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Comic-Besprechung - Wild West 1: Calamity Jane

Geschichten:
Wild West 1: Calamity Jane
Autor: Thierry Gloris, Zeichner / Colorist: Jacques Lamontagne


Story:
Martha ist ein 16jähriges Waisenmädchen welches sich mehr schlecht als recht als Mädchen für alles in einem Saloon durchschlägt. Als sie zur Prostitution gezwungen wird, erwächst ihr Mut zum Widerstand durch die Bekanntschaft mit dem berüchtigten Revolverhelden Wild Bill Hickock. Doch bevor Martha ihre Träume ausleben kann, muss noch viel Blut fliessen.


Meinung:
Es ist irgendwie unklar, ob hier tatsächlich eine fortlaufende Serie vorliegt. Zwar hat der Band von Wild West eine Nummer 1, aber es fehlt im Innencover der übliche Hinweis vom Verlag, dass ein zweiter in Vorbereitung ist oder eine dementsprechende Ankündigung. So bleibt offen ob es hier thematische Einzelbände gibt oder eine zusammenhängende Geschichte. Wild West ist schließlich ein sehr allgemeiner Titel und da es in den letzten Jahren zunehmend in sich abgeschlossene Bände von Serien gibt, die einen thematischen Fokus bündeln, könnte man vermuten, dass in jedem Band eine andere Wildwest Legende vorgestellt wird. Oder ist die ganze Serie eine Biographie von Calamity Jane? Dann hätte man sie eigentlich auch direkt so nennen können. Auch wenn die meisten diese Frau nur aus dem Lucky Luke Comic kennen könnten, also der Name allein kein Verkaufsgarant darstellt.

So oder so können aber Westernfreunde den Band genießen. Die Zeichnungen sind sehr realistisch gehalten und versetzen einen sehr gut in das Setting, die Zeit und das Milieu hinein. Nur die Gestaltung der Gesichter schwächelt manchmal etwas und ist nicht immer einheitlich. Auf einigen Seiten verrutschen die Gesichtszüge ein und derselben Person etwas. Aber dafür gibt es geschickte Panelwechsel, die, filmisch gesprochen, gute Überblendungen darstellen und von einer allgemeinen Situation mit Wechsel auf die Heldin eine Einordnung, auch psychisch, erlauben. Das macht wieder einiges wett.

Hier geht es jedenfalls um die Anfänge einer Legende. Calamity Jane hatte ein bewegendes, hartes Leben wobei es verwundert, dass es nicht schon öfter thematisiert worden ist. Man erinnert sich vielleicht an den erwähnten Lucky Luke Band und noch an die TV-Serie Deadwood wo Calamity Jane eine wichtige Rolle spielte. Aber eine Biographie kann man beides nicht nennen. Man startet die Erzählung als Jane noch ein junges Mädchen ist von vielleicht 15 oder 16 Jahren (und noch Martha heisst). Sie arbeitet als Mädchen für alles in einem Saloon. Bis sie in eine Falle tappt und zur Prostitution gezwungen wird. Die Bekanntschaft mit dem Revolverhelden Wild Bill Hickock, auch dieser hat wirklich gelebt und die beiden kannten sich tatsächlich, ermutigt Jane ihre Träume zu verwirklichen und sich zu wehren. Das geschieht durchaus auf brutale Art und Weise und auch wenn man meint hier die harmlosen Abenteuer einer Jugendlichen im Wilden Westen zu lesen, dann irrt man sich. Denn es geht hier durchaus blutig und actionreich zu.

Auch wenn hier die amerikanischen Ideale gepredigt werden, nicht gerade besonders für das Genre, so sieht man doch auch die brutalen Ergebnisse dieser Ideologie. Die Schattenseite der individuellen Selbstverwirklichung ist die Tatsache, dass es immer auf Kosten anderer geht. So wird hier auch nichts beschönigt und gerade in der Verwirklichung der Ideale, die etwas plakativ ausgerechnet von Wild Bill gepredigt werden, sorgen für die Toten.

Lobenswerterweise werden hier einige Klischees umschifft, wobei es etwas unsicher ist wie viel dramaturgische Freiheit man sich genommen hat bei der Schilderung des Lebenslaufes von Calamity Jane. Gut, die Helden kannten sich, waren zeitweise auch ein Paar und der Band endet mit einer verbürgten Station von Janes Leben. So unwahrscheinlich diese auch erscheinen mag. Man kann jedenfalls gespannt sein wie es weitergeht. Jedenfalls ist ein Portrait einer der interessantesten Legenden des Wilden Westens längst überfällig.


Fazit:
Einige Schwächen in den Zeichnungen werden durch einen guten Aufbau ausgeglichen. Und ein längst überfälliges Portrait einer Wild West Legende wird spannend eingeläutet mit den Schattenseiten des amerikanischen Traums.

Wild West 1: Calamity Jane - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Wild West 1: Calamity Jane

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 15,00

ISBN 13:
978-3962195144

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • überfälliges Portrait
  • Schattenseiten des amerikanischen Traums
  • Setting, realistische Zeichnungen
  • Action
Negativ aufgefallen
  • Gesichtszüge verlaufen manchmal etwas
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 07.12.2020
Kategorie: Alben
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