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Comic-Besprechung - Moon Knight: Wächter der Nacht

Geschichten:
Moon Knight: Wächter der Nacht (Moon Knight 1-6)
Autor: Charlie Huston, Zeichner: David Finch, Inker: Crimelab Studios, Allen Martinez, Danny K. Miki, Victor Olazaba, Colorist: Frank D`Armata


Story:
Marc Spector war einst Moon Knight. Doch ein letzter Kampf mit seinem Erzfeind Bushman hat ihn schwer gezeichnet und der einstige Held sitzt verbittert in einem Rollstuhl, verlassen von seinem Gott Konshu. Diese Schwäche will nun eine Organisation ausnutzen und setzt Taskmaster auf Spector an. Gelingt es dem einstigen Wächter der Nacht, seine Kräfte zu mobilisieren?


Meinung:
Mit dem aktuellen Paperback des Anti-Helden Moon Knight, Wächter der Nacht, gibt es keinen Neustart einer Serie, sondern vielmehr eine Neuauflage einer Mini-Serie von 2006 die schon einmal unter dem Label von Marvel Max veröffentlicht worden ist und dementsprechend brutal ausfällt. Schließlich gab es unter dem Label von Marvel welches für Erwachsene gedacht war, keine Limits und man konnte in die vollen gehen.

Unter diesem Label, welches auch abgelöst von der üblichen Kontinuität des Marvel-Universums war, bleibt zudem Raum für Experimente. So übergab man den Mondritter dem Romanautor Charlie Huston der hier sein Comicdebüt gab. Und er liefert gleich eine bemerkenswerte Story ab die von den gängigen Schemata und Klischees von Helden abgelöst wird. Der Held Moon Knight ist zu Beginn gebrochen. Sowohl psychisch, da war er schon immer labil, als auch körperlich. Ein Kampf gegen seinen Erzfeind ließ ihn geschunden zurück und er vegetiert nun in einem Rollstuhl vor sich hin. Voller Verbitterung weil ihn sein göttlicher Beschützer im Stich ließ, stieß er auch alle Freunde von sich fort und gibt sich seiner Verbitterung und dem Selbstmitleid hin. Es wurde ihm alles genommen, was seiner Existenz Sinn gegeben hatte: den Dienst an Konshu und der Kampf gegen das Böse. Körperlich ist er nicht mehr in der Lage dazu und so muss er damit fertig werden, dass er allein und nutzlos zu sein scheint. Alles dieses ergibt eine spannende psychologische Studie wobei manche Aspekte für diejenigen Leser schwerer wiegen welche mit den Charakteren und deren Konstellation untereinander vertraut ist. Aber Vorwissen braucht man dennoch nicht zwingend, da immer wieder kurze inhaltliche Abrisse und Rückblenden gegeben werden um die aktuelle Entwicklung oder den Zustand der Charaktere einordnen zu können.
Es ist faszinierend zu sehen wie sich der unsympathische Marc Spector langsam wieder aufrappelt. Dieser Prozess wird nicht durch ein Wundermittel hervorgerufen oder eine technische Apparatur, sondern durch einzig durch die Motivation und den puren Willen der erst langsam erwachen muss. Dabei gibt es immer wieder überraschende Wendungen und kleine Volten welche den Leser und die Leserin manches später in einem anderen Licht sehen lassen wird.

Zu der packenden Story kommen noch die wunderbaren Zeichnungen von David Finch der damals noch auf dem Weg zu dem Superstar war der er heute ist, aber schon alle stilistischen Merkmale aufweist welche die  Fans so an ihm lieben. Vor allem die detaillierten und naturalistischen Zeichnungen und die gekonnt eingesetzten Splashpanels sind schon beeindruckend. Aber auch die kleinen Szenen, die kleinen Panels können Akzente in den stillen Phasen setzen, wenn sie die Mimik der Figuren unterstreichen. Sei es einfach mal eine hochgezogene Augenbraue oder ein böser Blick. Auch wenn die körperlichen Vorzüge betont werden und so Wunschfantasien erfüllen, wie etwa ein muskelbepackter männlicher Körper und Frauen mit Wespentaillen und großem Brustumfang, so kann Finch doch auch eine gute Mimik zeichnen und besitzt einige gute Ideen bei den Perspektiven und Blickwinkeln welche dann die Gesichter betonen und die Psychologie manchmal sehr gut unterstützen können.

Insgesamt liegt hier also ein guter und ungewöhnlicher Band vor, der ziemlich düster ausgefallen ist und das Paradox schafft, einen Helden zu demontieren und damit gleichzeitig wieder aufzubauen was ihn somit für eine neue Leserschaft interessant macht. Eine Zäsur auf der man aufbauen konnte und die späteren Mini-Serien vorbereitete. Sehr gut.


Fazit:
Düster, ungewöhnlich, eine zynische Psychologisierung des Helden. Also gut. Die Story kann Klischees vermeiden und ist packend und auch die Zeichnungen von Superstar David Finch lassen einen nicht los.


Moon Knight: Wächter der Nacht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Moon Knight: Wächter der Nacht

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
374160173X

ISBN 13:
978-3741601736

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • ungewöhnliche Story
  • kompromissloses Psychogramm
Negativ aufgefallen
  • Vorwissen ist hilfreich
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 03.11.2017
Kategorie: Moon Knight
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