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Comic-Besprechung - Birthright 2: Der Ruf des Abenteuers
Geschichten:Birthright 2: Der Ruf des Abenteuers (Birthright 6-10)
Autor: Joshua Williamson, Zeichner: Andrei Bressan, Colorist: Adriano Lucas
Story:
Mikey hat sich mit seinem kleinen Bruder in die Wildnis aufgemacht, da er in der Moderne nicht sonderlich zurecht kommt. Doch Brennan und Mikey flüchten nicht nur vor der Polizei, denn die Grenze zwischen der Welt Terranos und der Realität ist durchlässig geworden und etwas ist Mikey gefolgt. Etwas, was alles vernichten könnte.
Meinung:
Das Thema dieser Fantasyserie ist so neu nicht. Man nehme klassische Fantasy mit ihren überzogenen Archetypen wie großbusige Frauen, muskelbepackte Barbaren, Zauberer und mystische Gestalten wie Drachen und übertrage sie in unsere Realität. Meist entsteht dann erst mal ein culture clash der vor allem parodistisch gemeint ist. Oder in Filmen das Budget schont, da man auf bestehende Hintergründe zurückgreifen kann und keine Kulissen bauen muss. Ein Beispiel dafür kann man in der Masters of the Universe Verfilmung mit Dolph Lundgren finden.
In Birthright liegt der Fall aber anders. Man erinnere sich: im ersten Band verschwand ein Junge, Mikey, und wurde in eine Fantasywelt versetzt. In dieser wurde er erwachsen und reifte zu einem großen Krieger heran. Seine Denkweise und Moral wurden durch seine Kriegserlebnisse zutiefst archaisch. Doch nun ist er in der normalen Welt zurück. Aber die Zeit hier ist anders vergangen und sein Bruder ist immer noch ein kleiner Junge und die Dauer seiner Abwesenheit war in unserer Realität etwa ein Jahr, während er auf Terranos, der anderen Welt, an die zehn oder zwanzig Jahre war. So trifft die rationale Moderne auf die archaische Kriegerwelt und dieser Zusammenprall wird ernst genommen. Parodistische Elemente gibt es nicht was auch durch die teils blutigen bis hin zu brutalen Szenen verhindert wird.
Denn Mikey kann nicht einfach zurück. Das archaische Denken fügt sich zwar gewissermaßen in die Moderne ein, da die zugrundeliegenden Archetypen und Elemente auch heute noch existieren, aber die Spannung entwickelt sich vor allem wegen des Charakters der erstaunlich tiefschichtiger ist als gedacht. Wobei es einigermaßen enttäuschend ist das er das kindliche vermissen lässt. Andererseits ist das dermaßen gegen Klischees gestaltet das es eine Wonne ist und man hat auch einige böse Überraschungen auf Lager.
Zeichnerisch ist das vor allem bei dem Seitenaufbau sehr geschickt gemacht. Die Spannung wird geschürt und erst beim Umblättern offenbart sich eine schockierende Spashpage, die oftmals erschreckt und neue Wendungen offenbart und einläutet. Auch in den Details gibt es einige schöne Ideen und spart auch nicht mit ekligen und blutigen Einzelheiten, wobei auch die Fantasyelemente immer glaubhaft sind weil sie ernst genommen werden und tiefschichtig sind, so dass man nie weiß wie wer oder etwas reagieren wird. Zudem wird die Handlung deutlich angezogen da die Charaktere dunkle Seiten offenbaren. Es ist sehr wohltuend das hier kein simples Gut und Böse Schema existiert, wie sonst im Bereich der Fantasy. Auch hat die Handlung nun viele offene Stränge die viele mögliche Elemente bereithalten. Denn die Grenze zwischen den zwei Welten ist durchlässig geworden und es muss abgewartet werden, ob hier nicht eine gegenseitige Invasion stattfinden wird und ob alle zentralen Charaktere diese überleben werden.
Fazit:
Für eine Fantasygeschichte sind die Charaktere erstaunlich tiefschichtig und es wird sorgsam ein klassisches Gut-Böse-Schema vermieden was die Geschichte sehr spannend macht.
Birthright 2: Der Ruf des Abenteuers
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 20
ISBN 10:
3864259835
ISBN 13:
978-3864259838
128 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- kein simples Gut-Böse-Schema
- tiefschichtige Charaktere
- effizient eingesetzte Splashpages
- Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 04.12.2016 | ||||||
Kategorie: | Birthright | ||||||
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