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Comic-Besprechung - The Divine

Geschichten:
The Divine
Autor: Boaz Lavie, Zeichner / Colorist: Asaf Hanuka, Tomer Hanuka


Story:
Mark ist ein Sprengstoffexperte der von seinem Freund Jason dazu überredet wird in das asiatische Land Quanlom zu reisen, um dort einen Berg zu sprengen. Das in dem Land ein grausamer Krieg geführt wird, berührt Mark nicht sonderlich. Für ihn zählt nur das Geld. Bis er eines Tages in die Hände von Kindersoldaten gerät.


Meinung:
The Divine ist eine beeindruckende Graphic Novel des israelischen Brüderpaares Asaf und Tomer Hanuka, die beide international erfolgreich sind. Vor allem Asaf Hanuka machte hierzulande erst kürzlich mit dem Stripband Der Realist von sich reden, der das Alltagsleben in Israel einzufangen wusste.

The Divine ist aber gänzlich anders gelagert und sehr viel ernster geworden. Vordergründig liegt hier eine Actiongeschichte mit Fantasyelementen vor. Der Held wird von einem Freund überredet in ein fiktives asiatisches Land zu reisen, um dort eine Sprengung vorzunehmen und begegnet übersinnlich begabten Kindern, Naturgeistern und belebten Figuren. Doch ist The Divine keine Abenteuergeschichte, sondern sehr viel mehr noch eine sehr deutliche Allegorie auf den Krieg. Es ist nicht gerade ein Wunder, dass sich israelische Zeichner und ein israelischer Autor, Boaz Lavie, dieses Themas annehmen, da sie schließlich in einem permanenten Kriegszustand leben müssen. Das Land ist umringt von feindlich gesinnten Staaten und auch innerhalb der Gesellschaft geht es nicht friedlich zu. Dabei geht es hier in der Graphic Novel nicht um Israel, sondern wenn man schon historische Bezüge in dieser fiktiven Geschichte suchen will, drängt sich vor allem der Vietnamkrieg auf.

Es ist wird dabei aber so gut wie nie eine persönliche Ebene verlassen, was auch die größte Stärke ist. Denn die Unverständnis, Ignoranz und Arroganz des ganzen Staates der USA, erschreckend aktuell zu beobachten in der Person von Donald Trump, wird hier in einem Charakter verdichtet, der in dieser Gesamtheit leider schon eindimensional wirkt und man sich fragt wie er der Freund des Helden werden konnte. Aber die Ignoranz gegenüber anderen Kulturen zeigt auf, dass der Kampf schon von Beginn an verloren ist. Denn das zeigt, dass man den Gegner nicht verstehen will. Das Übernatürliche ist hier in der Graphic Novel viel mehr das, was die andere Seite motiviert und stellt deren Glaubenssystem dar, welches wiederum erst die nationale und kulturelle Identität erschafft. In der Ablehnung dessen, das Ignorieren, wird ein wesentlicher Faktor nicht erkannt und die Amerikaner trampeln herum und richten damit enormen Schaden an.

Das ist packend zu lesen, bewegend und ungemein spannend, aber auch teilweise sehr brutal erzählt. Die drei Macher wurden übrigens von einem Foto zweier Kindersoldaten inspiriert und in der Tat bekommt man richtig Angst vor den hier portraitierten Kindern, da ihre Taten und ihre Einstellungen so gar nicht mit dem optischen zusammenpassen wollen. Das zudem einer von ihnen die Realität umformen kann, spricht eher für die Kraft der Fantasie von Kindern und macht die Figuren umso beängstigender. Erstaunlich, dass man dennoch im Laufe der Geschichte Sympathie ihnen gegenüber entwickelt.

Gestaltet ist das alles von den Hanukabrüdern mit sanften Lichteffekten die umso eindringlicher wirken und dann wieder mit brutalen Panoramen schockieren. Insofern gerät der ganze Band sehr eindrucksvoll. Und am Ende hat keiner was an dem Krieg gewonnen, sondern alle haben einen Verlust zu beklagen. Sei es nun die Unschuld oder gar die ganze Seele.


Fazit:
Beeindruckend und schockierend. Diese Allegorie auf den Krieg ist faszinierend zu lesen, wobei sich sehr feinfühlige mit sehr brutalen Szenen abwechseln.


The Divine - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Divine

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 28

ISBN 10:
3864258375

ISBN 13:
978-3864258374

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Farbgebung
  • Allegorie auf den Krieg
  • schockierende und bewegende Szenen
Negativ aufgefallen
  • Schurke in der Verdichtung von Charakteristika eindimensional geworden
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 11.08.2016
Kategorie: One Shots
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