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Comic-Besprechung - Deutsche Comicforschung 2018

Geschichten:
Franz Jüttner, Maler und Illustrator
Eckart Sackmann

Herr Eisenarm - ein deutscher Superheld?
Eckart Sackmann

Gloria, Viktoria - wenn aus Kriegsspiel Ernst wird
Eckart Sackmann

Der „komische Streifen“
Eckart Sackmann

Die Grüne Post
Eckart Sackmann

Der Verlag Steinsberg
Nicolas Dostal

Charlotte Simon - zum zweiten
Eckart Sackmann

Alfred Dudda
Eckart Sackmann

„Nick Knatterton“ in der Türkei
Ralf Palandt

„Oktobriana“
Helmut Kronthaler

Carlsen Comics. Die Ära Herbert Voss (1953-1984)
Eckart Sackmann

Addenda: Der 1. Deutsche Comic-Congress 1973, Friedrich Pruss von Zglinicki (nicki)


Seit 2005 erscheinen die Jahresbände „Deutsche Comicforschung“. Die bisher vorliegenden 14 Bände widmen sich dabei ganz unterschiedlichen Fragen der Neunten Kunst. Die ersten Anfängen in Deutschland, Comics als Propagandainstrument oder Zeichner bzw. Verlagsporträts: Kaum ein Bereich, der nicht durchleuchtet wird. Aus guten Grund wurde deshalb während des Münchener Comicfestivals Ende Mai 2017 der Reihe „Deutsche Comicforschung“ in der Kategorie „Beste Sekundärliteratur“ der PENG!-Preis zugesprochen. Der Münchener PENG!-Preis ist eine der bedeutendsten deutschen Comic-Auszeichnungen.
Und auch die neueste Ausgabe ist voller Einblicke in die Welt der Neunten Kunst. Beispielsweise in dem sehr interessanten Beitrag über „Nick Knatterton“, der ab Dezember 1955 auch in der Türkei erschien. Dabei ist besonders erwähnenswert, dass der Autor, Ralf Palandt, sich nicht darauf beschränkt einen editorischen Überblick zu geben – was schon interessant genug wäre – sondern er webt geschickt politische und gesellschaftliche Strömungen in seinen Text mit ein.
Zwei weitere Beiträge sollen an dieser Stelle besonders erwähnt werden. Da ist einerseits der Artikel „Carlsen Comics. Die Ära Herbert Voss (1953-1984)“ von Eckart Sackmann. Der Herausgeber des Jahrbuches liefert in seiner ihm eigenen, sehr detaillierten und mit spitzer Feder geschriebenen Art einen lesenswerten Beitrag zu den verlegerischen Anfängen des Hamburger Verlages. Dabei ist es hier nicht nur die dargestellte historische Entwicklung, die den Leser in den Bann zieht. Vor allem das ausgewählte Bildmaterial sorgt hier – wie übrigens auch bei den anderen Beiträgen – dafür, dass der Betrachter ein ums andere Mal innehält, schmunzelt oder interessiert stockt, um dann genau an dieser Stelle in den Text einzusteigen. Sackmann führt in dieser Weise aus, dass das jüngst begangene Jubiläum des Carlsen Verlages eigentlich ein paar Jahre zu spät gefeiert wurde und die Anfänge bis zum Beginn der 1950er-Jahre zurück reichen.
Der zweite Beitrag, der einer besonderen Erwähnung würdig ist, ist „Herr Eisenarm - ein deutscher Superheld?“, ebenfalls verfasst von Eckart Sackmann – einem Problem, dass gleich noch Erwähnung findet. Weil dieser nur 2-seitige Beitrag den wesentlichen Grundgedanken der Jahresbände „Deutsche Comicforschung“ wiedergibt. In dem kurzen Text wird der Strip „Mijnheer Ijzerarm als Levensredder“ vorgestellt. Hierbei geht es lediglich um einen Strip bestehend aus vier Panels, der von E. Gerbner und dem Karikaturisten Paul Halke geschaffen wurde. Sackmann nimmt den Leser in den wenigen Zeilen mit auf die Entdeckungsreise des Wissenschaftlers. Er analysiert die Signatur, gibt das wenig bekannte wieder und schildert wo er an welche Grenzen gestoßen ist. Herausragend ist der Beitrag deshalb, weil er es in dieser Form in das Buch schaffte. Sicherlich werden die meisten Fans der neunten Kunst keinen der beiden Kreativen je gehört haben. Aber Sackmann hält fest, was es zu den Künstlern bis zum heutigen Zeitpunkt zu wissen gibt. Somit ist die Buchreihe einerseits Bewahrer von Wissen und andererseits wird hier wesentliche Grundlagenforschung betrieben.
Abschließend noch ein Wort zur Aufmachung: der Hardcoverband ist auf gutem Papier gedruckt. Was dabei besonders beeindruckt ist die hohe Qualität der Bildwiedergaben. Der Betrachter erahnt welch unsägliche Arbeit hinter jedem Artikel steckt, um die Bilder in der notwendigen Qualität abliefern zu können. Bleibt zu hoffen, dass die Buchreihe auch zukünftig fortgesetzt wird, denn der Herausgeber beklagt in seinem Vorwort, dass die Bereitschaft zur Forschung nachlässt.  


Deutsche Comicforschung 2018 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Deutsche Comicforschung 2018

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
comicplus+

Preis:
€ 39

ISBN 13:
978-3-89474-299-7

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Druckqualität
  • Grundlagenforschung
  • Macht Lust die Neunte Kunst weiter zu entdecken
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 13.01.2018
Kategorie: Alben
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