechung - Danthrakon 1: Das gefrässige Grimoire
Geschichten:Danthrakon 1: Das gefrässige Grimoire
Autor: Christophe Arleston, Zeichner: Olivier Boiscommun, Colorist: Claude Guth
Story:
Nuwan ist ein einfacher Küchenjunge der in einer Welt voller zahlreicher intelligenter Spezies und Magie davon träumt eines Tages eine Magie zu erlernen, die es ihm ermöglicht zu einem Koch aufzusteigen. Er arbeitet in der Küche eines angesehenen Magiers und eine dessen Schülerinnen, gibt Nuwan heimlich Unterricht im Lesen und Schreiben. Eines Abends wirft Nuwan einen Blick in ein seltenes und mächtiges Zauberbuch, was sich mit Nuwan verbindet. Fortan ist der Junge in Gefahr und wird gnadenlos gejagt.
Meinung:
Einem Star und Vielschreiber wie Christophe Arleston verzeiht man durchaus einige schwächere Reihen. Schließlich hat er uns so Geniestreiche wie Lanfeust von Troy und Ekhö beschert. Man weiß letztlich was man an ihm hat und allein schon die Geschichten um Troy sind ausufernd. Angesichts des hohen Outputs ist es eigentlich auch nicht sonderlich überraschend das nicht alle Serien und Bände das hohe Niveau halten können. Schließlich kommt nach Enttäuschungen wieder ein Glanzpunkt. So sind Durststrecken verzeihbar.
Was man einem Vielschreiber allerdings nicht so schnell verzeihen kann, ist die Tatsache, wenn er sich selber kopiert. Damit ist nicht der Stil oder der Tonfall gemeint. Diese Merkmale, idealerweise das was einen Autor ja ausmacht, bilden sich schließlich erst in der Wiederholung heraus und geben den Leserinnen und Leser einen Wiedererkennungswert. Vielmehr ist es der Plot. Gut, ein Krimiautor wie Edgar Wallace hat im Grunde auch immer dieselbe Geschichte geschrieben und hat man einen Roman von John Grisham gelesen, hat man alle gelesen. Aber die gelten auch nicht gerade als literarisch. Die beiden genannten Autoren haben es mit Arlestons neuem Wurf Danthrakon gemein, dass es durchaus zu unterhalten weiß, aber viel zu kommerziell und damit zu kalkuliert wirkt, um einen wirklich zu berühren. Man weiß den Happen zwischendurch zu schätzen, aber es ist eher das Äquivalent zu einem Big Mac mit dem man sich begnügt bis man wieder ein schönes französisches Menü bekommt.
Schon von dem Konzept her ist Danthrakon ganz, ganz eng bei Lanfeust von Troy und auch Die Opalwälder. Ein Außenseiter, ein eher schwacher Jüngling mit großem Herz und großen Träumen, ist von seiner Herkunft und von seiner Tätigkeit her ein unwahrscheinlicher Held. Von dem chancenlosen Niemand wird der Held nun zum Träger von Magie, von mächtigen Gegnern gejagt, bekommt einen lustigen Sidekick und eine schöne Frau als Love Interest zur Seite gestellt und beginnt eine Quest. Wer sich jetzt fragt, ob hier nun die Rede von Danthrakon, Lanfeust von Troy oder Die Opalwälder ist, hat das Problem schon gut erkannt. Denn auch wenn das hier in Danthrakon vorkommt, ist es doch zum Verwechseln ähnlich. Man kennt es schon. Auch von Arleston. Zwar hatten durchaus auch andere Serien oder einzelne Spin-Off Bände, gerade im Universum von Troy, von Arleston Klischees und Archetypen. Aber Arleston hat sie immer auch ironisch gebrochen und sie verwendet, um Sozialkritik zu üben. Davon ist hier Fehlanzeige. Das einzige was bislang an Modifizierung von Archetypen zu finden ist, ist die Verschmelzung des weisen Alten und der schönen Frau in einer Person. Leider sind auch die humoristischen Anflüge, wie sie auch die Serien von Arleston generell ausmachen, hier Mangelware. Nichts an der Geschichte ist neu und sticht aus dem Werk des Autors hervor.
Die Zeichnungen sind sehr solide und bemühen sich aus dem ausgekochten Sud so viel wie möglich herauszuholen, heben sich aber leider auch nicht aus dem Durchschnitt empor. Es gibt einige nette Ideen, aber es fehlt ihnen die Eigenständigkeit, der Mut in den Details Gags unterzubringen und halten sich scheinbar unter der Knute des mächtigen Autors. Die Zeichnungen wirken zwar lebendig, aber nur in dem vorgegebenen Rahmen und haben so etwas Ehrfürchtiges vor dem Schreiber. So ergibt es sich, dass man recht schnell nach dem Lesen die Geschichte schon wieder vergessen hat. So wartet man lieber auf den nächsten Kreativschub von Arleston und nimmt die alten Geniestreiche aus dem Regal.
Für Interessierte die noch keine andere Serie von Arleston gelesen haben, dürfte es ein guter Einstieg sein und Fans welche alles von ihrem Idol haben wollen, werden eh zugreifen, aber eine Empfehlung ist dieser Auftakt nicht. Man sollte lieber wieder die Backlist lesen als diese enttäuschende Selbstkopie.
Fazit:
Enttäuschend. Arleston betreibt eine Selbstkopie ohne besondere Ideen.
Danthrakon 1: Das gefrässige Grimoire
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 16,00
ISBN 10:
3962195718
ISBN 13:
978-3962195717
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Dynamik
- nichts Neues
- fehlender Humor
- kein Spiel mit Klischees
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 02.03.2021 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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