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Comic-Besprechung - Klaus - DIE WAHRE GESCHICHTE VON SANTA CLAUS
Geschichten:Autor: Grant Morrison, Zeichner und Farbe: Dan Mora
Story:
Ein namenloser Fellhändler kommt zur Winterzeit in die Stadt Grimsvig. Er kennt die Stadt, doch sie ist längst nicht mehr das Grimsvig, das er vor langer Zeit verlassen musste. Die Straßen, obgleich vom Schnee weiß bedeckt, sind grau, die Stimmung trist und traurig. Kein Kinderlachen ist zu hören, und Fremden gegenüber tritt man mit Misstrauen auf, wo früher Gastfreundschaft groß geschrieben wurde. Und all dies kurz vor dem Julfest, dem heutigen Weihnachtsfest.
Doch mit dem Erscheinen des Fremden bricht auch eine Zeit der (weihnachtlichen) Veränderung in Grimsvig an.Meinung:
Die Vorweihnachtszeit hat begonnen und die Comicverlage nutzen sie um thematisch passende Veröffentlichungen an den geneigten Comicleser zu bringen. So auch der Paniniverlag, der spezielle Veröffentlichungen zu den Marvel- und DC-Superhelden im Repertoire hat, aber eben auch das vorliegende Klaus – DIE WAHRE GESCHICHTE VON SANTA CLAUS, derer sich kein anderer als Comic-Mastermind Grant Morrison zusammen mit Dan Mora angenommen hat.
Allerdings sucht man hier den von Final Crisis, Batman R.I.P oder Invisibles bekannten Morrison vergeblich. Er erzählt die Herkunftsgeschichte von Santa Claus in ganz klassischem und aus anderen Medien bekanntem Muster: Ein Fremder, der in eine Stadt kommt, die er nicht mehr wieder erkennt, seit er sie verlassen hat, und der nach Schwierigkeiten mit der örtlichen Obrigkeit versucht etwas an den Verhältnissen zu ändern.
Und auch bei dem Aufbau der Geschichte findet man wenig Neues. Der Fremde kommt in die Stadt und will an den Verhältnissen etwas ändern. Eine alte Liebe flammt wieder auf, die in einer Rückblende erzählt wird. Und natürlich gibt es auch den unvermeidlichen Widersacher des Helden, der noch ein viel schlimmeres Übel im Hintergrund herauf beschworen hat.
Das alles liest sich ganz gefällig und der Leser wird auch leidlich spannend unterhalten. Und wie es ein Zitat Morrisons auf der Rückseite des Bandes verspricht, wird sich der Herkunftsgeschichte Santa Claus‘ ernsthaft angenommen, und dabei versucht die Herkunft all der typischen Merkmale des Weihnachtsmanns (roter Anzug, Sack, Schlitten, etc.) sinnvoll zu erklären. Aber man wird nicht das Gefühl los, dass hier mehr drin gewesen wäre. Außer ein paar Waldgeistern, die in ihrer grafischen Umsetzung ein wenig den grünen Männchen aus dem All gleichen, findet man wenig Besonderes in der Geschichte. Mit den Waldgeistern bringt Morrison zwar ein psychedelisches Element mit ein, das zugleich auch Zeugnis dafür ist, dass sich Morrison mit der Geschichte des Julfestes zumindest oberflächlich beschäftigt hat. Aber es will nur leidlich als Hilfskrücke für die Superkräfte des Weihnachtsmannes passen.
Aber hat der Band gar kein Alleinstellungsmerkmal? Doch eines, ein richtiges: die Zeichnungen von Dan Mora, die dieser auch selbst koloriert hat. Mora fackelt ein grafisches Feuerwerk ab, das den Leser immer wieder staunen und den Band sicher auch zukünftig mehrfach in die Hand nehmen lässt. Seine Zeichnungen strotzen nur vor Dynamik, hier findet Storytelling auf ganz hohem Niveau statt. Die grafische Seite ist ganz eindeutig das Highlight des Bandes. Und es verwundert nicht, dass Grant Morrison seinem zeichnerischen Begleiter eine ganz große Zukunft vorhersagt.
Panini veröffentlicht den Band als edles Hardcover mit Fadenbindung, das als Extra die obligatorische Covergalerie in Bord hat. Gerade bei einem solchen Thema, und nach dem Vorwort von Marc-Oliver Frisch, welches durchaus Fachkenntnis über die Historie von Santa Claus vermuten lässt, wäre ein etwas umfangreicherer redaktioneller Teil am Ende des Bandes, der über die Covergalerie hinaus geht, wünschenswert gewesen. Und da der Band mit 29 € auch nicht gerade billig ist, sollte jeder geneigte Käufer vorher im Laden „reinschauen“.
Fazit:
Mit Klaus – DIE WAHRE GESCHICHTE VON SANTA CLAUS liefert uns Grant Morrison eine klassische Superheldengeschichte, die ohne großes heraus stechendes Merkmal von ihm erzählt wird, und die der erfahrene Leser so oder ähnlich schon gelesen hat – mit dem Unterschied, dass dies die Origin des Morrison’schen Santa Claus ist.
Besonders macht diesen Comicband einzig die grafische Seite, für die sich Dan Mora verantwortlich zeichnet, und die ein echtes Highlight darstellt.
Klaus - DIE WAHRE GESCHICHTE VON SANTA CLAUS
Autor der Besprechung:
Martin Ebert
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 29,00
ISBN 13:
978-3741605246
208 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Tolle, dynamische Zeichnungen
- Gut lesbare Superheldengeschichte
- Edle, hochwertige Aufmachung als HC, ...
- Die gerne noch etwas mehr redaktionellen Teil verdient gehabt hätte
- Standard Superheldengeschichte, die ohne das Merkmal Santa Claus generös gewesen wäre
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 30.12.2017 | ||||||
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