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Comic-Besprechung - Ghost Rider Megaband 1: Rache auf Rädern

Geschichten:
Ghost Rider Megaband 1: Rache auf Rädern (All-New Ghost Rider 1-12)
Autor: Felipe Smith, Zeichner: Kris Anka, Trado Moore, Damion Scott, Felipe Smith, Inker: Kris Anka, Robert Campanella, Cory Hamscher, Don Ho, Trado Moore, Victor Olazaba, Felipe Smith, Colorist: Nelson Daniel, Esther Sanz, Felipe Sobreiro, Val Staples


Story:
Der junge Robbie Reyes lebt in East L.A. und kümmert sich neben der Schule und einem Job in einer Autowerkstatt noch um seinen jüngeren behinderten Bruder. Die Gegend wird beherrscht von Gangs, Gewalt und Hoffnungslosigkeit was sich noch verschlimmert als der Superschurke Mr. Hyde die Oberhand gewinnen möchte. Robbie gerät als Fahrer illegaler Strassenrennen zwischen die Fronten und stirbt. Als er eine Verbindung mit einem Rachedämon eingeht, kehrt er als neuer Ghost Rider zurück. Doch spielt der Dämon ein eigenes teuflisches Spiel.


Meinung:
Wenn der geneigte Comicleser und Filmfan den Namen Ghost Rider hört, denkt man natürlich zunächst an Johnny Blaze und wie ein in Flammen stehender Totenkopf, dessen Körper in eine Lederkluft eingezwängt und mit Ketten behangen ist, mit einem Motorrad über die Straßen brettert und die Bösen gnadenlos bestraft. Dabei ist Johnny Blaze nicht der erste Ghost Rider, sondern in den 1960ern gab es einmal einen Westernhelden gleichen Namens. Manche dürften ihn aus Gastauftritten bei den West Coast Avengers kennen. Aber der reale, für viele wohl einzig wahre, Ghost Rider ist derjenige der ab 1972 Marvel durchpflügte. Dabei gab es auch später noch andere und spätestens in der vierten Staffel der TV-Serie Marvel Agents of Shield kommt nun ein neuer Geisterreiter hinzu, der auch der Anti-Held dieses Megabandes der neuen Ghost Rider Comics ist. Fans des klassischen flammenden Totenkopfes dürften aber dadurch entschädigt werden, dass Johnny Blaze einen Gastauftritt hat.

Doch reicht das als Entschädigung? Der neue, Robbie Reyes, ist ein interessanter Charakter. Robbie ist noch ein Teenager der neben der Schule als Automechaniker jobbt und nachts heimlich illegale Straßenrennen fährt. Qualmendes Gummi scheint ihm also im Blut zu liegen. Aber er ist quasi alleinerziehend und kümmert sich um seinen jüngeren, behinderten, Bruder. Das ist schon ein interessanter und neuer Ansatz der den Aspekt der Vereinbarung von Job und Familie ganz neu definiert. Die Eltern der beiden kommen nicht vor und man kann eigentlich nur davon ausgehen, dass sie verstorben sind. Zudem kommt ein interessantes und spannungsgeladenes Setting hinzu, denn die Story spielt in den Ghettos von East Los Angeles, die von Gangs beherrscht werden. Robbie reibt sich in einem gewalttätigen Umfeld auf und versucht nur sich und seinen Bruder durchzubringen.

Als er nun eine Verbindung mit einem Rachedämon eingeht, um so zu einem Ghost Rider zu werden, erkennt er fast zu spät, dass die Absichten des Wesens nicht gut und edel sind. Der faustische Handel macht das Setting und das Geschehen noch dramatischer und spannender und die ganze Action wird dadurch noch zusätzlich aufgeladen. Vor allem da Mr. Hyde und durch Drogen verstärkte Monster Ghost Rider arg zu schaffen machen.

Zu Recht dürften jetzt viele neugierig geworden sein und die Story ist auch sehr gelungen. Aber leider sind die Zeichnungen, abgesehen von den letzten zwei Kapiteln, äußerst gewöhnungsbedürftig, um es höflich auszudrücken. Stellenweise sind sie sogar deutlich misslungen. Den allzu deutlichen Einfluss von Mangas kann man noch hinnehmen. Wenn man sich wenigstens auf Speedlines und die dynamischen Perspektiven beschränkt hätte. Auch die großen Augen die in manchen Szenen überakzentuiert werden, kann man noch verschmerzen. Nicht aber die grotesk übertriebenen Proportionen und Körper die alles dem Realismus entheben welchen die Story vorgibt. Damit laufen sie der zunehmend zuwider. Zudem sind die Zeichnungen völlig überladen und kleinere Panels, welche Zusatzinformationen geben sollen, werden nicht deutlich genug abgehoben und gehen völlig unter. Die ständig wechselnden Perspektiven und die stellenweise nicht vorhandenen Panelgrenzen lassen die Geschehnisse oftmals zu einem optischen Brei werden. Die Farbgebung gibt sich deutlich Mühe die Ebenen auseinanderzuhalten, aber wenn jedes Bild überladen ist, hat sie keine Chance. Dadurch wird die Idee und die Story von den Bildern erdrückt, da man sich durch sie durchkämpfen muss anstatt sie genießen zu können. Realistische und weniger cartoonhafte Zeichnungen hätten der ansonsten sozialkritisch angehauchten Geschichte in dem interessanten Ambiente mehr als gut getan. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen. Schade.


Fazit:
Eine starke Story und ein interessanter Charakter in einem faszinierenden und realistischen Setting werden leider durch größtenteils mißlungene Zeichnungen unterlaufen.


Ghost Rider Megaband 1: Rache auf Rädern - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ghost Rider Megaband 1: Rache auf Rädern

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 24

ISBN 10:
3741603813

ISBN 13:
978-3741603815

264 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • interessante Charaktere
  • Setting und Atmosphäre
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen manchmal zu überladen
  • Zeichnungen zu konfus und gewöhnungsbedürftig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 06.12.2017
Kategorie: Ghost Rider
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