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Comic-Besprechung - Murciélago 1
Geschichten:Murciélago 1 (Murciélago)
Autor, Zeichner: Yoshimurakana, Übersetzung: Gandalf Bartholomäus
Story:
Kuroko Komori ist eine ehemalige Massenmörderin, die jetzt für die Polizei als Kopfgeldjägerin arbeitet. Hinako Tozakura ist dabei ihrer Partnerin. Und gemeinsam erleben sie diverse Abenteuer.
Meinung:
Vorsicht! "Murcielago" ist nichts für schwache Nerven. Der Manga von Yoshimurakana zelebriert förmlich die Gewalt. Das Blut und die Gedärme spritzen einem förmlich von einigen Seiten entgegen. Und doch ist diese detailierte Darstellung kein Selbstzweck, sondern einfach "nur" Teil der Welt, in der dieser Comic stattfindet.
Kuroko Komori ist eine ehemalige Massenmörderin. Als man sie endlich erwischt hatte, stellte man sie vor die Wahl. Entweder sie würde für die Polizei arbeiten. Oder aber, sie würde ihr Leben verwirkt haben. Angesichts ihrer zukünftigen Partnerin Hinako Tozuakura fiel Kuroko die Wahl allerdings leicht. Seitdem sorgt sie im Namen des Gesetzes dafür, dass alle Massenmörder und Gewaltverbrecher ihre verdiente Strafe erhalten.
"Murcielago" lässt sich am besten mit einem Wort beschreiben: Übertreibung! Denn alles in diesem Werk wirkt übertrieben und auf die Spitze getrieben. Die Frauenfiguren haben meistens einen Körperbau, wie er wirklich nur in der Welt der Comics möglich ist. Viele Charaktere haben Gummiknochen und halten ihren Körper in Winkeln, die einen normalen Menschen unmöglich sind. Die Gewalt ist dermaßen übertrieben, dass man nicht weiß, ob man amüsiert sein soll oder entsetzt.
Dabei ist diese Art der Übertreibung bewusst so gewählt worden. Denn erst diese macht den Charme des Mangas aus und sorgt dafür, dass man ihn eben nicht entsetzt in die nächste Ecke schmeißt. Sondern sich auf ihn einlässt, ihn sich durchliest und sich mit ihm auseinandersetzt.
Die Übertreibung ist also Teil des Programms. Der Manga funktioniert nicht ohne sie. Erst sie sorgt dafür, dass er eine gewisse Qualität aufweist und auch, dass der Humor funktioniert, der herb und schwarz ist. So kann man sich einfach nur amüsieren, wenn Kuroko gemeinsam mit Hinako essen geht und dabei von Räubern gestört werden. Während Hinako weiterhin fröhlich am Essen ist, sorgt Kuroko auf blutige Art und Weise dafür, dass die Banditen ausgeschaltet werden.
Die Szene zeigt dabei besonders gut die unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptfiguren. Hinako wirkt etwas dümmlich und nur wird oft genug mit einem etwas leeren Gesichtsausdruck dargestellt. Kuroko hingegen ist ein Monster, die in der Lage ist mit einfachsten Mitteln, wie zum Beispiel einem Steakmesser, jemanden zu verstümmeln und zu töten. Und sie ist lesbisch, was ebenfalls besonders deutlich und gleichzeitig übertrieben dargestellt wird.
Dabei ist vor allem die letzte Hauptstory spannend, wenn man mal von den platten Charakterisierungen absieht. Die sind auch das Manko an diesem Manga, dass es hier noch an Feinarbeit fehlt. Bislang bleiben alle Figuren in ihren Charakternormen. Ausbrüche kann man nicht feststellen, genauso wenig, wie man mehr über die Vergangenheit der Protagonisten erfährt.
Auf jeden Fall ist der erste Band gut genug, um "Reinzuschauen".
Fazit:
Alles an "Murcielago" ist übertrieben. Die Gewalt, die Zeichnungen, die Charakterisierungen und die Story. Man weiß einfach nicht, was man von allem halten soll, auch wenn die Tendenz zu einem gewissen Amüsement tendiert. Schade nur, dass die Charakterisierungen sehr platt sind.
Murciélago 1
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 7,99
ISBN 13:
978-3-551-71275-2
216 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Alles sehr übertrieben
- Schwarzer Humor
- Charakterisierung lässt zu wünschen übrig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 16.05.2017 | ||||||
Kategorie: | Murcielago | ||||||
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