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Comic-Besprechung - Marvel Now: Avengers 8 - Das Ende naht
Geschichten:Marvel Now! Avengers 7: Das Ende naht (Avengers # 40-42, New Avengers #29 - 30)
Autor: Jonathan Hickman, Zeichner: Stefano Caselli, Mike Deodato Jr., Dalibor Talajic, Kev Walker, Inker: Scott Hanna, Rick Magyar, Colorist: Frank Martin Jr., Übersetzung: Michael Strittmaier
Story:
Immer mehr Multiversen werden zerstört und immer verzweifelter die Versuche der Helden, das Ende aufzuhalten. Doch sind sie nicht die einzigen, die das Unvermeidliche hinausschieben wollen. Denn schon bald mischt sich eine weitere Fraktion in diesen Konflikt ein.
Meinung:
Wer dachte, mit "Das Ende naht" würde Jonathan Hickman das Ende seiner epischen Story schreiben, der wird vermutlich enttäuscht sein. Denn der Autor erweitert mit der vorliegenden Ausgabe seinen Epos um weitere Nuancen, so dass das Ende doch nicht so nahe zu liegen scheint, wie man hätte meinen können.
Der Konflikt zwischen den Rebellen und den Helden unter der Führung von Captain America endet, ehe er richtig begonnen hat. Man hört auf ein Mal aufeinander und ist bereit, sich notfalls vor ein Gericht zu stellen, falls alles vorbei ist. Doch noch ist es nicht soweit. Noch ist die Erde nicht außer Gefahr. Und so sollen erneut andere Realitäten zerstört werden, um das Unausweichliche aufzuhalten. Nur dass dieses Mal noch jemand anderes mitmischt.
Wer das "Secret Wars"-Crossover gelesen hat, der wird in dem vorliegenden Band schnell wichtige Ansätze erkennen, die in der ersten Ausgabe der Serie zur Geltung kamen. So taucht zum ersten Mal in dieser Geschichte das Ultimate Universum auf und damit auch der Ultimate Reed Richards. Auch die Rettungsboote werden eingeführt und werden sicherlich später eine wichtige Rolle spielen.
Die Geschichte an sich beginnt sich spürbar zuzuspitzen. Jonathan Hickman versteht sich darauf, das Drama seines Epos mit immer mehr Wendungen auf eine neue Ebene zu hieven. Das zeigt sich auch und insbesonders bei der Reaktion der bekannten Außerirdischen Rassen auf die Inkursion. Diese ist unvorhersehbar und genau deswegen so gut geworden.
Auch sonst lässt der Autor Dinge geschehen, mit denen man als Leser so nicht gerechnet hat. Dazu gehört auch die Tatsache, dass er den Konflikt zwischen den verschiedenen Helden auf eine Weise zu Ende führt, mit der man nicht gerechnet hat. Anstatt es in einer großen Keilerei zu beenden, fangen die verschiedenen Beteiligten auf ein Mal an zu reden! Etwas, was im Prinzip längst überfällig war.
Allerdings ist dies nicht einzige dramatische Volte, die man als Leser so nicht nachvollziehen kann. Man hat das Gefühl, dass der Autor inzwischen dazu übergegangen ist, die Story nicht von den Charakteren sondern von wichtigen Ereignissen her aus zu schreiben. Die Konsequenz daraus ist, dass die Charakterisierung nebensächlich wird und am Ende notfalls notdürftig den Geschehnissen angepasst wird. Nicht die Figuren bestimmen die Story, die Story bestimmt die Verhaltensweise der Figuren.
Auch die Tatsache, dass mit dem Ultimate Reed Richards ein Charakter eingeführt wird, der vermutlich für die Story noch wichtig sein wird, gefällt nicht so ganz. Die Geschichte ist bereits sehr komplex und mit zahlreichen Nebenschauplätzen behaftet. Da braucht es keinen weiteren Plot bzw. Protagonisten um die Erzählung umso mehr schwer nachvollziehbar zu machen.
Trotzdem kann die Charakterisierung durchaus überzeugen. Vor allem die Beziehung zwischen Black Panther und Prinz Namor wird sehr gut dargestellt. Denn diese kummuliert in einer wichtigen Szene, die sehr gut zeigt, wie sehr die beiden Figuren sich inzwischen gegenseitig hassen.
Gezeichnet wird dieses Kapitel von Stefano Casseli. Im Prinzip ist der Künstler ja durchaus eine sichere Bank. Doch dieses Mal gibt es etliche Panels, die nicht überzeugen können. Die schon fast wie eine Parodie wirken, weil die Emotionen, die der Künstler versucht zu zeichnen, vollkommen übertrieben dargestellt werden.
Auch die Zeichnungen von Dalibor Talajic sind ein Reinfall. Das liegt aber vor allem daran, dass er im Vergleich zu einem Kev Walker oder einem Mike Deodato Jr. einfach nicht ankommen kann. Sie wirken schwach und längst nicht so detailiert, wie man es sich hätte gerne wünschen können.
Und so verwundert es auch nicht, dass dieser Band mehr ein "Gähn" ist, als was anderes.
Fazit:
Jonathan Hickman schreibt in "Avengers: Das Ende naht" eine Story, in der man stets das unerwartete erwarten darf. Einerseits ist das gut, aber andererseits merkt man, dass der Autor die Story von bestimmten Ereignissen aus herplant und die Charakterisierung notfalls dementsprechend anpasst. Was nicht immer funktioniert. Auch die Zeichnungen sind zwiespältig, da Stefano Caselli schon mal deutlich bessere Arbeit geleistet hat und ein Dalibor Talajic im Vergleich zu Kev Walker und Mike Deodato Jr, einfach nur untergeht.

Marvel Now: Avengers 8 - Das Ende naht
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Panini
Preis:
€ 12,99
ISBN 13:
978-3741601743
132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Man sollte stets das unerwartete erwarten
- Epische Story
- Zeichnungen von Mike Deodato Jr. und Kev Walker

- Story wird unnötig komplexer
- Charakterisierungen werden der Story geopfert
- Stefan Casellis schwächelt
- Dalibor Talajic kann keine eigenen Akzente setzen

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 07.06.2017 | ||||||
Kategorie: | Avengers | ||||||
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