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Comic-Besprechung - U.S. Avengers 1: Helden, Spione und Eichhörnchen

Geschichten:
U.S. Avengers 1: Helden, Spione und Eichhörnchen (U.S. Avengers 1-5)
Autor: Al Ewing, Zeichner: Carlo Barberi, Paco Diaz, Paco Medina, Inker: Carlo Barberi, Paco Diaz, Juan Vlasco, Colorist: Jesus Aburtov, Andres Mossa

Story:
Roberto da Costas Heldenteam hat sich umbenannt. Der Name New Avengers wurde aufgegeben und nun firmieren sie unter U.S. Avengers. Wobei das eine weitere Maßnahme ist, das Vertrauen der Regierung, von SHIELD, der Bevölkerung und anderer Helden zu gewinnen. Dabei können sie sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Aus der Zukunft kommt der Golden Skull und als sie ein Monster ausschalten sollen, führt das zu einem Konflikt mit Steve Rogers.


Meinung:
Der Serientitel des neuen Spin-Offs zu den Avengers irritiert etwas. Warum heißt es denn nun U.S. Avengers? Warum muss direkt im Serientitel betont werden, dass es hier um amerikanische Avengers geht, wenn eigentlich das Team immer aus Amerikanern bestanden hat. Gut, manche Mitglieder stammten aus anderen Ländern, oder sogar Welten und Planeten, aber im Grunde war es immer uramerikanisch. Das Cover passt dazu. Man sieht einen Mann im Anzug salutieren und es häufen sich Heldenposen mit hoch gehaltenen Flaggen. Als ob das nicht genug wäre, ist dann noch die amerikanische Flagge in den Kostümen verarbeitet worden. Es ist schon fast ein patriotischer Overkill, der gerade europäischen Lesern durchaus negativ aufstoßen könnte. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Heldenteam nicht neu ist, sondern einfach die mit einem neuen Namen versehenen New Avengers sind.

 Alles wirkt auf den ersten Blick zwar sehr patriotisch, ist es aber zum Glück nicht. Man geht mit einem starken Vorbehalt an den Band heran und es wird erst nicht besser gemacht, indem die einzelnen Teammitglieder ein Hohelied auf die USA und den amerikanischen Traum singen. Vor allem die von Geburt wegen Nicht-Amerikaner des Teams identifizieren sich stärker mit dem Land in dem sie leben, als die anderen. Ein realistischer Fakt übrigens. Immerhin wird der merkwürdige Anfang aufgelöst, indem deutlich gemacht wird, dass diese Ansprachen Werbeslogans des Teams sind. Diese Gruppierung der Avengers muss sich rechtfertigen, weil ihr noch zu viel Misstrauen entgegen gebracht wird. Schließlich bestehen sie zu einem großen Teil aus der ehemaligen Terrororganisation von AIM.

Ironischerweise ist diese Rechtfertigung nicht nur Bestandteil der Story, sondern betrifft auch das Verhältnis der Serie zu dem Leser. Unter dem vorherigen Titel New Avengers wurden zwar kurzweilige Abenteuer geboten, aber so ganz konnte die Reihe nicht überzeugen. Auch hier wird der Tonfall in Abgrenzung zu den anderen Spin-Offs zu den Avengers noch gesucht. Es fehlt die klare Linie, was man mit diesem Team anfangen will und so kann auch der Leser das noch nicht so richtig einordnen. Stattdessen wird mal wieder der nächste Event vorbereitet. Gerade bei Marvel ist mittlerweile der Gebrauch von Events enorm geworden. Alle Wochen gibt es wieder ein Großereignis und langsam braucht sich das auf. In den USA war im letzten Jahr eine deutliche wachsende Eventmüdigkeit der amerikanischen Leser festzustellen, was dazu führte, dass bei Marvel ein empfindlicher Umsatzeinbruch bei den Heften ausgelöst worden ist und gerade diese Events nicht gut ankamen. So kann man also auch hierzulande nur hoffen, dass langsam etwas Ruhe einkehrt und man sich wieder auf Geschichten besinnt, die Marvel einst so unverwechselbar machten: die Mischung aus Superheldengeschichten im Verbund mit persönlichem Drama.

Eben dieser Aspekt ist auch hier schmerzlich zu vermissen und der Band kann kaum auf eigenen Füßen stehen. Es gibt zwar eine Storyline die durchaus unterhaltsam ist, aber eine Geschichte mit Deadpool als Gaststar ist dem Event Monsters Unleashed zuzuordnen und das letzte Kapitel ist wieder ein Prolog für den nächsten. Gähn. Obwohl hier also Action, durchaus etwas Witz (Squirrel Girl sei Dank) und Spannung geboten werden, wird man das Gefühl nicht los, das hier einfach viel Lärm um Nichts vorliegt. Das Team sucht seine Berechtigung. Die Serie auch.


Fazit:
Viel Lärm um Nichts. Der Band steht kaum auf eigenen Füßen, sondern ist nur wieder Bestandteil der inflationären Events. Unterhaltsam ist er zwar, bleibt aber nicht lange im Gedächtnis.

U.S. Avengers 1: Helden, Spione und Eichhörnchen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

U.S. Avengers 1: Helden, Spione und Eichhörnchen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,99

ISBN 10:
3741603945

ISBN 13:
978-3741603945

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • einiger Witz
  • Action
  • ironische Brechung des Patriotismus
Negativ aufgefallen
  • kein eigener Tonfall
  • Bestandteil von Events
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 11.01.2018
Kategorie: Avengers
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