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Comic-Besprechung - Kubanischer Herbst

Geschichten:
Text: Morten Hesseldahl
Zeichnungen: Henrik Rehr


Story:
Der dänische Journalist Jan Stage war stets da, wo es in der Welt krachte. Jan Stage ist keine fiktive Person, sondern war seit den 1960er-Jahren Kriegsberichterstatter und schrieb Reportagen von den Krisenherden dieser Welt. Beginnend bei der kubanischen Revolution waren es vor allem die Stellvertreterkriege in der Karibik sowie in Süd- und Lateinamerika, die in anzogen. Er lernte „El Commandante“ Che Guevara in Bolivien kennen. Er erlebte den Tod des Revolutionsführers und war dabei, als Monika Ertl ihre Rachepläne schmiedete. Ziel ihrer Anschlagspläne war der ehemalige Geheimdienstchef Boliviens und späterer Generalkonsul des südamerikanischen Landes in Hamburg: Roberto Quintanilla Pereira. Der Plan wurde umgesetzt, Stage fuhr den Wagen und geriet immer mehr in den Strudel einer Epoche, die die ganze Welt verändern sollte.



Meinung:
Comicreportagen und -biographien stehen nach wie vor hoch im Kurs – vor allem wenn sie überzeugend und gut umgesetzt sind. Der dänische Autor Morten Hesseldahl liefert einen spannenden Einblick in eine bewegte Epoche. Dabei hat der Szenarist hierzulande bereits von sich reden gemacht im Dokumentationscomic. Zwischen 1991 und 1994 lief im Carlsen Verlag bereits seine Serie „Die Zeit der Abrechnung“. In den fünf Bänden schildert der Autor gemeinsam mit weiteren Kollegen die Zeit in Dänemark während der Besatzung durch deutsche Truppen im 2. Weltkrieg.
In „Kubanischer Herbst“ zeigt sich, dass Hesseldahl es versteht nicht nur ein Leben wiederzugeben, sondern dabei auch die Stimmung einer Epoche aufzugreifen. Die Schilderung der 1960er-Jahre ist überaus gelungen. Hesseldahl führt uns eine Generation von Intellektuellen vor, die im Spannungsfeld lebt von reaktionären Kräften, alten Nazis und revolutionären Ideen. Er zeigt uns einen Mann, der sich vom Journalisten immer mehr zum Agitator entwickelt. Stage verlässt seine Position als neutraler Beobachter und will den Verlauf der Dinge in die eigenen Hände nehmen.
Besonders gelungen ist die Art und Weise, wie Hesseldahl die Figuren in die Geschichte einführt. Er nutzt das Bild von Marionetten. So stellt er auf der 7. Seite seiner Geschichte alle zukünftig handelnden Personen als Puppen an Fäden vor. Bei jeder folgenden Szenen, in der einer der Protagonisten auftritt, wird seine Rolle in einem vorangestellten Panel als Marionette in den Gesamtkontext der Historie vorgestellt. Die Wahl des Marionettenbildes dürfte nicht zufällig getroffen worden sein. 


Fazit:
„Kubanischer Herbst“ ist das überaus lesenswerte Psychogramm eines Journalisten und seiner Zeit. Dank der tiefen Charakterisierung der Protagonisten entsteht eine glaubwürdige und sehr mitreißende Geschichte.


Kubanischer Herbst - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Kubanischer Herbst

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Jacoby & Stuart

Preis:
€ 20

ISBN 13:
978-3-946593-25-6

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Glaubwürdige Charaktere
  • Gelungenes Psychogramm
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 04.04.2017
Kategorie: Alben
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