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Comic-Besprechung - Dan Cooper Gesamtausgabe 2

Geschichten:
Dan Cooper Gesamtausgabe 2 (Operation Jupiter, Auf zum Mars, Duell am Himmel)
Autor: Albert Weinberg, Jean-Michel Charlier, Zeichner / Colorist: Albert Weinberg


Story:
Während einer Übung kommt Dan Cooper zufällig Schmugglern in die Quere die nun vermuten, dass Cooper mehr weiß als er eigentlich tut. Sie jagen ihn bis nach Liberia, um zu verhindern, dass er dort einem Putschversuch in die Quere kommt. Aber das ist nicht das weiteste Reiseziel, denn ein ehemaliger Kamerad hat einen Antrieb entworfen, der die Piloten bis zum Mars bringen kann. Kein Wunder, dass andere Mächte dieses verhindern wollen. Schließlich bekommt es Cooper bei einer Flugshow, von der viel abhängt, mit dem schwedischen Team zu tun. Oder sollen sie gegeneinander ausgespielt werden?


Meinung:
In dem zweiten Band der Gesamtausgabe von Dan Cooper gibt es gesammelte Abenteuer, die viel Ärger brachten. Zum einen bekam der Zeichner und Autor Albert Weinberg Ärger mit Hergé. Zur Erinnerung: innerhalb kurzer Zeit ist der Flieger Dan Cooper zu einem Aushängeschild der Zeitschrift Tintin geworden und Hergé, nach dessen Helden Tintin (im Original heißen Tim und Struppi ja Tintin und Milou) das Magazin benannt worden ist, besaß einen großen Einfluss. Hergé jedenfalls passte es nicht, dass die Abenteuer von Dan Cooper zunehmend Science-Fiction-lastig wurden und ermahnte Weinberg das zu ändern. Und in der Tat sind da manche Entwicklungen etwas unpassend. So ist die Marsreise ein deutlicher Stilbruch. Gut, Weinberg war immer bedacht darauf auszuspinnen, was aktuelle technische Entwicklungen und Erfindungen für die Fliegerei bedeuten könnten und fabulierte eben darüber, dass man mit einer Apparatur bis zum Mars kommen könnte. Angesichts dessen, dass vorher aber der übliche schematische Handlungsablauf mit Spionage, deren Enttarnung und dem Erfolg der Mission ablaufen musste, wirkt der Schluss wie ein aufgesetzter Fremdkörper. Bis dahin ist es aber durchaus spannend.

Aber die Kritik hat gefruchtet und der Science-Fiction-Aspekt wurde fallen gelassen und der dritte hierin enthaltene vorliegende Einzelband hat nichts mehr damit zu tun. Was auch daran liegen mag, dass ein anderer Autor die Geschichte schrieb. Dieser musste aber anonym bleiben, da er eigentlich für einen anderen Verlag tätig war und somit großen Ärger bekommen hätte. Dieser Autor ist niemand geringeres als Jean-Michel Charlier gewesen, bei dem man sich durchaus fragt, was er nicht mal geschrieben hat. Angesichts seines enormen Outputs ist es eigentlich wenig erstaunlich, dass manche Handlungsabläufe recht schematisch sind und sich nur in Einzelheiten variieren. Aber spannend sind sie immer. Übrigens führte das zu dem Paradox, das Charlier zeitweise alle drei franko-belgischen Fliegerserien, neben Dan Cooper noch Buck Danny und Tanguy und Laverdure getextet hatte.

Im ersten hier enthaltenen Abenteuer bekam übrigens der Verlag Ärger, da Weinberg die Handlung teilweise in Liberia spielen ließ und hier einen drohenden Putsch in die Handlung einbaute. Was Liberia nicht passte und über die französische Botschaft Einspruch erhob. Der letzte Ärgernispunkt ist schließlich für den deutschen Leser reserviert, da die deutschen Veröffentlichungen recht wirr waren und ein zusammenhängendes Abenteuer etwa durch Kürzungen, Montagen und von Weinberg zusätzlich gezeichneten Panels und Textkorrekturen zu abgeschlossenen Kurzgeschichten wurde. Wie gut, dass hier ausführlich im Editorial darauf eingegangen wird.

Aber hier kann man schön sehen, wie sehr sich die Serie mausert. Erstmals ist hier sogar eine Frau dabei, die aber nicht über den dekorativen Status herauskommt und keine handlungsbestimmende Aspekte besitzt. Geschweige denn einen eigenen Charakter und nicht einmal ein love interest darstellt. Weinberg hat offensichtlich immer noch Mühe, Charaktere aufzubauen und zu gestalten. Immerhin aber ist ein Schwarzer in einer zentralen Rolle zu sehen, der zwar etwas klischeehaft Jazztrompete spielt, aber ansonsten ein gleichwertiger Pilot ist und nicht allein dazu dient, als komischer Sidekick verheizt zu werden. Für ein Abenteuer das 1960 geschrieben ist, also noch vor der Erstarkung der Bürgerrechtsbewegung, ist das sehr beachtlich.

Abgesehen von dem Science-Fiction-Aspekt, der wie oben erwähnt aufgesetzt wirkt, aber eben das technisch machbare auslotet und das immer gleiche Grundschema vorliegt, kann man sich hier doch von der Spannung gefangen nehmen lassen. Ein wahrer Klassiker, der nur in wenigen Aspekten Staub angesetzt hat.


Fazit:
Ein Klassiker, der nur in wenigen Aspekten Staub angesetzt hat. Die Serie mausert sich und die etwas störenden Anklänge von Science-Fiction werden hier auch schon fallen gelassen. Aber spannend bleibt es immer.


Dan Cooper Gesamtausgabe 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dan Cooper Gesamtausgabe 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 29,80

ISBN 10:
3958393438

ISBN 13:
978-3958393431

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Action
  • Charaktere besitzen mehr Konturen
Negativ aufgefallen
  • schematischer Handlungsablauf
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 09.10.2016
Kategorie: Alben
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