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Comic-Besprechung - Luc Orient 1: Die Feuerdrachen

Geschichten:
Luc Orient 1: Die Feuerdrachen
Autor: Greg (Michel Regnier), Zeichner / Colorist: Eddy Paape


Story:
Im Auftrag des europäischen Forschungsinstituts Eurokristall befindet sich einer der Angestellten in einem abgeschiedenen Tal, um den Gerüchten über leuchtende Steine nachzugehen. In der Tat wird ein Exemplar gefunden, doch dieses strahlt tödliche Energie ab. Dennoch gelangt er zu Eurokristall und ruft dort Professor Kala sowie seinen Assistenten Luc Orient und die Krankenschwester Lora auf den Plan. Gemeinsam reisen sie zu dem Fundort wobei sie von einem Gangster verfolgt werden. Doch das ist nicht die einzige Gefahr der sie sich stellen müssen.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Im Grunde gab es kaum eine Zeit in welcher die Serie Luc Orient nicht auf dem deutschen Markt vorhanden war. Abgesehen von den 1960er Jahren, aber das verwundert nicht sonderlich, da die Reihe erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in der Zeitschrift Tintin von Autor und Redakteur Greg konzipiert worden ist, schon damals gezeichnet von Eddy Paape, der mit dem blonden Science-Fiction-Helden seinen Durchbruch erlebte. Verlage in anderen Ländern warten meist erst einmal ab, wie die Serie läuft, bevor sie das Risiko einer Lizenz auf sich nehmen. Aber schon in den 1970ern war Luc Orient dann beim Koralle Verlag zu finden, insbesondere im deutschen Comicmagazin Zack und in zugehörigen Veröffentlichungen als Album. In den 1980ern übernahm dann der Bastei Verlag, wobei schon damals die etwas lieblosen Aufbereitungen für Unmut gesorgt haben dürften. Die Veröffentlichung von Carlsen in den 1990ern war dann einfach schöner. Toppen konnte das der Ehapa Verlag der in den 2010ern dann eine Gesamtausgabe herausbrachte.

Insofern ist es schon etwas verwunderlich das nun der All Verlag die Serie neu startet, da die letzte Veröffentlichung noch gar nicht lange her ist. Aber zumindest von dem Namen des Verlages her passt die Serie hervorragend zum Programm. Man bezieht sich bei der Neuedition aber nicht auf die Gesamtausgaben, sondern bringt jedes Album für sich in einer schmucken Hardcoverausgabe heraus und reichert das noch mit redaktionellen Informationen, Skizzen, Titelblättern und einigen Extras an. All diese zusätzliche Informationen, sei es nun im Vorwort, die Skizzen, Cover etc., sind sehr interessant und es zeigt hier schon gut auf, warum die Serie ein Klassiker ist.

Wenn man nun den ersten Band liest, der noch deutlich seinen Weg sucht und offenbart, dass das Konzept der Reihe noch nicht ganz ausgereift ist, muss man doch feststellen, dass die Serie gut gealtert ist. Dabei wird der Serie zu Recht vorgeworfen, dass sie im Grunde ein Plagiat von Flash Gordon ist. Gut, in den 1960ern kannte so gut wie niemand aus dem Zielpublikum die amerikanische Zeitungsserie von Alex Raymond, aber der erste Zyklus, welcher die ersten fünf Alben umfasst, offenbart einige Anleihen. Dennoch gelingen es Greg und Paape einen eigenständigen Ton zu finden und es ist der Serie nicht hoch genug anzurechnen, dass sie in dem damaligen Comic, vor allem in Europa, das Genre der Science-Fiction neu begründet hat.

Zwar kann man sich nicht ganz von einigen Klischees lösen, aber so bietet man immerhin einen Wiedererkennungswert. Der Held ist blond und muskulös, aber er ist immerhin nicht perfekt, sondern leichtsinnig und begeht in seinem Ungestüm auch einige Fehler. Den  Mangel an Intellekt, den Luc durch Tatkraft ausgleichen will, macht der Professor Kala wett, dem er assistiert. Die Frauenfigur Lora ist bislang nichts als hübsches Beiwerk und offenbar wusste man noch nicht viel mit ihr anzufangen. Später sollte sie bedeutendere Funktionen übernehmen. Leider ist der Schurke arg klischeehaft geraten und schon sein abstoßendes Äußeres und die Grimassen outen ihn als Bösen. Immerhin ist er nicht schwarzhaarig und trägt keinen Schnurrbart, er hat eine Glatze, aber das macht er freundlicherweise durch die schwarze Kleidung wett. Da ist der Schurke schon mehr eine Karikatur als ein Klischee. Allein schon an den Figuren sieht man die ungelenken Schritte des neuen Babys von Greg, aber die Serie hat doch mehr als nur von der Nostalgie zu zehren. Wie gut, das zeitgleich der zweite Band neu herausgebracht wird und man nicht lange auf die weitere Lektüre warten muss.


Fazit:
Eine schicke Neuauflage eines der Klassiker des franko-belgischen Comics. Die Serie ist gut gealtert und kann trotz einiger Klischees immer noch überzeugen.


Luc Orient 1: Die Feuerdrachen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Luc Orient 1: Die Feuerdrachen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
All Verlag

Preis:
€ 15,80

ISBN 10:
3946522408

ISBN 13:
978-3946522409

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • gut gealtert
  • Verknüpfung Abenteuer und Science-Fiction
  • Spannung und Rätsel
Negativ aufgefallen
  • manche Klischees
  • unscharfer Schurkencharakter
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 16.04.2019
Kategorie: Luc Orient
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