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Comic-Besprechung - Der überragende Iron Man

Geschichten:
Der überragende Iron Man (Superior Iron Man 1-9)
Autor: Tom Taylor, Zeichner: Yildiray Cinar, Laura Braga, Felipe Watanabe, Inker: Yildiray Cinar, Laura Braga, Ruy Jose, Juan Vlasco, Cory Hamscher, Tom Palmer, Jay Leisten, Walden Wong, Colorist: Guru-eFX

Story:
Tony Stark war Magie ausgesetzt, die nun seine vorhandenen Charaktereigenschaften übersteigern lässt. So ist Tony größenwahnsinniger und arroganter als jemals zuvor und nutzt seine Fähigkeiten einzig dazu, seine Produkte zu verkaufen. Dafür sind ihm sogar Erpressung und Bestechung recht. Das führt ihn zu einer Konfrontation mit Daredevil und vor allem mit Pepper Potts.


Meinung:
Superhelden sind strahlende Vorbilder. Sie bieten das Beste in den Menschen dar und in der Übersteigerung dieser positiven Eigenschaften werden sie zu einem Idealbild. Meist droht dann die Gefahr, dass sie langweilig werden können und das ist oft der Punkt welches einige Leser an ihnen kritisieren. Erst in den 1970ern wurden sie dunkler und düsterer. Vor allem wenn man DC betrachtet, wenn Green Lantern und Green Arrow auf eine Tour durch die USA gingen und Batman wieder düsterer wurde und das Gewand der Popart abstreifte.

Dabei kann man oft übersehen, dass einige Charaktereigenschaften in den Helden durchaus unsympathisch sind. Was ihnen eine gewisse Tiefe gibt und gerade in der Überwindung der Mängel macht es sie zu den Helden die sie sind. Dafür sind die Helden aus dem Marvel-Universum die besten Beispiele. So etwa ist Iron Man schon immer ziemlich arrogant gewesen und sein technisches Genie ließ oftmals Defizite im Sozialverhalten entschuldbar erscheinen. Ja, dieses Gefühl des Abgesondertseins gegenüber den anderen Menschen führte sogar dazu, dass Tony Stark einer der ersten Helden war, die als Alkoholiker gezeichnet worden waren.

Die in sich abgeschlossene Mini-Serie Der überragende Iron Man, die hier komplett in einem Band vorliegt, krempelt den Charakter nicht um und zieht das Hemd nicht von links an indem die Eigenschaften einfach in das Gegenteil verkehrt werden. Vielmehr werden die vorhandenen Eigenschaften einfach verstärkt und so wird der Invincible Iron Man vom unüberwindlichen zum überragenden Eisernen. Freilich nur in seiner Wahrnehmung.

Sicher, diesmal ist der Held gleichzeitig der Schurke, aber eben nicht einfach nur umgedreht, was recht banal gewesen wäre. Zum einen wird hier wieder seine Trunksucht eingeführt, was ihn unberechenbar macht, weil man nicht weiß, wie er reagieren wird, wenn er zu viel getrunken hat. Was ihn auch unverlässlich werden lässt. Vor allem aber ist seine Arroganz auf die Spitze getrieben. Für den vorliegenden Tony Stark zählen nur er selbst und sein Gewinnstreben. Insofern kann man den Band auch durchaus politisch lesen, wenn ein mächtiger Mann keinerlei ideale hat, sondern nur der Kapitalismus zählt. Tony tut hier rein gar nichts aus Eigennutz und so führt das zu einigen dramatischen Konflikten.

So stellt sich ihm Daredevil entgegen. Und was tut Iron Man in einer eindrucksvollen Szene? Er gibt Matt Murdock das Augenlicht wieder was seine überragenden Sinne ausschaltet. Aber er tut es nicht aus Altruismus, sondern das Mittel ist zeitlich begrenzt und nur wenn Daredevil ihn in Ruhe lässt, wäre es dauerhaft. Er würde ihn also von sich abhängig machen. Erpressung und Ausnutzung ist Tonys tägliches Brot und spielt bewusst mit seinem Heldenvorbild indem er es als Marketing nutzt, um bei den normalen Menschen den Wunsch zu wecken auch so sein zu können und so seine Produkte an eben diesen Mann und Frau zu bringen. Im gewissen Sinne liegt hier sogar eine Metaebene zum Merchandise vor, aber man kann es auch schlicht als spannendes Abenteuer und eine Charakterstudie lesen, die gerade in der zweiten Hälfte die verschiedenen Entwicklungsstadien des Helden vorstellt wenn so gut wie alle Rüstungen der letzten Dekaden vorkommen.

Fraglich ist es allerdings ob die hier geschilderte Mini-Serie Auswirkungen auf die Hauptserie hat oder nur ein kurzes Zwischenspiel war, da in einer anderen Story Magie den Helden in diesen Zustand versetzt haben soll. Zeichnerisch ist das erstaunlich unauffällig und sehr glatt und reduziert ausgefallen. Man lässt sich anhand der Bilder schön auf die Story ein, lenken aber nicht von ihr ab.


Fazit:
Eine interessante Alternative zu dem bekannten Helden. Dabei werden die Eigenschaften nicht einmal in das Gegenteil verkehrt, sondern nur übersteigert. Es ist spannend zu beobachten und wie seine Umwelt auf ihn reagiert.

Der überragende Iron Man - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der überragende Iron Man

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3741601780

ISBN 13:
978-3741601781

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Action
  • Überzeichnung des Charakters
  • Sozialkritik
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 18.07.2017
Kategorie: Iron Man
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