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Comic-Besprechung - Die Adoption 1

Geschichten:
Qinaya
Text: Zidrou
Zeichnungen: Arno Monin
Koilorierung: Arno Monin


Story:
Peru wird von einem katastrophalen Erdbeben heimgesucht. Über 37.000 Menschen verlieren dabei ihr Leben. Qinaya teilt ihr Schicksal mit vielen anderen Kindern. Gerade erst vier Jahre alt, hat sie in der Katastrophe ihre Eltern verloren. Lynette und Alain, ein kinderloses Paar aus Frankreich, nimmt sich der kleinen an, adoptiert sie und bringt sie nach Frankreich. Ihr neuer Großvater Gabriel, der Vater von Alain, ist nur eine Umgewöhnung für Qinaya, auf dem Weg in ihr neues Leben.


Meinung:
Hauptfigur der Geschichte „Die Adoption“ ist der 75jährige Gabriel. Zidrou, der hierzulande vor allem als Texter der neuen Rick Master-Abenteuer bekannt ist, führt uns in seine Welt ein. Es ist eine kleinbürgerliche, sichere und überaus gemütliche Welt. Gabriel hat sich in seinem Berufsleben für seine Metzgerei abgeschuftet und genießt nun das Leben in vollen Zügen. Er trifft sich mit seinen Freunden, den „Geges“ – so benannt, weil alle ihre Vornamen mit einem „G“ beginnen, mit denen er immer das Gleiche macht: Sport und anschließend einen Happen Essen im „Le Senegal“. Die rauen Gespräche der alten Herren drehen sich meistens um so profane Dinge wie Autos oder Sehnsüchte – Sehnsucht beispielsweise nach den sexuell aktiven Zeiten. Nichts darf diese heile, in sich geschlossene Welt zerstören. 
So ergeben sich in dem Band Szenen von unglaublicher Witzigkeit. Kaum eine Seite, auf der der Leser Gabriel nicht lachend in den Arm nehmen möchte, weil dieser sich wieder so in seine eigene Gedankenwelt verstrickt hat. Beispielsweise als sein Auto gestohlen wird und er sich darüber aufregt. Als seine Frau ihm dann sagt, dass er ja einen Ersatzwagen gestellt bekommen hat, lautet seine Antwort: „Nein, kein Ersatzwagen, sondern einen Twingo“. 
Und dann tritt Qinaya in sein Leben. Der alte Brummbär Gabriel heißt das neue Familienmitglied nicht wirklich willkommen. Er ist nicht böse zu ihr, sondern pflegt eine distanzierte Beobachterposition. Nichts kann sie, nichts können ihre Eltern Recht machen. Die Eltern sind natürlich viel zu alt für ein Kind und sie ist viel zu kleinwüchsig. 
Es ist Zidrou grandios gelungen, die Probleme von Qinaya in ihrer neuen Welt darzustellen. Er nimmt sich Zeit für diesen Teil der Geschichte. Aber egal, wo sie auch ist, überall schlägt ihr eine große Welle der Liebe und grenzenlosen Zuneigung entgegen. Im Gegensatz zu Grabriel, schließen auch die übrigen „Geges“ die kleine Qinaya sofort ins Herz. Und es ist eine schöne Idee, dass Qinaya ausgerechnet bei dieser alte Herren Truppe in ihrem neuen Leben ankommt. Denn dort spricht sie ihr erstes Wort. Dort lernt Gabriel auch seine „Enkelin“ lieben. Und sein Leben nimmt Fahrt auf.
Umgesetzt wurde das Skript von dem im deutschsprachigen Raum bisher unbekannten Arno Monin. Der 1981 in Frankreich geborene Künstler führt einen leichten und beschwingten Strich. Vor allem in den Porträts bzw. in den Ausschnitten von Gesichtern liegt seine Stärke. Details fängt er sehr stimmig ein. Und der Leser ahnt, jedes Mal wenn Monin Alains Augen zeigt, dass es noch ein großes Geheimnis zu lüften gilt.


Fazit:
„Die Adoption“ ist eine Geschichte, wie sie vermutlich nur die Franzosen liefern können: lustig und traurig zugleich. Mit vielen komischen Vögeln als Protagonisten, dabei sich selber immer wieder den Spiegel vorhaltend, Herz erwärmend und überaus unterhaltend. Dabei jeden Sprachwitz auf den Punkt genau formuliert. Der abschließende Teil zwei kann kommen.


Die Adoption 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Adoption 1

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 16,80

ISBN 13:
978-3-95839-529-9

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Von witzig bis traurig, alles dabei
  • Selbstironisch
  • Sehr emotional
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 20.10.2017
Kategorie: Alben
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