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Comic-Besprechung - Silver Surfer 3: Im Weltall ist die Hölle los
Geschichten:Silver Surfer 3: Im Weltall ist die Hölle los (Silver Surfer 11-15)
Autor: Dan Slott, Zeichner: Mike Allred, Colorist: Laura Allred
Story:
Nachdem der Silver Surfer und seine Begleiterin Dawn einige Überlebende getroffen hatten, welche von Planeten stammen die Galactus zerstört hatte, sucht der Surfer nach einer neuen Heimstatt für sie, um seine Sünden ihnen gegenüber wieder wettzumachen. Das Verhältnis zwischen ihm und Dawn ist sehr angespannt. Als er eines Tages ein vermeintliches Paradies entdeckt, trügt der Anschein.
Meinung:
Die phänomenale Storyline von Dan Slott und Mike Allred geht in die nächste Runde und überrascht schon mit dem ersten Kapitel. Nicht nur ist inhaltlich hier eine einzige Hommage an Moebius zu finden, sondern dieses wird auch mehr als deutlich gemacht, indem der Name Giraud genannt wird. Moebius war bekanntlich das Pseudonym von Jean Giraud als er andere Comics machen wollte, die sich von seinem bisherigen Oeuvre weit abhoben. Hier sprechen die Außerirdischen sogar Französisch und benutzen Reittiere die einem Pterodactylus ähneln, der auch schon dem Reittier in Die hermetische Garage und Arzach als Vorlage diente. Endgültig deutlich werden die Anleihen wenn hier von der Giraud-Ausdehnung die Rede ist.
Was insofern passt, da diese Hommage sich von den gängigen Klischees des Superheldengenres entfernt und auch optisch andere Wege geht und insofern auf allen Ebenen sehr postmodern ist. Dieses Kapitel ist zeichnerisch sehr innovativ gestaltet, was bravourös gelöst worden ist, indem man den Band hin und her drehen muss, um die verschiedenen Handlungsabläufe und Zeitlinien lesen zu können. Da springt man wieder zu dem Beginn, ändert sie Seitenhälften und auf einmal verbinden sich einige Aspekte die vorher für sich standen. Und entdeckt mehr als einmal auch unterschiedliche Perspektiven auf die Ereignisse. Was letztlich auch dazu führt, das es dann auch mehr Wendungen und Dramatik gibt als man zunächst gedacht hatte.
Angesichts eines solchen phänomenalen Beginns hat es der Rest des Bandes natürlich etwas schwer. Dabei besteht der einzige wirkliche Schwachpunkt in dieser dritten Ausgabe in der Tatsache, dass der Humor weiter zurückgefahren worden ist. Vor allem im Auftakt waren gerade die Ironie und die Dialoge ein wesentlicher Bestandteil was die Serie so außergewöhnlich gemacht hatte. Aber dieses Manko wird in der Form wettgemacht, dass die große Macht des Surfers hier einmal sinnvoll genutzt wird. Wenn ein Held zu mächtig ist, ist es schließlich wenig sinnvoll ihn gegen Taschendiebe antreten zu lassen. Hier wird es aber kosmisch und der Silver Surfer will nicht nur einige Sünden als er noch Herold von Galactus war, wieder gut machen, sondern muss auch das Universum retten. Zudem gibt es eine Verbindung zu dem Event des Secret Wars dessen Kenntnis aber nicht zwingend vorausgesetzt wird, um die vorliegenden Ereignisse zu verstehen.
Die Story lässt im Vergleich zu den Vorgängern leider auch etwas nach, da einige Aspekte mit der gottgleichen Macht nur oberflächlich behandelt werden und nicht zu einer dramatischen Konfrontation oder einer Gewissensentscheidung führen. Doch gibt es auch hier wieder einige schöne Ideen. Besonders die vermeintlich gefundene neue Heimat der Flüchtigen entpuppt sich als ein trügerisches Paradies. Lobenswert ist hier die moralische Komplexität und das es keine Schwarz-Weiß-Lösung gibt.
Vor allem sind es auch wieder die Zeichnungen von Mike Allred und die Kolorierung durch seine Frau Laura sowie die innovative Panelgestaltung, nicht nur des ersten Kapitels, welche einfach herausragend sind. Jedenfalls ist die neue Serie des Silver Surfers immer überraschend und es werden gekonnt bisherige Klischees der Figur vermieden und so das staunende und faszinierende angesichts des Alls und seiner unendlichen Möglichkeiten gefeiert. Mehr.
Fazit:
Leider lässt die Story etwas nach und der Witz kommt nicht mehr so oft vor. Dennoch kann die dritte Ausgabe mit den innovativen Zeichnungen und dem Ideenreichtum punkten. Immer wieder bekommt man Überraschungen geboten und eine Dramatik die hier mitreissend ist.

Silver Surfer 3: Im Weltall ist die Hölle los
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,99
ISBN 10:
3957985943
ISBN 13:
978-3957985941
124 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Zeichnungen
- Dramatik und Wendungen
- Anspielungen

- Witz fehlt
- moralische Diskussion entfällt

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 28.08.2016 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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