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Comic-Besprechung - Dan Cooper Gesamtausgabe 3

Geschichten:
Dan Cooper Gesamtausgabe 3
Handstreich über der Eiswüste, Die Jaguarstaffel, Dan Coopers Geheimnis

Autor / Zeichner Colorist: Albert Weinberg


Story:
Mitten in der Luft wird auf dem Weg zu einem Testgelände ein experimentelles Flugzeug gekapert. Dan Cooper kann noch flüchten, doch sein Vater wird verschleppt und seine Freunde befinden sich hiflos in der Eiswüste. Doch auch als Mitglied in der Jaguarstaffel bekommt es Dan mit Saboteuren zu tun, welche die  Friedensmission scheitern sehen und einen Krieg provozieren wollen. Schließlich hat Dan Coopers Geheimnis mit einem neuen Prototyp zu tun, der von Agenten einer feindlichen Macht gestohlen werden soll.


Meinung:
Um es gleich vorweg zu sagen: der dritte Band der Gesamtausgabe von Dan Cooper ist der bislang beste der Reihe. Man bekommt wieder drei längere Abenteuer präsentiert. Doch warum gehören sie nun zu den ersten wirklichen Höhepunkten der Serie? Es liegt vor allem darin, dass der Zeichner und Autor Albert Weinberg nun eine Richtung für die Serie gefunden hat. Den ersten Abenteuern hat man noch deutlich angemerkt, dass man dramaturgisch noch nicht so recht wusste wohin man wollte. Die Qualitäten des Autors Weinberg mussten sich erst noch entwickeln. So waren die Abenteuer im zweiten Band der Gesamtausgabe auch nicht von Weinberg geschrieben worden, sondern anonym von einem der größten und produktivsten Comicautoren der damaligen Zeit: Jean-Michel Charlier.

Zentrale Elemente wurden eingebaut und der Aspekt der Science-Fiction etwas zurückgefahren und die Charaktere deutlicher ausgearbeitet. Diese Zusammenarbeit hat Früchte getragen, denn die hier enthaltenen Storys können überzeugen auch wenn sie nun nicht mehr von dem Ghostwriter Jean-Michel Charlier getextet worden waren. Insgesamt sind sie sehr viel dichter geworden. Es gibt keine Ablenkungen, keine Einschübe und sie drehen sich nicht mehr, wie es manchmal vorher war, im Kreis. Sie sind sehr viel stringenter und dramaturgisch besser durchdacht.

Was natürlich auch dazu führt, dass weniger Raum für Improvisationen vorherrscht. Weinberg benutzt hier eine Art Gerüst, was die Handlungselemente angeht. Es kommen nämlich in allen drei langen Abenteuern Saboteure vor. Da wollen Agenten einen Prototyp stehlen, da wird eine friedenstiftende Mission sabotiert und in einem anderen Abenteuer wird in der Tat der Prototyp gestohlen und Dan Cooper muss sehen ihn wieder zu bekommen. Das kann thematisch eintönig werden und ist nicht sonderlich überraschend. Aber immer actionreich und was die Bände nun sehr viel besser als Vorgänger macht, ist die Tatsache, dass die Spannung hier nicht nur aus der Handlung selbst erwächst, sondern auch aus den Charakteren. Gerade bei dem Abenteuer mit der internationalen Schutztruppe ist das sehr offensichtlich. Was schon bemerkenswert genug ist, denn die Portraits der Charaktere waren vorher einer der Schwachpunkte der Serie. Nun fragt man sich immer wieder wie sie mit der Situation fertig werden. Nicht nur bei dem Helden, sondern auch bei den Nebenfiguren, von denen nicht alle wiederkehrende Personen sind, also nicht zum Stammpersonal gehören. Hier liegt eine der größten Stärken.

Auch sind die Abenteuer weniger utopisch geworden. Weinberg war immer von den technischen Erneuerungen fasziniert und webte in den ersten Geschichten seinen Plot um die Technik herum und was mit ihr möglich wäre. Diese Vorgehensweise führte zu einer mangelnden Kongruenz und kann auch schnell veraltet wirken. Denn die Technik und die damit verbundenen Utopien können überholt werden. Nun wird die Technik zwar in die Handlung eingebaut, ist aber doch eher der Aufhänger für die Action oder ein notweniger Bestandteil für die Handlungsausführung.

Auch zeichnerisch ist hier eine deutliche Weiterentwicklung festzustellen. Unterschiedliche Settings sorgen für einen großen Schauwert und die Panelanordnungen sind viel ruhiger geworden was die Effekte von größeren Panels oder dem Aufbruch einer linearen Bildabfolge noch stärker betont anstatt sie zu bremsen. So wird die Dynamik sogar noch erhöht.

Frauen sind hier weiterhin nur Nebensache und bilden sogar trotz des Entstehungszeitraums der frühen 1960er Jahr ein sehr klassisches Rollenbild ab. Aber wer will das einer Serie bei der Technik und Action im Vordergrund stehen, ernsthaft verübeln?


Fazit:
Der bislang beste Band der Gesamtausgabe. Dramaturgisch werden die Abenteuer dichter und die Spannugn erwächst auch aus den Charakteren und wie sie auf die Situationen reagieren. Ein wahrer Klassiker.


Dan Cooper Gesamtausgabe 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dan Cooper Gesamtausgabe 3

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 29,80

ISBN 10:
3958393446

ISBN 13:
978-3958393448

200 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charaktere deutlich weiterentwickelt
  • unterschiedliche Settings
  • realistischer
  • Action und Spannung
Negativ aufgefallen
  • Frauen sind Nebensache
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 25.12.2016
Kategorie: Alben
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