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Comic-Besprechung - Vision 1: Eine (fast) normale Familie
Geschichten:Vision 1: Eine (fast) normale Familie (Vision 1 - 6)
Autor: Tom King, Zeichner / Inker: Gabriel Hernandez, Walta, Colorist: Jordie Bellaire
Story:
Vision sehnt sich danach, mehr als ein Superheld zu sein und erschafft sich eine künstliche Familie. Mit Frau, Sohn und Tochter zieht er in einen Vorort von Washington und versucht, ein ganz normales Leben zu führen. Doch auch in einer Vorstadt lauern Gefahren und ein Mord löst eine Kettenreaktion aus, die in einer Katastrophe zu enden droht.
Meinung:
Eine Soloserie mit Vision? Das verwundert zunächst. Gut, der Android ist schon seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Marveluniversums. Dabei war er immer eng mit den Avengers verknüpft und seine wechselvollen und dramatischen Erlebnisse waren eigentlich immer mit dem Team verknüpft und bot Anlässe zu einigen großen Events. Aber so ganz traut man ihm eine eigene Serie nicht zu. Was vor allem daran liegt, dass er eben ein Android ist. Also ein Roboter von dem man keine charakterliche Tiefe erwarten darf, da er eben bar jeder Emotionen ist. Doch gerade letzteres ist eine Täuschung.
Schließlich hatte er schon gelernt zu lieben und heiratete einst die Scarlet Witch. Doch nachdem er starb, war er nach seiner Reaktivierung wieder ein reiner Roboter. Allerdings mit einer lernenden, sich entwickelnden Künstlichen Intelligenz ausgestattet. Und er ist einsam und schuf sich seine eigene Familie, Androiden wie er. Zu Beginn der Serie zieht Vision also mit Frau und zwei Kindern, ein Junge und ein Mädchen, äußerlich im Teenageralter, in eine typische amerikanische Vorstadt. So mancher Fan wird sich jetzt fragen, wie das mit der für Marvel typischen Action vereinbar ist. Schlecht. Denn wenn auch mit dem ersten Band ein erstaunlicher Serienbeginn vorliegt ist die Action doch Nebensache. Stattdessen stehen hier die Dramatik und die Krimiaspekte im Vordergrund.
Vision und seine Familie möchten so menschlich wie möglich erscheinen und ein Bindeglied zwischen den Superhelden und den normalen Bürgern schaffen. Es ist ein rührender Versuch zu sehen, wie sich die Androiden bemühen menschlich zu erscheinen. Da kommt es zu den dramatischen Szenen wenn die pure Rationalität nicht mit dem normalen Leben vereinbar ist. Vor allem sind es die überraschend starken und philosophischen Dialoge die hier punkten. Davon soll man sich aber nicht abschrecken lassen, denn wenn auch einige sehr tiefschürfende und sogar sprachphilosophische Aspekte thematisiert werden, so sind diese dennoch nicht ohne Witz. Solche tiefschürfenden Dialoge sind hier dennoch kein Selbstzweck, sondern in die Story eingebettet. Jedenfalls hat man sie so im Rahmen einer Superheldenserie noch nicht gelesen. Man kann sich von denen einlullen lassen.
Umso stärker wirken dann die Schocks. Denn als ein bekannter Schurke angreift, kommt es zu folgenschweren Entscheidungen welche die Nicht-Menschlichkeit der Androiden aufzeigt und ihre Reaktionen führen zu Kettenreaktionen. Mit Vision sieht man hier einen vertrauten Charakter der frisch wirkt, aber im Laufe der Erzählung immer bedrohlicher erscheint. In seiner Wandlung offenbart er das vieles, auch in der Vorstadt, nur Fassade ist. Spannend, schockierend und mit einem großen Cliffhanger versehen, ist es hier eine große positive Überraschung die einem vorliegt.
Fazit:
Eine positive Überraschung. Nicht nur gehören die Dialoge zu den besten die man für eine lange Zeit in einem Superheldencomic lesen kann, sondern auch ein bekannter Charakter hat seine Untiefen und so steigt stetig die Spannung bis zu einem großen Cliffhanger.
Vision 1: Eine (fast) normale Familie
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,99
ISBN 10:
3741600334
ISBN 13:
978-3741600333
136 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- alter Charakter ganz frisch
- Dialoge
- Wendungen und Schocks
- Action im Hintergrund
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 20.01.2017 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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