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Comic-Besprechung - Yin und der Drache 1: Himmlische Kreaturen
Geschichten:Yin und der Drache 1: Himmlische Kreaturen (Yin et el dragon - Créatures célestes)
Autor: Richard Marazone, Zeichner: Xu Yao, Übersetzung: Monja Reichert
Story:
Die kleine Yin lebt mit ihrem Großvater Li, einem Fischer, in Shanghai. Eines Tages fischen die beiden einen goldenen Drachen aus dem Meer. Womit für das kleine Mädchen eine aufregende Zeit beginnt.
Meinung:
Drachen spielen in der chinesischen Mythologie eine große Rolle. Sie sind Boten der Götter, können aber auch selber welche sein. Sie waren auch das Symbol des chinesischen Kaisers und sollten Glück bringen. Nun ist eine solche Figur auch Gegenstand von "Yin und der Drache", dessen erster Band "Himmlische Kreaturen" jetzt vom Popcom-Verlag herausgebracht worden ist. Geschrieben wurde die Geschichte von dem Franzosen Richard Marazano und die Illustrationen stammen von dem Chinesen Xu Yao.
Es ist Sommer 1937. Die kleine Yin lebt bei ihrem Großvater Li, nachdem ihre Eltern dem Ozean zum Opfer fielen. Eines Tages geht ihr Opa nachts Fischen und sie schleicht sich entgegen seinem Verbot mit an Bord des Schiffes. Ehe er allerdings sauer auf sie werden kann, geschieht etwas Unglaubliches. Sie fangen einen Goldenen Drachen. Der noch dazu verletzt wird, als die japanische Flotte auf sein Licht feuert. Sie nehmen ihn bei sich auf und Yin päppelt ihn auf, derweil die Japaner Shanghai besetzen, mit einem Vorhaben, das nichts Gutes für die Chinesen bedeutet.
Bereits von den ersten Seiten an ist man von dem Charme der kleinen Yin wie in den Bann geschlagen. Sie ist süß und hat, wie im Laufe der Geschichte immer deutlicher wird, ihren eigenen Kopf. Den sie auch immer wieder versucht durchzusetzen, was allerdings bei ihrem Großvater kaum etwas bringt.
Das Kreativteam verwendet viel Zeit darauf, die Handlung und die wichtigsten handlungstragenden Figuren aufzubauen und quasi vorzubereiten. Das gilt jetzt nicht nur für Yin und ihren Großvater Li, sondern auch für die japanische Seite, die durchaus differenziert dargestellt wird.
Das ist auch vielleicht die größte Überraschung dieses Comics. Die Art und Weise, wie diese japanische Invasion in die Geschichte eingebaut wird. Denn es wird klar gemacht, dass diese nichts Gutes vorhatten. Denn, wie bei den Nazis war das Ziel eben auch die Ausrottung eines anderen Volkes, in diesem Fall mit dem Vorhaben, auf diese Art und Weise neuen Lebensraum für das eigene Volk zu erhalten.
Dass dabei nicht alle japanischen Vertreter so denken, macht die Figur Leutnant Utamaro, der der chinesischen Kultur mit Respekt und Neugierde begegnet. Etwas, was in den Augen seiner Landsleute nicht sehr willkommen ist. Allgemein eckt er mit seiner Art und Weise bei denen an. Es wird sicher noch interessant werden, wie sich dies weiter entwickeln wird.
Die Charakterisierung von Yin und Li ist hervorragend. Er ist der pessimistische, der jedoch seiner kleinen Nichte fast keinen Wunsch abschlagen kann. Und Yin ist die fröhliche, optimistische, die sich selbst von solchen Sachen wie den Diebstählen der Straßenbanden nicht unterkriegen lässt.
Allerdings muss man negativ anmerken, dass das Ende der Story einfach nur flau ist. Es ist kein richtiges Finale noch kommt große Stimmung auf. Der Band endet einfach so, was halt langweilig. Das liegt halt vor allem daran, dass so viel vorbereitet und aufgebaut wurde.
Die Zeichnungen von Xu Yao sind mit Teil davon, dass dieses Album sich so faszinierend liest. Er kennt natürlich als Einheimischer die Geschichte seines Landes, hat jedoch ebenso viel Recherchearbeit getan, da alles stimmig und historisch richtig aussieht. Der leicht cartoonige Stil, unter anderem mit großen Augen passt ebenfalls zu der Geschichte.
Ein "Reinschauen" ist in diesem Fall die beste Wertung für diesen Comic.
Fazit:
"Yin und der Drache 1: Himmlische Kreaturen" ist eine französische-chinesische Zusammenarbeit. Die Geschichte stammt von dem Franzosen Richard Marazone, derweil die sehr schönen Illustrationen von dem Chinesen Xu Yao kommen. Im ersten Band wird sehr viel aufgebaut und vorbereitet, was sich auch negativ auf die Geschichte auswirkt, da so vor allem das Ende fade ausfällt. Dafür können immerhin die Figuren überzeugen, allen voran die kleine Yin, die den Leser mit ihrem Charme in den Bann schlägt.

Yin und der Drache 1: Himmlische Kreaturen
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
Verlag:
Tokyopop GmbH
Preis:
€ 14,00
ISBN 13:
978-3-8420-3017-6
64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Charmante Hauptfigur
- Gute Illustrationen

- Fades Ende
- Zuviel Aufbauarbeit

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 15.12.2016 | ||||||
Kategorie: | Yin und der Drache | ||||||
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