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Comic-Besprechung - Black Panther 3: Zeiten des Aufruhrs
Geschichten:Black Panther 3: Zeiten des Aufruhrs (Black Panther 9-12)
Autor: Ta-Nehisi Coates, Zeichner: Roberto Poggi. Chris Sprouse, Brian Stelfreeze, Karl Story, Goran Sudzuka, Walden Wong, Inker: Scott Hanna, Roberto Poggi, Brian Stelfreeze, Karl Story, Goran Sudzuka, Walden Wong, Colorist: Laura Martin, Matt Milla, Larry Molinar, Paul Mounts, Rachelle Rosenberg
Story:
Die Schwester des Black Panther, Shuri, ist aus dem Reich der Toten zurückgekehrt. Doch sie hat sich verändert und besitzt nun veränderte und neue Kräfte die aus den Traditionen der Ahnen entstammen. Gerade diese Kräfte kann der Black Panther gut gebrauchen, wenn sein Land nicht im Bürgerkrieg untergehen soll.
Meinung:
Es ist schon besonders mutig, die neue Serie um den Black Panther in Deutschland zu lancieren. Zu einen hängt das natürlich damit zusammen, dass der Charakter hierzulande eher unbekannt ist und meistens nur als Gaststar in Erscheinung trat. Natürlich traut man der Reihe einen gewissen Erfolg zu, da der erste afrikanische Superheld nunmehr auch Teil des Cinematic Universe von Marvel ist und nicht nur in den neuen Streifen um die Avengers und Captain America eine Rolle spielte, sondern überraschenderweise auch seinen eigenen Kinofilm bekommt. Da hofft man auf die Zugkraft und die Neugier der Kinogänger. Aber die werden von der Comicreihe überrascht sein. Denn zum anderen ist sie mutig, da sie für eine Superheldenreihe sehr ungewöhnlich ausfällt da sie gängige Topoi, Klischees und Handlungsabläufe des Genres einfach weglässt.
Normalerweise wird ein Held durch eine neue Bedrohung herausgefordert, nimmt eine frühe Niederlage in Kauf, rafft sich auf und überwindet nicht nur den Bösen, sondern auch sich selber. Ein Merkmal bei Marvel war dann immer, dass die Helden real wirken, da sie Sorgen und Nöte haben wie andere Menschen auch. Die Handlungsmuster werden dann aber allzu schnell zu Klischees. Doch der Black Panther fällt da heraus. Denn er hat keine alltäglichen Sorgen und Nöte. Schließlich ist er der König eines afrikanischen Landes. Da ist und bleibt immer eine gewisse Distanz, da er allein Kraft seiner Funktion und Rolle sich schon von den anderen abhebt.
So fällt es auch gewissermaßen schwer eine Geschichte zu schreiben, aber hier ist es genau richtig, da vertraute Pfade verlassen werden und stattdessen eine politische Parabel erzählt wird. Hier steht nicht der Held, sondern der König im Mittelpunkt und im dritten Paperback der Reihe findet die bisherige Entwicklung ihren Abschluss. Freilich ohne letztgültige Antworten zu geben, da das geschilderte Spannungsfeld bestehen bleibt. Vor allem in diesem Band geht es darüber wie moderne Staatsformen aussehen können und vor allem wie sich eine Gesellschaft bilden sollte. Obwohl dadurch und durch die vielen Nebenfiguren, welche verschiedene gesellschaftliche Standpunkte vertreten, der Held und Namensgeber der Reihe eher an den Rand gedrängt wird ist es eine interessante Auslotung seines Charakters. Und sehr komplex. Man kann ihn als Leser nicht einordnen und so können seine Entscheidungen die er für sich alleine fällt und nur selten begründet, weil er es als König eigentlich auch nicht muss, unvorhersehbar und damit spannend sein. Aber der Verdacht, dass es dem Autor weniger um den Helden, sondern um eine politische Untersuchung geht, ist nicht von der Hand zu weisen. Dennoch kommt die Action nicht zu kurz.
Die Zeichnungen helfen dabei die Übersicht zu behalten, denn die sehen einfach gut aus und wirken mit der Mischung aus modernen, schon fast der Science-Fiction entlehnten, Elementen bei der Gestaltung der Hauptstadt von Wakanda und im Gegensatz dazu der traditionellen Bebilderung vermeintlich typischer afrikanischer Elemente sehr dynamisch und greifen damit optisch auch den Inhalt auf. Schließlich geht es um den Zwist zwischen Tradition und Moderne und allein das Spannungsfeld macht die Reihe und diesen Band interessant. Dass es nicht zu einer politischen Philosophiestunde verkommt, wird durch die Action, die Dramatik und mystische Aspekte, welche der afrikanischen Folklore entstammen, verhindert. Manche dürften sich befremdet fühlen bei der Lektüre, aber alle anderen werden mit einer komplexen und ungewöhnlichen Heldenreihe belohnt die man auch gerne mehr als einmal liest.
Fazit:
Eine ungewöhnliche und damit lobenswerte Superheldenserie die mehr eine politische Parabel als eine Anhäufung von Klischees ist.
Black Panther 3: Zeiten des Aufruhrs
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 14,99
ISBN 10:
3741603619
ISBN 13:
978-3741603617
96 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- politische Parabel
- afrikanische Mythen
- Vermeidung von Klischees
- Held an den Rand gedrückt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 13.12.2017 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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