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Comic-Besprechung - Das war Schwermetall – Band 1: 1980 - 1988
Geschichten:Text: Achim Schnurrer
Die Edition Alfons ist ein Garant für gute Texte über die 9. Kunst: „Alfonz“, „Reddition“ und seit neuestem auch die Reihe „Texte zur graphischen Literatur“. In feinen Monographien werden einzelne Aspekte der Comicgeschichte herausgepickt und ausführlich analysiert. Der erste Band dieser Serie widmet sich der zwischen Dezember 1953 und Mai 1964 publizierte Comicserie Robinson Crusoe. Das Logbuch des Robinson Crusoe nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Zeitreise durch die deutsche Comicgeschichte der 1950er und 1960er Jahre.
Der neue band in der Reihe „Texte zur graphischen Literatur“ widmet sich dem deutschen „Schwermetall“. Seit Februar 1980 erschien das Comicmagazin bis 1999. Fast 20 Jahre lieferte das Magazin Comickunst in höchster Perfektion für den deutschen Markt. Aufgrund des umfangreichen Materials erscheint die Monographie in zwei Bänden.
Achim Schnurrer, vierzehn Jahre Chefredakteur von „Schwermetall“, hat eine beeindruckende Datensammlung zusammengetragen. Sehr gut arbeitet er die besondere Bedeutung der Zeitschrift heraus. Denn sie präsentierte erstmals in gebündelter Form Comicmaterial und Zeichner für ein erwachsenes Publikum. Und das vor allem über fast zwei Jahrzehnte.
Der band von Schnurrer steigt mit einem spannenden Vorwort von Raymond Martin ein, dem Gründer des Volksverlags, in dem „Schwermetall“ erschien“. Er äußert sich hier zu seinem Werdegang und zu seiner Sicht der Dinge. Klar gehört da auch ein bisschen Selbstbeweihräucherung dazu: „Schwermetall hatte einfach Stil, wie eigentlich alles, was ich im Leben gemacht habe“ – können wir da lesen. Gut, etwas Eigenlob, aber die Einleitung ist trotzdem gelungen und macht Spaß zu lesen.
Es folgt ein Dossier über die Entwicklung von Underground- und Comicmagazine, die sich hauptsächlich an Erwachsene wenden. Der Text führt in das Umfeld ein, aus dem „Schwermetall“ hervorging. Es folgt im Anschluss eine detaillierte Analyse der der ersten 99 Ausgaben des Comicmagazins. Jede Ausgabe erhält einen eigenen Beitrag, dem eine exakte Auflistung über die Inhalte der jeweiligen Ausgabe vorangestellt ist. Es werden Erläuterungen zum Entstehen gegeben, wobei auch interessante verlags- und zeitgeschichtlichen Umständen nicht unerwähnt bleiben.
An dieser Stelle noch ein großes Lob für die Abbildungen. Sehr gute Druckqualität und eine exquisite Auswahl. Sicherlich ist letzteres vor Allem dem Autor geschuldet, der vermutlich auf ein umfangreiches Archiv zurückgreifen konnte. Selbst wenn man nicht alle Texte lesen möchte, so ist ein Durchblättern des Bandes alleine schon aufgrund der Abbildungen ein Genuss: Werbeanzeigen des Volksverlages, alle Cover in schönen Größen, Faksimile von Briefen, Verlagsprospekte, etc.
Umfangreiche Anhänge, mit Pressemitteilungen des Verlages, neun Künstlerbiographien – Giraud/Moebius, Druillet, Dionnet, Farkas, Caza, Corben, Scheuer, Schultheiss und zum Magazin „Heavy Metal“ – sowie weitere Fakten und Informationen schließen diesen Teil ab.
Band 2 kann in jedem Fall zügig kommen. Einziger Wehrmutstropfen der Reihe: alle Bände sind als Softcover auf dem Markt. Eine Hardcoverausgabe würde mir noch besser gefallen. Wobei – und das sein ausdrücklich erwähnt – die Bindung sehr gut ist. Daumen hoch!
Das war Schwermetall – Band 1: 1980 - 1988
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Edition Alfons
Preis:
€ 24,95
ISBN 13:
978-3-946266-11-2
240 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Gut zu lesen
- Abbildungen
- Großer Detailreichtum
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 17.07.2018 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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