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Comic-Besprechung - Conan der Cimmerier: Die Menschenfresser von Zamboula

Geschichten:
Conan der Cimmerier: Die Menschenfresser von Zamboula
Autor: Robert E. Howard, Gess, Zeichner / Colorist: Gess


Story:
Conan nimmt in einem verrufenen Gasthaus Quartier, weil er sich kein anderes leisten kann. Als er einem Attentat gerade so entrinnt und die Angreifer verfolgt, läuft ihm eine schöne nackte Frau in die Arme die ihn um Hilfe bittet. Ihr Geliebter ist durch eine Intrige eines Magiers dem Wahnsinn verfallen. Conan bekommt es nicht nur mit Kannibalen, sondern auch mit einem Magier und seinem Gefolge zu tun.


Meinung:
Laut dem Nachwort ist Die Menschenfresser von Zamboula eine der kommerziellsten Geschichten von Robert E. Howard. Nachdem Howard zwei eher experimentelle Geschichten um seinen Helden Conan geschrieben hatte, musste er die Erfahrung machen dass diese von den Magazinen abgelehnt wurden. Man muss beachten, dass die Erzählungen Howards in den 1930er Jahren in den sogenannten Pulp-Magazinen veröffentlicht worden waren. Nach diesem Misserfolg, und weil er dringend Geld brauchte, entwarf Howard eine Geschichte die auf Nummer Sicher gehen sollte und bei welcher der Verkauf schon von der Konzeption her fest stand. Sex und Gewalt, Schwertkämpfe und Magie, Muskeln und Busen. Howard wusste, dass mit all diesen Zutaten, und einem schnörkellosen Stil in punkto Schreiben, ein Verkauf sicher war. Allerdings achtete er mehr auf die Kulmination der  Zutaten denn auf Logik. Alle Handlungen der Charaktere sind nicht sonderlich glaubwürdig und man fragt sich immer wieder warum sie gerade was machen.

Zur Freude der männlichen Augen, und Conans, ist die weibliche Heldin durchgehend nackt. Ist der blanke Auftritt noch glaubwürdig, so geht alle Logik mit den Kleidern flöten, wenn ihr ein Diener sagt das er ihr Kleider rauslegen würde und sie nur erwidert: „Dafür habe ich keine Zeit“. Das ist schon unfreiwillig komisch. Und das ein Barbar sich diese Nackte nicht einfach nimmt, ist natürlich moralisch nicht vertretbar. Der Held darf nicht vergewaltigen. Aber wenn er ihr hilft, damit sie sich ihm hingibt, beweist eher das der muskelbepackte Schwertschwinger ein Gentlemen ist und kein Barbar. Auch verweben sich die einzelnen Handlungsfäden nicht zu einem Ganzen: da eine heimtückische Falle, dort die titelgebenden Kannibalen, eine Intrige um die nackte Schöne und ein Magier. Alles schwebt nebeneinander her und die Kombination ist allzu bemüht. Von der Story her ist das alles also nicht sonderlich glaubwürdig.

Das darf  man aber nicht Gess anlasten, denn die Mängel sind schon in der Erzählung angelegt. Schließlich sind die Conan-Comics aus dem Splitter Verlag allesamt Adaptionen der ursprünglichen Erzählungen von Robert E. Howard und nicht originär wie die aus dem Hause  Marvel, welche die Lizenz haben neue Geschichten zu erfinden. Aber die zeichnerische Umsetzung ist durchaus gelungen. Der größte Vorteil der Erzählung, die Einheit von Zeit und Raum (was auch die erzählte Zeit betrifft), wird in den Zeichnungen zu einer atmosphärischen Dichte verwoben. Die kantigen Gesichter sind etwas gewöhnungsbedürftig. Sie wirken ausgezehrt und abgehärmt und nicht sonderlich glatt, was gerade bei der weiblichen Hauptfigur einen merkwürdigen Kontrast hervorruft. Andererseits passt das zu dem Milieu und dem Setting. Es ist ein hartes und archaisches Leben wo das Wetter, die Krankheiten, die Hygiene, die Kämpfe und Ernährung sich eben in den Gesichtern widerspiegelt und die Figuren in dem Setting glaubwürdig macht. Zudem ist die Geschichte dynamisch präsentiert, auch ohne das Gess in den Actionszenen zu sehr vielen Fluchtlinien neigen würde. Man fühlt sich gut in die Stadt versetzt und kann sich mit der kompakten Erzählung durchaus unterhalten fühlen und auch die Splashpages werden gut eingesetzt indem sie das ausführlich darstellen was in Geschichten nur ermüdend beschrieben werden kann.

Es  gibt bessere Erzählungen, weswegen dieser Band wohl eher was für Fans sein dürfte, aber dennoch bekommt eine schwache Grundlage durch die Zeichnungen durchaus eine Aufwertung.


Fazit:
Die Story ist schwach und nicht sonderlich logisch., bekommt aber durch die atmosphärischen Zeichnungen eine Aufwertung. Für Fans also einen Blick wert.


Conan der Cimmerier: Die Menschenfresser von Zamboula - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Cimmerier: Die Menschenfresser von Zamboula

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3962192107

ISBN 13:
978-3962192105

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Atmosphäre, Setting, Milieu
  • Dynamik
  • abgehärmte Gesichter
Negativ aufgefallen
  • unlogische Geschichte mit losen Fäden
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 28.02.2021
Kategorie: Alben
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