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Comic-Besprechung - Superman 16
Geschichten:Was ist so witzig an Wahrheit...
Autor: Joe Kelly, Zeicher: Doug Mahnke und Lee Bermejo, Tuscher: Tom Nguyen u.a.
Das Warum
Autor: Greg Rucka, Zeicher: Matthew Clark, Tuscher:
Story:
Das radikale neue Superteam Elite geht bei der Verbrechensbekämpfung über Leichen. Superman kann das nicht zulassen und versucht die Truppe aufzuhalten, mit dem Ergebnis dass diese Superman zum Duell fordert. Zur allgemeinen Überraschung kann Superman die Bande schlagen, ohne zu deren Methoden greifen zu müssen. In ei ner Zweitgeschichte erfahren wir alles über Luthors Motivation, Präsident zu werden.
Meinung:
Nach dem wir uns durch mittlerweile 15 mittelmäßige bis unterdurchschnittliche Superman-Ausgaben durchgebissen haben, trifft uns diesen Monat ein Juwel von einer Story wie der Schlag. Joe Kellys Antwort auf die revisionistischen Superhelden Comics der letzten Jahre im Allgemeinen und auf The Authority im Speziellen bietet eine durchdachte Handlung, ein literarisches Spiel mit diversen Bedeutungsebenen und fetzige Superheldenkloppaction in einem. Die Elite, allen voran der Anführer im Union-Jack.-T-Shirt, sind eine deutliche Parodie auf die Authority, ebenso wie der Aufbau der Geschichte, die mit den abgefahrensten Kopfgeburten aufwartet - wie z.B. eine aus Bakterienstämmen gezüchtete Kampfbasis oder ein riesiger Cyborg-Gorilla. Immer wieder wird der Leser zusammen mit Superman völlig unvermittelt in die hanebüchensten Situationen geworfen, Kämpfe mit genetisch verbesserten Monstersamurais wechseln sich ab mit illegalen Alien-Immigrationshelfern in schwarzen Anzügen. Kelly fängt hier nicht nur präzise die Atmosphäre der dekonstruktivistischen Britpop-Breitwandcomics ein sonder spinnt auch ein feines Netz popkultureller Bezüge zu einer Bestandsaufnahme der gängigsten Unterhaltungsmuster dieser Generation. Sein eigentliches Ziel ist dabei, Superman zu rehabilitieren, der bereits seit Jahrzehnten von Alan Moore und Co systematisch seziert wird. Es gelingt ihm hierbei, den Helden, und die Form der Comic-Unterhaltung für die er steht, von seinem anachronistischen Image loszulösen, und gleichzeitig den die Comic-Szene dominierenden Profizynikern Paroli zu bieten. Dass das ganze natürlich auch mit exzessiven Patriotismus aufgeladen wird, stört hier nicht einmal, denn auch dies muss man nicht unbedingt wörtlich nehmen; im Kontext dieser Geschichte wird das Patriotismus-Element selbst zu einer Funktion der Erzählstrategie des Autors. Letztlich bleibt Kellys Rehabilitierung des Superman-Mythos jedoch ambivalent; die Werte, für die er steht, mögen mitnichten veraltet sein, jedoch muss ihr Träger mit der Zeit gehen, um sie weiter erhalten und sich gegen seine mordgeile, fatalistische Konkurrenz durchsetzen zu können.
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Spiel auf mehreren Ebenen
- Spektakuläre Action mit bizarren Einfällen
- Bestandsaufnahme des Genres
- Die Zweitstory ist recht belanglos.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 24.09.2002 | ||||||
Kategorie: | Superman | ||||||
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Leseprobe | |||||||
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