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Comic-Besprechung - Civil War II 7
Geschichten:Civil War II 7 (Civil War II 6, Civil War II: Choosing Sides 5)
Autor: Brian Michael Bendis, Enrique Carrion, Declan Shalvey, Chip Zdarsky
Zeichner: David Marquez, Annapaola Martello, Ràmon Pèrez, Declan Shalvey
Colorist: Jordie Bellaire, Ràmon Pèrez, Justin Ponsor, Nolan Woodard
Übersetzer: Michael Strittmaier
Story:
Der neue Spider-Man, Miles Morales, soll in der Zukunft Captain America ermordet haben. So jedenfalls die Vision von Ulysses. Doch in der Gegenwart ist das Ereignis noch nicht geschehen. Was also tun?
Meinung:
"Spider-Man gegen Captain America" verspricht das Titelbild der siebenten Ausgabe von "Civil War II". Und in der Tat hat das dramatische Ende der Geschichte, in der eine Vision von Ulysses allen zeigte, das Miles Morales auf den Stufen von Capitol Hill Captain America töten würde, für den Ansatz von Interesse gesorgt. Mal sehen, was Brian Michael Bendis und David Marquez aus der Sache machen.
Miles Morales soll Captain America töten. So die Zukunftsvision von Ulysses. Deshalb will Captain Marvel ihn verhaften. Doch ehe es soweit kommt, kann er mit Hilfe der Truppen von Tony Stark fliehen. Doch wie soll es jetzt weitergehen?
Wer sich diese Ausgabe gekauft hat, weil er eine epische Auseinandersetzung zwischen Spider-Man und Captain America erwartete, der wird enttäuscht sein. Stattdessen konzentriert sich Brian Michael Bendis nur darauf, das Gefühlsleben des jungen Heldens zu erforschen.
Dadurch ist dies die vielleicht beste Ausgabe der ganzen Serie. Denn mit Miles Morales schreibt der Autor eine Figur, deren Geschicke er überwiegend selbst gestaltet hat. Von ihrem Erstauftritt im Ultimate Marvel-Universum bis hin zu ihren letzten Abenteuern im normalen Marvel-Universum. Und es macht Spaß, die Sorgen und Nöte dieses jungen Heldens zu lesen. Vor allem, weil sie glaubwürdig wirken. Miles Morales hat eben nicht vor, Captain America zu töten. Etwas, was ihm Marvels Vorzeigeheld durchaus abkauft.
Doch leider ist diese Story ja immer noch Teil eines groß angelegten Events, der ja unbedingt weitergeführt werden muss. Und hier kommt wieder das alte Problem auf, das Brian Michael Bendis die Handlung über die Charaktere stellt. Er lässt Figuren wie Black Panther oder die Inhumans, die ja schließlich Ulysses bei sich haben, sich von Captain Marvel abwenden, die aber trotzdem nicht klein bei gibt, sondern weiterhin an ihre Mission glaubt, obwohl es viele Hinweise gibt, die das Gegenteil beweisen!
Und das ist auch wieder das Frustrierende an dieser Geschichte. Man merkt einfach an solchen Darstellungen, dass dieses Event nur deshalb funktioniert, weil die Charaktere in ihrer Darstellung verharren und dadurch nicht selten sogar unlogische Entscheidungen treffen. Vor allem auf Captain Marvel trifft dies zu, deren Figur dadurch massiven Schaden kriegt.
Auch ärgert es, dass S.H.I.E.L.D. mal wieder nicht gut davon kommt. Dieses Mal ist es die Tatsache, dass gleich jeder Held, der nicht auf Seiten von Captain Marvel ist, als Terrorist gilt und dementsprechend verhaftet werden kann. Es ist zwar nur eine kleine Stelle, doch sie lässt Marvels Vorzeigespionageagentur nicht gut aussehen.
Die zweite Geschichte handelt davon, dass Nick Fury herausfindet, wer hinter den Ereignissen und Anschlägen auf sein Leben steckt. Es ist eine überraschende Enthüllung, die die Story direkt mit dem "Civil War II"-Crossover verbindet, ohne dass es forciert wirkt. Und deren Ende packend ist und einen auf das Finale gespannt macht.
Colleen Wing wurde von Enrique Carrion geschrieben und von Annapalo Martello gezeichnet. Die Story erzählt von einem Disput zwischen den einstigen Freundinnen Misty Knight und Colleen Wing. Hier ist das Problem, dass die Geschichte nicht wirklich überzeugen kann, da der Konflikt nicht gut rübergebracht wird. Auch die Anbindung an das Event wirkt forciert. Immerhin versucht Annapalo Martello den Cheesecake-Faktor, der normalerweise immer bei diesen beiden Figuren vorhanden ist, gut nachzuahmen.
Und dann ist da noch die letzte Geschichte. "Alpha Flight" handelt davon, dass Kanadas neuer Premierminister Justin Trudeau mit den aktuellen Ereignissen nicht zufrieden ist. Doch er kann nichts machen, außer auf Kanadas Vorzeigehelden gut einzureden und eine Runde mit Tony Stark zu boxen.
Die Story von Chip Zdarsky und Ramón Pérez wirkt wie ein Fremdkörper im gesamten Event. Es ist eines der wenigen Male, dass eine prominente Figur der Realwelt im Marvel Universum als sie selbst auftaucht. Und so ganz kann man nicht verstehen, was der Zweck dieser Story ist. Geht es darum, sich gut Kind mit dem populären Premierminister zu machen? Ein paar Käufer mehr zu erhalten? Man weiß es nicht. Und legt deshalb die Geschichte leicht befremdlich beiseite.
Die Hauptstory ist erstaunlich stark geworden, weshalb diese Ausgabe ein "Reinschauen" erhält.
Fazit:
In der Hauptstory konzentriert sich Brian Michael Bendis auf die Geschicke von Miles Morales, dem neuen Spider-Man. Und das funktioniert erstaunlich gut, da die Gefühle und Befürchtungen dieses Jungen Heldens sehr gut rübergebracht werden. Doch leider merkt man der restlichen Story auch die üblichen Mankos an, nämlich, dass hier Handlung über Charaktere gestellt wird.
Die restlichen Geschichten sind von schwankender Qualität. Nick Furys Erlebnisse sind grandios, der Konflikt zwischen Colleen Wing und Misty Knight kann zu keinem Zeitpunkt wirklich überzeugen und der Auftritt von Kanadas Premierminister Justin Trudeau irritiert und wirkt fehl am Platze.
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Erstaunlich starke Hauptstory
- Fokussierung auf Spider-Man (Miles Morales) funktioniert
- Declan Shalveys Nick Fury-Story

- Immer noch Schwächen in der Hauptstory
- Gastauftritt von Justin Trudeau irritiert

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 24.08.2017 | ||||||
Kategorie: | Civil War II | ||||||
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