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Comic-Besprechung - Winsor Mc Cays Little Nemo - Gesamtausgabe 1905 bis 1909

Geschichten:
Winsor Mc Cays Little Nemo - Gesamtausgabe 1905 - 1909
Autor: Winsor McCay, Alexander Braun, Zeichner / Colorist: Winsor Mc Cay


Story:
Little Nemo ist ein kleiner Junge dessen Träume ihn immer wieder in das Schlummerland bringen in dem er außergewöhnliche Abenteuer erlebt. Nicht nur lernt er die Prinzessin des Traumreiches kennen, sondern muss sich auch mit wilden Tieren, Fabelwesen und brüchiger Architektur auseinandersetzen.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Little Nemo in Slumberland. Allein schon der Titel genügt, hier schon mit einer Besprechung aufzuhören. Schließlich ist die Serie von Winsor McCay einer der größten Klassiker der Comicgeschichte der für alle, die wirklich an Comics interessiert sind, unverzichtbar ist. McCay schuf nicht nur eine spannende, lustige und fantasievolle Serie, sondern zeigte schon in den Kinderschuhen des Mediums, dass Comics Kunst sein können. Jedes Zeitungsblatt, Little Nemo erschien schließlich farbig in den Sonntagszeitungen mit dem schönen großen Format, ist ein Kunstwerk und McCay zeigte deutlich einen Hang zum Surrealismus und konnte Witz, Psychologie, Kunstgeschichte, Sozialkritik mit Elementen der Psychoanalyse verbinden und doch so leicht wirken, das die Serie nicht gealtert ist und immer noch frisch und jung wirkt. Was umso erstaunlicher ist, da sie historisch gesehen eben ziemlich alt ist. Klein Nemo unternahm seine Reisen in das Schlummerland schon in den Jahren 1905 bis 1927.

Schon allein weil hier die Gesamtausgabe eines der größten Klassikers der Comicgeschichte vorliegt, ist dieser Band ein Pflichtkauf. Auch wenn hier erstmal nur die Jahre 1905 bis 1909 abgedeckt sind. Gibt es noch mehr Argumente für die Anschaffung? In der Tat. Denn es gibt noch über hundert Seiten zusätzlicher Seiten zu der Serie. Dabei erschöpft man sich nicht einzig darin biographische und bibliographische Fakten wieder einmal stumpf aufzuzählen, sondern gibt noch sehr ausführliche Informationen die sich auch nicht scheuen manche Umwege und Abschweifungen zu nehmen.  So gibt es nicht nur Infos zu dem Zeichner, Autor und Schöpfer in Personalunion, Winsor McCay, sondern auch zu dessen Leben, Einflüsse jeglicher Art, sozialhistorische Strömungen der damaligen Zeit und so weiter. Hier zeigt sich wieder einmal wie fundiert die Kenntnisse des Herausgebers Alexander Braun sind, der auch schon mehrere Ausstellungen zu comicspezifischen Themen kuratiert hat.

Insofern sind diese zusätzlichen Artikel eigentlich Pflichtprogramm für eine Gesamtausgabe, aber in der vorhandenen Vielfalt und Tiefe doch beispielhaft. Zudem werden die anderen Strips und Figuren von McCay nicht einfach bloß erwähnt, sondern es folgen auch Abdrucke von ihnen, so dass man nicht nur Little Nemo sehen kann, sondern auch die anderen Figuren wie etwa Sammy Sneeze. So lernt man also weit mehr kennen als nur die hier präsentierten Folgen von Little Nemo. Insofern ist es eine Gesamtausgabe wie man sie sich besser nicht vorstellen kann.

Oder etwa doch? Leider gibt es nämlich zwei kleine Wermutstropfen die den ansonsten perfekten Band etwas schmälern.  So sind zum einen die Strips nicht in das Deutsche übersetzt worden. So bleibt zwar das Gesamtkunstwerk von McCay unangetastet und wird nicht durch eine sprachliche Übertragung verwässert, aber man sollte schon ziemlich gut Englisch können, denn McCay spielt auch viel mit Slang und Dialekten, was das Verständnis für Nicht-Muttersprachler etwas schwierig werden lässt. Vor allem weil manche Wörter auch etwas antiquiert sind.

Der zweite Wermutstropfen betrifft das Format. Indem das Originalformat der ursprünglichen Sonntagszeitungen übernommen wird, entsteht der wunderbare Effekt, dass die Zeichnungen wirklich auferstehen und sich entfalten können. Kein Vergleich also zu den Taschenbuchausgaben früherer Editionen bei denen man die Details mit der Lupe suchen konnte. Leider führt das aber auch dazu, das die Schrift in den Sachartikeln ironischerweise zu klein ausgefallen ist. Denn auf dem Schoß halten kann man diesen großformatigen und kiloschweren Band nicht, sondern muss ihn schon auf dem Coffetable platzieren. Abner wenn man keine sehr guten Augen hat, muss man sich sehr über die Seiten bücken, um die Schrift lesen zu können, was einem langfristig Rückenprobleme bereiten kann. Aber angesichts der hohen Qualität dieser Edition nimmt man auch gesundheitliche Risiken gerne auf sich.


Fazit:
Eine Gesamtausgabe eines der größten Klassikers im Comicbereich wie sie sein muss und von der Konzeption und dem Inhalt her ist sie perfekt. Die einzigen Wermutstropfen sind die fehlende Übersetzung und das Format.


Winsor Mc Cays Little Nemo - Gesamtausgabe 1905 bis 1909 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Winsor Mc Cays Little Nemo - Gesamtausgabe 1905 bis 1909

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Taschen

Preis:
€ 59,99

ISBN 10:
3836563088

ISBN 13:
978-3836563086

368 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gestaltung
  • Sachartikel die in die Tiefe gehen
  • Format der Originalseiten
Negativ aufgefallen
  • fehlende Übersetzung
  • Schriftgröße bei dem Format zu klein
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 27.04.2017
Kategorie: Alben
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